Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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GRUNDLAGEN<br />
Der im Rückseitenwatt von Spiekeroog weit verbreitete Basaltorf ist jedoch jünger. Er<br />
hat mittel- bis spätatlantisches Alter (4800 Jahre) und findet sich auf den Flächen zwischen<br />
den tiefen Rinnen. Dieser jüngere Basaltorf zeigt in seinem Profilaufbau einen holzreichen<br />
Erlenbruchwaldtorf an <strong>der</strong> Basis, einen Schilftorf in <strong>der</strong> Mitte und einen schilfdurchwurzelten<br />
Klei im Top, also einen kontinuierlichen Übergang von <strong>der</strong> semiterrestrischen in die marine<br />
Phase (Sindowski, 1970).<br />
Die Oberfläche des jüngeren Basaltorfs liegt durchschnittlich zwischen 5,5 und 7,0 m<br />
unter NN. Die heutige Torfmächtigkeit schwankt zwischen 0,1 und 1,75 m, liegt jedoch<br />
durchschnittlich bei 0,2 bis 0,5 m (Sindowski, 1970).<br />
Die sich nach oben anschließenden subborealen Torflagen (Alter ca. 5800-5500 Jahre)<br />
stellen die erste flächenhafte Sedimentfolge des Küsten-Holozäns im Untersuchungsgebiet<br />
dar. Sie werden auch als „schwimmenden Torfe“ bezeichnet und treten regional etwa<br />
zwischen <strong>der</strong> 10 m- und 5 m-Isobathe <strong>der</strong> Holozän-Basis auf. Die subborealen Torfe wurden<br />
ausnahmslos als Schilftorfe charakterisiert.<br />
Im festlandnahen Gebiet um Neuharlingersiel tritt eine weitere, noch jüngere<br />
Torfschicht auf. Es handelt sich dabei um einen spätsubborealen Torf, <strong>der</strong> mit seiner<br />
Oberkante etwa 1,5-2 m unter NN liegt und meist 0,2 bis 0,6 m mächtig ist. Es handelt sich<br />
dabei um einen Schilftorf, <strong>der</strong> ca. 3000 Jahre alt ist. Diese Torfschicht besitzt westlich des<br />
Untersuchungsgebiets eine wesentlich größere Verbreitung und tritt östlich von Bensersiel<br />
teilweise an die Wattoberfläche (Sindowski, 1970).<br />
2.12 STAND DER BISHERIGEN FORSCHUNG<br />
Die nachfolgend beschriebenen Vorarbeiten wurden im Institut für Chemie und Biologie des<br />
Meeres (ICBM, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) durchgeführt.<br />
Torfe bestehen aus vergleichsweise rezentem Material, so dass <strong>der</strong><br />
Hauptinformationsgehalt ihres extrahierbaren organischen Materials auf molekularer Ebene in<br />
<strong>der</strong> polaren Heterokomponentenfraktion liegt. Um eine Beziehung zwischen den Torfen und<br />
den vegetationsbildenden Pflanzen zu knüpfen, wurde von Behrens (1996) frisches<br />
Pflanzenmaterial auf charakteristische Verteilungsmuster <strong>der</strong> Lipidkomponenten untersucht.<br />
Rautenberg (1997) verglich die vorhandenen Daten mit von ihm untersuchtem Probenmaterial<br />
aus einem Hochmoor (Aurich, Nordwestdeutschland). Köller (1998) konnte an Basaltorfen<br />
unterschiedlicher Zusammensetzung zeigen, dass eine chemotaxonomische Beziehung<br />
zwischen torfbildenden Pflanzen und dem abgelagerten Torfmaterial möglich ist. Im<br />
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