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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

auf eine Torfbildung unter guter Nährstoffversorgung hin, wie sie für Nie<strong>der</strong>moore typisch<br />

ist. Das Verteilungsmuster <strong>der</strong> n-Alkane dieses Sedimentabschnitts entspricht dem <strong>der</strong><br />

analysierten Schilfrhizome (vergl. Abb. 5.3.3) mit <strong>der</strong> für Schilftorfe charakteristischen<br />

Anreicherung des n-Tetracosans (n-C 24 ). Dies wird auch durch den Schilftorfindikator (PPI =<br />

9,0%) bestätigt, wobei PPI-Werte >5% einen signifikanten Schilfanteil und ein PPI >10%<br />

sehr reinen Schilftorfen zugeordnet werden können (Köller, 2002). Die Dominanz <strong>der</strong><br />

Schilfrhizome überdeckt dabei das n-Alkanverteilungsmuster <strong>der</strong> in <strong>der</strong> botanischen<br />

Großrestanalyse identifizierten Begleitvegetation vollständig (vergl. Tab. 3.3). Lediglich <strong>der</strong><br />

etwas erhöhte Anteil des Hentriacontans (n-C 31 ) kann auf einen Beitrag geringer Mengen<br />

Laubmoose (Bryum spec. und Didymodon fallax) und Torfmoos <strong>der</strong> Sektion Acutifolia<br />

(Sphagnum fuscum) zurückgeführt werden. Die im Vergleich zu Schilfrhizomen und an<strong>der</strong>en<br />

reinen Schilftorfen geringere Bevorzugung <strong>der</strong> n-C 27 - und n-C 29 -Homologen spiegelt sich<br />

auch treffend in einem für Nie<strong>der</strong>moortorfe relativ niedrigen n-Alkan-Vegetations-Indikator<br />

(AVI = 1,3) wi<strong>der</strong>. Als einziges Triterpenoid <strong>der</strong> oberen Sedimentschicht scheint das in<br />

geringen Mengen detektierte Friedelin ebenfalls aus <strong>der</strong> Begleitvegetation zu stammen. Ein<br />

direkter chemotaxonomischer Bezug in ist diesem Fall nicht möglich, da die Lipidzusammensetzung<br />

<strong>der</strong> entsprechenden Laubmoose bisher nicht untersucht worden ist.<br />

Die sich im Teufenabschnitt von 16-40 cm anschließende Torfschicht (OB1 16-40<br />

cm) ist visuell als reiner Schilftorf anzusprechen und zeigt ein identisches n-Alkanverteilungsmuster<br />

mit einem ebenfalls signifikant erhöhten PPI-Wert von 9%. Die kompakte<br />

Torfablagerung enthält keine pentacyclischen Triterpenoide, was für eine stabile und<br />

artenarme Nie<strong>der</strong>moorvegetation während <strong>der</strong> <strong>der</strong> gesamten Phase <strong>der</strong> Torfbildung in diesem<br />

Teufenabschnitt spricht. Diese absolute Dominanz des Schilfröhrichts (Phragmites australis),<br />

die zu einem fast einartigen Vegetationskomplex führen kann, ist ein beson<strong>der</strong>es Merkmal<br />

dieser außergewöhnlich konkurrenzfähigen Spezies. Ein charakteristisches n-Alkanverteilungsmuster<br />

mit hohen PPI-Werten (>5%) bei weitgehen<strong>der</strong> Abwesenheit<br />

pentacyclischer Triterpenoide erlaubt daher die chemotaxonomische Charakterisierung von<br />

Schilftorfen mit hoher Sicherheit.<br />

Die Basis des Sedimentkerns OB1 (40-70 cm) besteht hauptsächlich aus<br />

kohlenstoffarmem Wattsediment (TOC = 1%), in das vereinzelt Pflanzenreste<br />

eingeschwemmt worden sind. Als botanisch charakterisierbare Großreste sind vor allem<br />

Schilfrhizome und wenige, nicht weiter bestimmbare Holzreste, Quellkrautsamen (Montia<br />

fontana) und Laubmoosreste identifiziert worden. Das n-Alkanverteilungsmuster und <strong>der</strong><br />

daraus abgeleitete PPI-Wert von 8,9% zeigen deutlich das Lipidsignal <strong>der</strong> dominierenden<br />

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