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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

deutlich abweichenden Verteilungsmustern (Abb. 5.4.6). In den in dieser Studie analysierten<br />

Blättern <strong>der</strong> Glockenheide war vor allem Ursolsäure dominant. Außerdem wurden große<br />

Mengen eines ungesättigten Ursolsäure<strong>der</strong>ivats detektiert, welches auch in den Stängeln und<br />

Wurzeln <strong>der</strong> Pflanzen nachweisbar war.<br />

Die am Ende <strong>der</strong> Vegetationsperiode im November entnommenen Pflanzen dieser<br />

Studie enthalten nur im Stängel-Wurzel-Teil <strong>der</strong> Pflanze geringe Mengen dieser Verbindung.<br />

Ein frühdiagenetischer Umwandlungsprozess erscheint hier wegen <strong>der</strong> geringeren Stabilität<br />

und damit erhöhten Reaktivität <strong>der</strong> ungesättigten Verbindung am wahrscheinlichsten. Da in<br />

<strong>der</strong> Vergleichsstudie (Pancost et al., 2002) <strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Probennahme nicht genannt<br />

wird, liegt die Vermutung nahe, dass hier sehr frisches Pflanzenmaterial aufgearbeitet wurde.<br />

Trotz möglicher frühdiagenetischer Umwandlungsprozesse während <strong>der</strong> Torfbildung<br />

sollten sich die Triterpenoide α-Amyrin, β-Amyrin und Lupeol auch in Hochmoortorfen mit<br />

hohem Gehalt an Erica tetralix in erhöhter Konzentration nachweisen lassen. Ein Vergleich<br />

mit einer Hochmoortorfsequenz aus dem Auricher Moor (Norddeutschland), in <strong>der</strong> Erica<br />

tetralix laut Großrestanalyse Hauptbestandteil ist, bestätigt diese Vermutung. Das<br />

Verteilungsmuster <strong>der</strong> Triterpenoidalkohole zeigt ein Maximum bei Lupeol, gefolgt von α-<br />

Amyrin. Neben β-Amyrin wurde noch Germanicol und das häufig vorkommende Taraxerol in<br />

signifikanten Mengen gefunden (Rautenberg, 1997). Die beiden letztgenannten Verbindungen<br />

und zusätzlich einige Triterpenoidketone könnten aus <strong>der</strong> Begleitvegetation stammen. In<br />

diesem bereits stark zersetzten Torf, <strong>der</strong> laut Großrestanalyse als Hochmoorwald-Heidetorf<br />

anzusprechen ist, wurde neben <strong>der</strong> Glockenheide (Erica tetralix) noch <strong>der</strong> Eintrag von Birke<br />

(Betula pubescens), Wollgras (Eriophorum vaginatum) und verschiedenen Torf- und<br />

Laubmoosen (Sphagnum sp. bzw. Polytrichum sp.) nachgewiesen. Vor allem die Reste von<br />

Birken (Betula sp.) können mit ihren ebenfalls hohen Gehalten von Lupeol das<br />

Verteilungsmuster überprägen und eine Differenzierung zwischen Bruchwald- und<br />

Hochmoorvegetation erschweren.<br />

Die gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) enthält in ihren Früchten außer<br />

einer geringen Menge Oleanolsäure keine weiteren pentacyclischen Triterpenoide, während<br />

die Blätter und Stängel hohe Gehalte an Taraxerol (7700 µg/g TOC), α-Amyrin (2700 µg/g<br />

TOC), Lupeol (2500 µg/g TOC), Ursolsäure (2000 µg/g TOC) und β-Amyrin (2000 µg/g<br />

TOC) aufweisen (Abb. 5.4.7). In den Wurzeln <strong>der</strong> Moosbeere finden sich die gleichen<br />

Verbindungen in nahezu identischer Verteilung bei etwas geringeren Gehalten. Zusätzlich<br />

sind noch Taraxerenon und <strong>der</strong> unbekannte Triterpenoidalkohol U3 (Massenspektrum siehe<br />

Anhang) nachweisbar.<br />

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