Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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GRUNDLAGEN<br />
fallen die Arten <strong>der</strong> Eichen-Buchenwäl<strong>der</strong> (Querco-Fagetea) vollständig aus und werden<br />
durch nässetolerante Arten ersetzt, die auch längere Überstauung vertragen können (Dierßen,<br />
2001).<br />
Allen Erlenbruchwäl<strong>der</strong>n gemeinsam ist eine Baumschicht, in <strong>der</strong> nur im Birken-<br />
Erlenbruchwald mit <strong>der</strong> Moorbirke (Betula pubescens) eine zweite Baumart die Schwarzerle<br />
(Alnus glutinosa) begleitet. In <strong>der</strong> Strauch- und Krautschicht <strong>der</strong> Birken-Erlenbruchwäl<strong>der</strong><br />
sind auch die Wasserminze (Mentha aquatica), Wolfstrapp (Lycopus europaeus), Sumpffarn<br />
(Thelypteris palustris) und Blasensegge (Carex vesicaria) häufig bestandsbildend (Eber,<br />
2001), wobei die drei letztgenannten als Differentialarten <strong>der</strong> in ihrem Artengefüge in ganz<br />
Nord-West Europa sehr ähnlich zusammengesetzten Bruchwaldvegetation gelten (Ellenberg,<br />
1986).<br />
2.2.3 VEGETATIONSGEMEINSCHAFTEN DER HOCHMOORE<br />
● Allgemeine Charakteristik<br />
Hochmoore sind Lebensräume, in denen die Vegetation selbst – das sind in erster Linie die<br />
Torfmoose <strong>der</strong> Gattung Sphagnum – ihr eigenes Substrat, den Torf, produziert. Man spricht<br />
deshalb auch von <strong>der</strong> biogenen Entstehung <strong>der</strong> Hochmoore.<br />
Diese entwickeln sich entwe<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Verlandung von Gewässern über<br />
Nie<strong>der</strong>mooren o<strong>der</strong> aus Feuchtheiden mit mineralischem Untergrund in einer langen<br />
Sukzession. Im Laufe dieser Sukzession wächst die Moorvegetation immer weiter aus dem<br />
Einfluss des mineralstoffreichen Grundwassers heraus und wird sowohl im Wasserhaushalt<br />
als auch in <strong>der</strong> Nährstoffversorgung ausschließlich von den Nie<strong>der</strong>schlägen abhängig<br />
(Ombrotrophie). Der hoch anstehende Moorwasserspiegel führt zu anaeroben Verhältnissen<br />
(Sauerstoffmangel) im Substrat und schafft zusammen mit dem ausgeprägten Stickstoff- und<br />
Phosphormangel Extrembedingungen für pflanzliches und tierisches Leben. Es herrscht ein<br />
saures Milieu mit pH-Werten von 3 bis 5. Der Stickstoffgehalt übersteigt selten 1% und <strong>der</strong><br />
Schwefelgehalt selten 0,1% bezogen auf die Trockenmasse (Naucke, 1990). Dadurch ist auch<br />
die Aktivität <strong>der</strong> Substanz abbauenden Mikroorganismen beeinträchtigt, und die Zersetzung<br />
organischer Substanz bleibt hinter <strong>der</strong> jährlichen Neuproduktion pflanzlicher Biomasse<br />
zurück. Es kommt zur Akkumulation von mächtigen Torfschichten. Die Endstadien dieser<br />
Entwicklung werden als ombrotrophe o<strong>der</strong> Regenwasserhochmoore bezeichnet.<br />
Hochmoorkörper besitzen eine charakteristische Morphologie. Die zentrale<br />
Hochfläche liegt deutlich über dem Niveau <strong>der</strong> Umgebung und fällt allseitig über ein<br />
trockenes Randgehänge zu einem Randsumpf (Lagg) ab, <strong>der</strong> bereits unter dem Einfluss des<br />
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