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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
Alnus glutinosa (Rinde)<br />
Alnus glutinosa (Rinde Köller, 2002)<br />
Alnus glutinosa (Blätter Köller, 2002)<br />
Konzentration [µg/g TOC]<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Taraxerenon<br />
Oleanenon<br />
Lupenon<br />
Taraxerol<br />
beta-Amyrin<br />
Glutinon<br />
epi-Glutinol<br />
alpha-Amyrin<br />
Lupeol<br />
U30<br />
U23U35U39<br />
Betulinaldeyd<br />
Betulinsäure<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Taraxerenon<br />
Oleanenon<br />
Lupenon<br />
Taraxerol<br />
beta-Amyrin<br />
Glutinon<br />
epi-Glutinol<br />
alpha-Amyrin<br />
Lupeol<br />
U30<br />
U23U35U39<br />
Betulin<br />
Betulinaldeyd<br />
Betulinsäure<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Taraxerenon<br />
Oleanenon<br />
Lupenon<br />
Taraxerol<br />
beta-Amyrin<br />
Glutinon<br />
epi-Glutinol<br />
alpha-Amyrin<br />
Lupeol<br />
U30<br />
U23U35U39<br />
Abb. 5.4.3: Verteilungsmuster <strong>der</strong> Triterpenoide in <strong>der</strong> Schwarzerle (Alnus glutinosa).<br />
Betulin<br />
Betulinaldeyd<br />
Betulinsäure<br />
Auch in <strong>der</strong> Schwarzerle (Alnus glutinosa) werden in <strong>der</strong> Rinde vor allem Lupan<strong>der</strong>ivate<br />
gefunden. Es dominieren Betulinsäure, Betulin, Lupeol und Betulinaldehyd.<br />
Interessanterweise wurde die Betulinsäure, die den höchsten Gehalt aller Triterpenoide<br />
aufweist, in <strong>der</strong> von Köller (2002) analysierten Probe überhaupt nicht nachgewiesen, statt<br />
dessen wurde ein wesentlich höherer Gehalt an Lupenon festgestellt (Abb. 5.4.3).<br />
Die Blätter <strong>der</strong> Schwarzerle enthalten deutlich mehr Triterpenoide als die Blätter <strong>der</strong><br />
Moorbirke und sind daher als eine potentielle Quelle dieser Biomarker zu werten, wenn<br />
günstige Bedingungen während <strong>der</strong> Torfbildung einen Eintrag und den Erhalt von<br />
Blattmaterial erlauben. Die Namensgebung <strong>der</strong> Triterpenoide Glutinol (Glut-5-en-3β-ol) und<br />
Glutinon (Glut-5-en-3-on) weisen auf ihre Herkunft bzw. erste Identifizierung hin, da sie vor<br />
allem in Pflanzenbestandteilen von Alnus glutinosa gefunden wurden (Hegnauer, 1962).<br />
Beide Verbindungen wurden von Köller (2002) in den Blättern <strong>der</strong> Schwarzerle<br />
nachgewiesen, allerdings dominierten die Alkohole Lupeol und epi-Glutinol (Glut-5-en-3αol)<br />
das Verteilungsmuster. β-Amyrin, Taraxerol, Betulin, Glutinon und α-Amyrin sind die<br />
weiteren pentacyclischen Verbindungen, die in Blättern <strong>der</strong> Schwarzerle vorkommen und<br />
bereits von Köller (2002) als typische Bruchwald-Triterpenoide systematisiert worden sind.<br />
Die äußerst ungünstigen Erhaltungsbedingungen für oberirdische Pflanzenteile wie das<br />
Falllaub <strong>der</strong> Bruchwaldvegetation im austrocknenden Übergangsmoor schränken die<br />
Bedeutung <strong>der</strong> hoch konzentrierten Triterpenoide in den Blättern stark ein und können nur zu<br />
einem sehr geringen Teil durch die große Menge an abgeworfener Biomasse ausgeglichen<br />
werden. In den meisten Fällen erfolgt ein vollständiger, aerober Abbau an <strong>der</strong><br />
Bodenoberfläche o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> oberen Bodenschicht durch die sehr aktive mikrobielle<br />
Lebensgemeinschaft <strong>der</strong> Übergangsmoore.<br />
Vergleichende Analysen, um den für das Norddeutsche Tiefland typischen Erlen-<br />
(Birken)-Bruchwald von <strong>der</strong> Baumvegetation kontinental beeinflusster Kiefernwäl<strong>der</strong><br />
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