Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
und aufgrund <strong>der</strong> Abwesenheit pentacyclischer<br />
Triterpenoide in <strong>der</strong> Probe lässt sich sowohl ein Eintrag<br />
von Bruchwald- als auch von Hochmoorvegetation<br />
sicher ausschließen. Eine weitere Differenzierung<br />
innerhalb <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>moorvegetation allein durch<br />
geochemische Methoden ist aus Mangel an<br />
chemotaxonomisch verwertbaren Verbindungen nicht<br />
möglich.<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
Verdrifteter Torf (BT1)<br />
(Baltrum)<br />
PPI = 2,2%<br />
AVI = 2,1<br />
0<br />
19 21 23 25 27 29 31 33 35<br />
Anzahl <strong>der</strong> C-Atome<br />
Abb. 6.1.11: n-Alkanverteilungsmuster<br />
<strong>der</strong> Torfprobe BT1.<br />
6.2 CHEMOTAXONOMISCHE CHARAKTERISIERUNG WEITERER<br />
SEDIMENTABLAGERUNGEN IM UNTERSUCHUNGSGEBIET<br />
Basierend auf den Ergebnissen über die Lipidzusammensetzung regionaler torfbilden<strong>der</strong><br />
Pflanzen und <strong>der</strong> Evaluierung geochemischer Parameter erfolgt an weiteren Proben aus dem<br />
Untersuchungsgebiet eine Faziescharakterisierung ausschließlich auf Basis <strong>der</strong> organischgeochemischen<br />
Analyse.<br />
6.2.1 BOHRUNG BENSERSIEL (BNS1 0-150 cm)<br />
Ziel <strong>der</strong> Bohrung im Rückseitenwatt nahe <strong>der</strong> Ortschaft Bensersiel war es, ein Sedimentprofil<br />
zu erhalten, das möglicht die gesamte nacheiszeitliche Sedimentation umfasst. In Bereichen<br />
des heutigen Wattenmeeres, die relativ dicht bis an den festländischen Geestkörper reichen,<br />
ist die holozäne Sedimentation von nur geringer Mächtigkeit und kann daher auch mit<br />
einfachem Bohrgerät durchteuft werden. Die geochemische Analyse des pleistozänen<br />
Untergrunds kann wichtige Informationen über mögliche Kohlenstoffquellen zu dieser Zeit<br />
geben. Darüber hinaus kann es insbeson<strong>der</strong>e durch Wan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entwässerungspriele und<br />
die damit verbundene Sedimentumlagerung zu einem Eintrag pleistozäner Sedimente in<br />
nacheiszeitlichen Ablagerungen kommen, die dann anhand ihrer Lipidzusammensetzung<br />
erkennbar werden.<br />
Der Bohrkern Bensersiel (BNS1 0-150 cm) ist für die geochemische Analyse in<br />
insgesamt dreizehn visuell unterscheidbare Sedimentabschnitte eingeteilt worden. Anhand <strong>der</strong><br />
n-Alkanverteilung lassen sich dabei drei verschiedene Grundmuster erkennen (Abb. 6.2.1).<br />
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