26.12.2013 Aufrufe

Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek

Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek

Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Schilfrhizome an. Die in dieser Sedimentschicht detektierten Triterpenoidalkohole Betulin<br />

und Taraxerol machen einen Lipideintrag aus den botanisch unbestimmbaren Holzresten<br />

wahrscheinlich. Dabei gilt Betulin als beson<strong>der</strong>s guter Indikator für die regional weit<br />

verbreiteten Birkengewächse (Betulaceae), wurde aber in dieser Studie auch in geringer<br />

Konzentration als Inhaltstoff <strong>der</strong> Wurzeln des Wollgrases (Eriophorum vaginatum) und in<br />

den Torfmoosen Sphagnum palustre und Sphagnum magellanicum identifiziert. Der<br />

Triterpenoidalkohol Taraxerol ist als Sekundärstoffwechselprodukt in zahlreichen Pflanzen<br />

identifiziert worden und in dieser Studie, wenn auch in sehr geringer Konzentration, als<br />

Bestandteil <strong>der</strong> Schilfpflanze (Phragmites australis, vergl. Abb. 5.3.2). Ein Ursprung dieser<br />

Verbindung aus <strong>der</strong> pflanzlichen Hauptkomponente dieser Ablagerung ist demnach am<br />

wahrscheinlichsten.<br />

Ein über das gesamte Teufenprofil wenig verän<strong>der</strong>liches Verhältnis <strong>der</strong> stabilen<br />

Kohlenstoffisotope zeigt mit δ 13 C-Werten von -26,81‰ bis -27,34‰ nur geringe<br />

Schwankungen und damit eindeutig die Dominanz des terrestrischen organischen Materials<br />

an. Auch in den kohlenstoffärmeren Sedimentschichten ist <strong>der</strong> Ursprung des organischen<br />

Materials eindeutig auf die Einlagerung erodierter Torfe o<strong>der</strong> die Einschwemmung<br />

terrestrischer Vegetationsreste beschränkt.<br />

6.1.2 BOHRUNG OSTBENSE 2 (0-71 cm)<br />

Die Bohrung Ostbense 2 enthält in <strong>der</strong> oberen Sedimentschicht (OB2, 0-8 cm) keine visuell<br />

erkennbaren Pflanzen- o<strong>der</strong> Torfreste (Abb. 6.1.2). Eine botanische Großrestanalyse wurde<br />

aus diesem Grund nicht durchgeführt. Dennoch zeigt <strong>der</strong> TOC-Gehalt von 5,7% bereits einen<br />

zusätzlichen Eintrag von organischem Material an, welches anhand des δ 13 C-Werts von<br />

-27,41‰ eindeutig einem terrestrischen Ursprung zugeordnet werden kann. Ein niedriges<br />

C/N-Verhältnis (C/N = 20) und das n-Alkanverteilungsmuster mit einem unimodalen<br />

Maximum beim n-Nonacosan (n-C 29 ) entspricht dem typischer Nie<strong>der</strong>moorvegetation (AVI =<br />

2,5). Der Schilftorfindikator (PPI = 5,5%) deutet zwar auf einen signifikanten Anteil von<br />

Schilf am eingetragenen organischem Material hin, ist aber zugleich deutlich niedriger als in<br />

reinen Schilftorfen. Dies macht den Eintrag weiterer Pflanzen <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>moor- o<strong>der</strong><br />

Bruchwaldvegetation wahrscheinlich. Diese Vermutung wird auch durch die Anwesenheit<br />

geringer Mengen pentacyclischer Triterpenoide gestützt, die sich vor allem aus Verbindungen<br />

typischer Bruchwaldvegetation (Betulaceen) zusammensetzt.<br />

131

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!