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GRUNDLAGEN<br />
bifunktionalisierten Verbindungen, z.B. ω-Hydroxyfettsäuren, Dicarbonsäuren und<br />
α,ω-Alkandiole (Gülz, 1994).<br />
Zusätzlich zu den homologen Reihen kommen in den Blattwachsen zahlreiche an<strong>der</strong>e<br />
Verbindungen vor, unter denen die zu den Terpenen gehörenden pentacyclischen<br />
Triterpenoide neben den Steroiden einen großen Anteil bilden können (Gülz, 1994). Die<br />
große Gruppe <strong>der</strong> Terpene besteht aus etwa 8000 bisher identifizierten Verbindungen. Viele<br />
Pflanzen erzeugen flüchtige Terpene, um bestimmte Insekten zur Bestäubung anzulocken,<br />
an<strong>der</strong>e dagegen, um Fraßfeinde zu vertreiben. Neben diesen als Signalstoffe dienenden<br />
Verbindungen spielen die Terpene auch als Wachstumsregulatoren <strong>der</strong> Pflanzen<br />
(Phytohormone) eine wesentliche Rolle (Breitmaier, 1999). Die Terpene folgen einem<br />
einheitlichem Bauprinzip: Sie bestehen aus Methylbutan-Einheiten, sog. Isopren-Einheiten,<br />
(C 5 ) n , und werden daher auch Isoprenoide genannt (s.a. Isopren-Regel nach Ruzicka im<br />
Glossar 9.5). Sie kommen in <strong>der</strong> Natur als Kohlenwasserstoffe, als Alkohole und <strong>der</strong>en<br />
Glycoside, als Ether, Aldehyde, Ketone, Carbonsäuren und Ester vor. Je nach Anzahl <strong>der</strong><br />
Isopren-Untereinheiten unterscheidet man Hemi- (C 5 ), Mono- (C 10 ), Sesqui- (C 15 ), Di- (C 20 ),<br />
Sester- (C 25 ), Tri- (C 30 ) und Tetraterpene (C 40 ) sowie Polyterpene (C 5 ) n mit n>8. Als Beispiel<br />
für ein Diterpenoid sei Phytol (3,7,11,15-Tetramethylhexadec-2(E)-en-1-ol) genannt, das den<br />
lipophilen Bestandteil des Chlorophylls a darstellt und somit in allen Grünpflanzen vorkommt<br />
(Amelingmeier, 1999). Als wichtige Vertreter <strong>der</strong> Triterpene werden Steroide mit<br />
tetracyclischem Grundgerüst und vor allem pentacyclische Triterpenoide in <strong>der</strong> vorliegenden<br />
Arbeit näher besprochen (s. 2.5.2). Die Biosynthese <strong>der</strong> Triterpene verläuft durch<br />
Verknüpfung zweier Äquivalente des Farnesyldiphosphats zum Squalenepoxid, <strong>der</strong><br />
Grundsubstanz aller Angiospermen-Triterpenoide. Aus den unterschiedlichen<br />
Faltungsmöglichkeiten des Squalenepoxids auf Enzymoberflächen lassen sich die<br />
verschiedenen polycyclischen Ringsysteme für die Triterpene ableiten. Dabei entstehen<br />
Triterpengerüste, die sich in Zahl und Art <strong>der</strong> Ringsysteme, Doppelbindungen, Stellung <strong>der</strong><br />
Methylgruppen und Oxidationsgrad unterscheiden (Amelingmeier, 1999).<br />
2.4.2 DIE ZELLWANDBESTANDTEILE CUTIN, SUBERIN UND SPOROPOLLENIN<br />
Neben den Wachsen liegt in <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>mis Cutin vor, welches eine Versteifung <strong>der</strong><br />
Zellwände bewirkt (ähnlich dem Verkorken durch Suberin). Cutin und Suberin sind<br />
hochpolymere Ester gesättigter und ungesättigter Fett- und Oxyfettsäuren. Cutin enthält im<br />
Gegensatz zu Suberin nur sehr geringe Mengen an ungesättigten Fettsäuren (von Denffer et<br />
al., 1978). Cutinsäuren, vornehmlich ω-Hydroxyfettsäuren mit einer zweiten Hydroxyl- o<strong>der</strong><br />
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