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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

werden. Dagegen sind zahlreiche Verbindungen <strong>der</strong> oberen Birkenrindenschicht wie z.B.<br />

β-Amyrin, Uvaol, U6, U9, U20, U27, U34 und U48 in <strong>der</strong> fossilen Probe nicht mehr<br />

nachweisbar. Der Verlust dieser Verbindungen alleine erlaubt noch keine gesicherte Aussage<br />

über die Stabilität einzelner Verbindungen, denn die äußere Rindenschicht ist auch<br />

gleichzeitig als mikrobielle Kontaktoberfläche zu betrachten und von daher verstärkten<br />

mikrobiellen Aktivitäten ausgesetzt.<br />

●<br />

Torfplatte an <strong>der</strong> Oberfläche des Benser-Watt (TP-BW)<br />

Nur wenige Meter westlich (53°42,37 N; 07°38,79 E) des Fundortes <strong>der</strong> Birkenreste tritt im<br />

Benser Watt eine Torfplatte von bedeuten<strong>der</strong> Größe an die Wattoberfläche. Bei <strong>der</strong><br />

analysierten Probe (TP-BW) handelt es sich um einen hellbraun gefärbten Torf von feiner,<br />

faseriger Struktur, <strong>der</strong> schon visuell durch die Abwesenheit von Schilfrhizomen von den weit<br />

verbreiteten Schilftorfen unterschieden werden kann (Abb. 6.1.7).<br />

Abb. 6.1.7: Torfplatte an <strong>der</strong> Oberfläche des<br />

Benser Watts.<br />

Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> botanischen Großrestanalyse<br />

ist diese Ablagerung als Übergangsmoortorf,<br />

speziell als ein Laubmoos-<br />

Sphagnumtorf, zu bezeichnen. Dieser setzt<br />

sich aus >50 Vol% Laubmoos (Polytichum<br />

commune), einem typischen Waldbodenmoos<br />

(Eber, 2001), maximal 4 Vol% Sumpf-<br />

Sternstreifenmoos (Aulaco-nium palustre)<br />

und maximal 4 Vol% Moor-Gabelzahnmoos<br />

(Dicranum undulatum) zusammen, das oft in<br />

Hochmooren mit den Torfmoosen<br />

vergesellschaftet ist. Torfmoose sind ebenfalls in Form von maximal je 4 Vol% Sphagnum<br />

palustre und Sphagnum fallax identifiziert worden. Beide Arten sind Torfmoose, die<br />

überwiegend in Übergangsmooren, Bruchwäl<strong>der</strong>n und Waldsümpfen verbreitet sind (Eber,<br />

2001). Die mit 5-9 Vol% zahlreich vorkommenden Holz- und Rindenreste in dieser<br />

Ablagerung sind als Großreste <strong>der</strong> Birke (Betula sp.) identifiziert worden und<br />

vervollständigen das Bild <strong>der</strong> torfbildenden Vegetation.<br />

Die pflanzliche Zusammensetzung ähnelt stark <strong>der</strong> im Bohrkern Ostbense 3 im<br />

Teufenabschnitt 20-35 cm befindlichen Torfschicht. Allerdings ist in <strong>der</strong> Probe OB3 (20-35<br />

cm) <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Torfmoose deutlich größer als in <strong>der</strong> Torfplatte an <strong>der</strong> Wattoberfläche<br />

einige hun<strong>der</strong>t Meter westlich <strong>der</strong> Bohrung. Auch die geochemische Analyse <strong>der</strong> Probe zeigt<br />

eine auffällige Übereinstimmung des Lipidinventars bei<strong>der</strong> Proben (Abb. 6.1.8).<br />

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