Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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GRUNDLAGEN<br />
Sedimenten marinen Ursprungs vorwachsen können. Durch eine neuerliche Beschleunigung<br />
des Meeresspiegelanstiegs kehrt sich <strong>der</strong> Vorgang um, und klastische Sedimente marinen<br />
Ursprungs überdecken in transgressiver Überlagerung die Moorbildungen (s. Abb. 2.10.1;<br />
Behre und Streif, 1980; Streif, 1990).<br />
Klappklei entsteht durch Aufspaltung von Torfen unter Einschub von mariner o<strong>der</strong><br />
brackischer Suspensionsfracht bei Sturmfluten und ist durch Schichten tonigen bis tonigschluffigen<br />
Sediments, das in Torfe eingeschaltet ist, gekennzeichnet (Streif, 1990). Diese<br />
Schichten sind in Bohrprofilen leicht zu erkennen, da keine Durchwurzelung von <strong>der</strong><br />
darüberliegenden (älteren) Vegetation stattgefunden hat und bei wie<strong>der</strong>holter Ablagerung<br />
klastischen Materials eine ungestörte Laminierung vorhanden sein sollte. Die Schichtdicken<br />
reichen von wenigen Millimetern (kaum sichtbar) bis zu einigen Dezimetern (Behre und<br />
Kučan, 1999). Die Ursache für das Aufschwimmen ist <strong>der</strong> Dichteunterschied des schwereren<br />
Salzwassers im Gegensatz zum leichteren Süßwasser, das den oberen Teil des Torfkörpers<br />
ausfüllt. Das Aufreißen des anstehenden Torfs bevorzugt an <strong>der</strong> Grenze Nie<strong>der</strong>-<br />
/Hochmoortorf wird vor allem durch die unterschiedliche Dichte <strong>der</strong> beiden Torfarten<br />
begünstigt, wobei <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>moortorf zusätzlich durch eine stärkere senkrechte<br />
Durchwurzelung fester zusammengehalten wird (Behre und Kučan, 1999).<br />
2.11 HOLOZÄNE SEDIMENTABLAGERUNGEN IM RÜCKSEITENWATT DER<br />
INSEL SPIEKEROOG<br />
Das Spiekerooger Wattgebiet (Abbildung 2.11.1) glie<strong>der</strong>t sich von Norden nach Süden in das<br />
Spiekerooger Inselwatt, die durch verschiedene Priele (Swinn, Landbalje) zerschnittene<br />
Mittelplaten-Region mit örtlichen Namen wie Janssand, Swinnplate, Bakenplate, Hohe Bank<br />
und das Festlandswatt (Seriemer, Harlesieler Watt) mit den vorgelagerten Platen Baklegde,<br />
Neuharlingersieler Nacken und Gröninger Plate (Sindowski, 1970).<br />
Die Hauptentwässerung des Watts erfolgt durch die Schillbalje mit ihrem Prielsystem<br />
(Swinn, Landbalje) in das Seegat Otzumer Balje. Nur östlich <strong>der</strong> weit im Osten liegenden<br />
Spiekerooger Wattwasserscheide erfolgt die Entwässerung durch die Alte Harle mit den<br />
Nebenbaljen Muschelbalje und Neue Carolinensieler Balje in das Harle-Seegat (Sindowski,<br />
1970).<br />
Die Insel Spiekeroog wurde erstmalig 1912 geologisch kartiert (Schlucht, 1912). In<br />
den Jahren 1956-1958 erfolgte die Erkundung <strong>der</strong> Insel und ihres Wattgebiets im Rahmen des<br />
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