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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Pflanzen, selbst an trockenen Tagen die Spaltöffnungen <strong>der</strong> Blätter offen zu lassen, also<br />

gleichmäßig zu transpirieren und durch reichlichen Wassernachschub den geringen<br />

Nährstoffgehalt des Hochmoores bis zu einem gewissen Grad auszugleichen. An<strong>der</strong>erseits<br />

ermöglichen ihnen ihre kräftige Cuticula und ihr guter Spaltenschluß, übermäßige<br />

Transpirationsverluste zu vermeiden, wenn ihr Wurzelraum ausnahmsweise stark austrocknet<br />

o<strong>der</strong> im Winter tief gefroren ist (Ellenberg, 1996).<br />

Ein beson<strong>der</strong>s niedriger Celluloseanteil kennzeichnet das Echte Seegras (Zostera<br />

marina) und das Zwerg-Seegras (Zostera noltii) mit einem C/N-Verhältnis von 15 bzw. 13<br />

und gibt damit bereits einen Hinweis auf den marinen Lebensraum dieser Pflanzen, in dem<br />

auf einen hohen zellwandverstärkenden Celluloseanteil verzichtet werden kann.<br />

Die pauschalen Kohlenstoffisotopenwerte (δ 13 C TOC ) erlauben aufgrund unterschiedlicher<br />

Isotopenfraktionierungseffekte bei <strong>der</strong> Synthese pflanzlicher Biomasse eine<br />

Unterscheidung nach verwendetem Photosynthesezyklus (Calvin-C 3 -Zyklus o<strong>der</strong> Hatch-<br />

Slack-C 4 -Zyklus) und <strong>der</strong> verwendeten Kohlenstoffquelle (z.B. atmosphärisches<br />

Kohendioxid, gelöstes CO 2 , Hydrogencarbonat) und können demnach als Herkunftsindikator<br />

für das organische Material verwendet werden (Hayes, 1993).<br />

Da es sich bei den analysierten torfbildenden Pflanzen ausschließlich um terrestrische<br />

Vegetation handelt, <strong>der</strong>en Biosynthese einheitlich nach dem C 3 -Zyklus verläuft, beträgt die<br />

gemessene Isotopenfraktionierung (δ 13 C TOC ) zwischen -25,78‰ (Phragmites australis,<br />

Rhizome Dangast) und -31,59‰ (Calluna vulgaris, Blätter + Blüten) (Tab.5.1.1). Dabei<br />

entsprechen die gemessenen Werte <strong>der</strong> Isotopenfraktionierung den Literaturwerten, die für<br />

C 3 -Pflanzen eine Spanne von -23‰ bis -34‰(TOC) angeben (Schidlowski, 1987).<br />

Auch wenn eine Unterscheidung von Nie<strong>der</strong>moor- und Hochmoorpflanzen anhand <strong>der</strong><br />

δ 13 C TOC -Werte nicht möglich ist, grenzen sie sich jedoch deutlich von den Werten <strong>der</strong><br />

marinen Makroflora ab. Die gemessenen δ 13 C TOC -Werte für das Seegras (Zostera marina,<br />

-14,23‰) und das Zwergseegras (Zostera noltii, -13,89‰) geben einen eindeutigen Hinweis<br />

auf einen unterschiedlichen Isotopenfraktionierungsmechanismus durch Nutzung eines<br />

an<strong>der</strong>en Kohlenstoffpools und die Art <strong>der</strong> Kohlenstofffixierung. Beide Pflanzen assimilieren<br />

CO 2 nach dem Hatch-Slack-(C 4 )-Zyklus und diskriminieren das schwerere 13 C Isotop weniger<br />

stark als C 3 -Pflanzen (Bowes et al., 2002).<br />

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