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GRUNDLAGEN<br />

Biohopanoide <strong>der</strong> Eukaryoten mit sauerstoffhaltiger funktioneller Gruppe am C-Atom 3 treten<br />

in einigen Familien höherer Pflanzen auf. Weiterhin kommen sie ohne funktionelle Gruppe<br />

am C-Atom 3 in Kryptogamen wie Farnen, Moosen und Flechten vor (Ourisson et al., 1979;<br />

1987). Hopanoide mit mehr als 30 Kohlenstoffatomen werden ausschließlich von Bakterien<br />

synthetisiert und sind somit Biomarker, die eindeutig zugeordnet werden können (Ourisson et<br />

al., 1979).<br />

Die Arbeit von Köller (2002) zeigt, dass gerade den pentacyclischen Triterpenoiden<br />

(ohne Hopan-Typ) ein sehr großes paläochemotaxonomisches Potential zugeschrieben werden<br />

kann. Auf <strong>der</strong> Basis eines Bruchwaldtorfindikators (WPI, Wood Peat Indikator), <strong>der</strong> auf das<br />

Vorkommen <strong>der</strong> Triterpenoide Lupenon (e), Lupanon (f), Glutinon (g), Lupeol (E), Lupanol<br />

(F), Betulin (J) und eines unbekannten Triterpenoidalkohols (U6) basiert, können Holzanteile<br />

<strong>der</strong> Birke und Schwarzerle in Torfen sicher nachgewiesen werden.<br />

WPI [%]<br />

([e] + [f] + [g] + [E] + [F] + [U6] + [J])<br />

=<br />

Σ aller quantifizierten pentacyclischen Triterpenoidketone und -alkohole<br />

*100 (5)<br />

Eine paläochemotaxonomische Abgrenzung <strong>der</strong> Bruchwaldvegetation von <strong>der</strong> triterpenoidreichen<br />

Hochmoorvegetation ist durch die Anwendung des Hochmoortorfindikators (BPI,<br />

Bog Peat Indikator) möglich (Köller, 2002), <strong>der</strong> die Anreicherung charakteristischer<br />

Triterpenoide typischer Hochmoorpflanzen umfasst (Friedelin, epi-Taraxerol und die<br />

unbekannten Triterpenoidketone u1 und u2 sowie die unbekannten Triterpenoidalkohole U3<br />

und U4).<br />

BPI [%]<br />

Σ<br />

([u1] + [h] + [u2] + [A<br />

=<br />

α<br />

] + [U3] + [U4])<br />

aller quantifizierten pentacyclischen Triterpenoidketone und -alkohole<br />

*100<br />

(6)<br />

2.7 DIAGENESE VON BIOMARKERN<br />

Das <strong>der</strong> Arbeit zugrunde liegende Probenmaterial hat ein Maximalalter von weniger als<br />

10.000 Jahren. Es ist mit diagenetischen Umwandlungsprozessen zu rechnen, die auch einen<br />

Einfluss auf die genannten Biomarker und ihren Informationsgehalt haben können. Die<br />

Diagenese hängt ebenso stark von den Ablagerungsbedingungen wie von <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong><br />

Biomarker ab. Um beides zusammenhängend darstellen zu können, werden die beobachteten<br />

diagenetischen Verän<strong>der</strong>ungen des organischen Materials im Ergebnisteil erörtert.<br />

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