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alkalische Behandlung in irreversibler Weise verän<strong>der</strong>t<br />

werden können, so dass die einzelnen Fraktionen nicht<br />

mehr die Eigenschaften <strong>der</strong> Ausgangsprobe repräsentieren.<br />

Die oxidierenden Bedingungen, die an <strong>der</strong><br />

Oberfläche <strong>der</strong> Torfsümpfe herrschen, werden durch<br />

reduzierende Bedingungen ersetzt, sobald sich eine<br />

Abdeckung durch stehende Gewässer bildet o<strong>der</strong> auch bei<br />

zunehmen<strong>der</strong> Kompaktion des Pflanzenmaterials mit <strong>der</strong><br />

Tiefe. An <strong>der</strong> Oberfläche sind die pH-Werte neutral o<strong>der</strong><br />

schwach sauer, aber mit zunehmen<strong>der</strong> Versenkung nimmt<br />

die Acidität zu. Die bakteriellen Gemeinschaften verän<strong>der</strong>n<br />

sich, und ihre Aktivitäten nehmen langsam ab, bis sie<br />

schließlich auf ein Minimum reduziert sind.<br />

Diese Bedingungen, die für die Erhaltung des<br />

GRUNDLAGEN<br />

Abb. 2.5.1: Bildung von Huminstoffen<br />

im Boden (nach Fischer, 1993).<br />

organischen Materials vorteilhaft sind, können sich oft schon direkt unterhalb <strong>der</strong> Oberfläche<br />

ausbilden. Zu <strong>der</strong> Ausbildung dieser Bedingungen tragen auch Ausscheidungen von Moosen<br />

und Mikroorganismen bei, da sie die Acidität des Moorwassers erhöhen und damit ungünstige<br />

Bedingungen für abbauende Bakterien schaffen. Durch die Wasserübersättigung kommt es zu<br />

reduzierenden Bedingungen, die zusammen mit Sauerstoffmangel zu einer Begrenzung des<br />

mikrobiellen Abbaus und zur Bildung von Torfablagerungen führt (Killops und Killops,<br />

1997). Eine optimale Erhaltung des Torfs ist nur möglich, wenn das Wasser anoxisch ist; dies<br />

wird durch die Verlangsamung <strong>der</strong> Strömung durch den sich bildenden Torf geför<strong>der</strong>t.<br />

Die Torfbildung beginnt im Oberflächenmaterial des Bodens als mechanische<br />

Zersetzung des Pflanzenmaterials durch wirbellose Tiere. Diese Zerkleinerung ist eine<br />

wichtige Unterstützung des mikrobiellen Abbaus, vor allem durch die Vergrößerung <strong>der</strong><br />

anzugreifenden Oberfläche. Eine Depolymerisierung <strong>der</strong> Polysaccharide durch abbauende<br />

Organismen erfolgt direkt nach <strong>der</strong> Sedimentation des Materials. Hemicellulose-Bestandteile<br />

werden ebenso rasch abgebaut, gefolgt von <strong>der</strong> Umwandlung <strong>der</strong> Cellulose zu<br />

Glucoseeinheiten. Lignin ist eine Polyphenolverbindung, die durch Vernetzung <strong>der</strong><br />

Zellulosefasern eine wesentliche Stützfunktion bei terrestischen Pflanzen übernimmt. Als<br />

weitgehend resistentes Biopolymer erfolgt sein Abbau bevorzugt unter oxischen Bedingungen<br />

meist durch Pilze und spezielle Bakterien, wobei große Mengen an phenolischen<br />

aromatischen Einheiten und Carbonsäureeinheiten freigesetzt werden. Mikrobielle Metabolite<br />

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