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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

eines Übergangsmoortorfs aus einem verlandeten, mit Birken bewachsenen Nie<strong>der</strong>moor mit<br />

hohem Schilfanteil.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> geochemischen Analyse belegen auch in diesem visuell von<br />

Pflanzen- und Torfresten freien Sedimentprofil den hohen Anteil des terrigenen organischen<br />

Materials im Wattsediment und unterstreicht somit die große Bedeutung erodierter Torfe als<br />

Kohlenstoffquelle im Wattenmeer.<br />

6.2.3 LIPIDZUSAMMENSETZUNG IN DEN SEDIMENTEN ÖSTLICH VON<br />

NEUHARINGERSIEL<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> DFG-Forschergruppe BioGeoChemie des Watts erfolgte eine<br />

Probennahme im Spiekerooger Rückseitenwatt, bei <strong>der</strong> im Zuge eines Nord-Süd-Transekts<br />

Sedimentkerne auf dem Neuharlingersieler Nacken und auf <strong>der</strong> Gröninger Plate erbohrt<br />

wurden (Abb. 3.3). In drei Kernabschnitten <strong>der</strong> Bohrung Neuharlingersieler Nacken (NHS-N;<br />

53°43,270 N; 07°43,718 E) ließen sich Torffragmente visuell erkennen. In <strong>der</strong> Bohrung<br />

Gröninger Plate (GP1; 53°43,638 N; 07°45,960 E) enthielt nur ein Kernabschnitt erkennbare<br />

Torfpartikel. Die jeweiligen Kernabschnitte wurden geochemisch analysiert.<br />

Die vier torfhaltigen Sedimentproben aus den Bohrkernen Neuharingersieler Nacken<br />

(NHS-N) und Gröninger Plate (GP) decken den Bereich östlich von Neuharlingersiel ab und<br />

vervollständigen den Überblick über das Lipidinventar <strong>der</strong> Sedimente im Spiekerooger<br />

Rückseitenwatt (Abb. 6.2.5).<br />

Die n-Alkanverteilungsmuster <strong>der</strong> Proben aus <strong>der</strong> Bohrung auf dem Neuharlingersieler<br />

Nacken zeigen im obersten torfpartikelhaltigen Bohrkernabschnitt (NHS-N 250-255 cm) ein<br />

für Nie<strong>der</strong>moorvegetation charakteristisches Verteilungsmuster (AVI >1) mit einem<br />

unimodalen Maximum beim Nonacosan (n-C 29 ). Ein nicht signifikant erhöhter Wert für den<br />

Schilftorfindikator (PPI < 5%) deutet auf die Abwesenheit o<strong>der</strong> einen nur geringen Anteil von<br />

Schilftorf an den erodierten Torfpartikeln in dieser Sedimentschicht. Der hohe Gehalt und die<br />

Anreicherung bruchwaldtypischer Triterpenoide (WPI = 55%) deuten mit ihrem Verteilungsmuster<br />

auf den Eintrag von Birkengewächen (Betulaceae) hin. Da die in hoher Konzentration<br />

detektierte unbekannte Verbindung U55 bisher keiner pflanzlichen Quelle zugeordnet werden<br />

konnte, ist ein chemotaxonomisches Potential bisher nicht erkennbar. Die in dieser<br />

Sedimentschicht angereicherten Torfpartikel sind auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> geochemischen Analyse<br />

einem schilffreien Übergangsmoor-Bruchwaldtorf zuzuordnen.<br />

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