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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Schutzsubstanz in den Cuticularwachsen wird erst durch den stärkeren Kontakt des unteren<br />

Pflanzenteils mit einer mikrobiell aktiveren Bodenschicht induziert. Eine Anreicherung <strong>der</strong><br />

oft toxisch wirkenden Triterpenoide im Sekundärstoffwechsel <strong>der</strong> unteren Pflanzenteile soll<br />

somit offenbar einen Angriff durch die mikrobielle Hochmoorfauna erschweren.<br />

Die Besenheide (Calluna vulgaris) enthält zahlreiche Triterpenoidalkohole und<br />

-ketone in den für Hochmoorvegetation typisch hohen Gehalten in allen Pflanzenteilen (Abb.<br />

5.4.5). Während in den Blättern und Blüten α- und β-Amyrin neben Oleanol- und Ursolsäure<br />

dominieren, sind in den Stängeln und Wurzeln neben Friedelin beson<strong>der</strong>s die unbekannte<br />

Verbindung U4 und zwei weitere unbekannte Triterpenoidketone (u2 und u4) dominant. Es<br />

muss sich also um spezifische Biomoleküle handeln, <strong>der</strong>en Verteilung sich aus <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Funktion des Pflanzenteils ergibt. Die Verbindungen u2 und u4 wurden bereits in<br />

Hochmoortorfen nahe Aurich (Rautenberg, 1999) und im Wangerland (Köller, 2002)<br />

identifiziert. Ein hohes chemotaxonomisches Potential dieser Verbindungen wurde bereits<br />

vermutet, da sie aber bisher noch keinem pflanzlichen Ursprung zugeordet werden konnten,<br />

war eine chemotaxonomische Verknüpfung bisher nicht möglich (Köller, 2002). Die<br />

Besenheide (Calluna vulgaris) stellt somit eine erste potentielle Quelle für diese nun<br />

hochmoortypischen Verbindungen da.<br />

Besenheide (Calluna vulgaris)<br />

Blätter und Blüten<br />

Besenheide (Calluna vulgaris)<br />

Stengel<br />

Besenheide (Calluna vulgaris)<br />

Wurzeln<br />

Konzentration [µg/g TOC]<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

epi-Taraxerol<br />

Taraxerenon<br />

u1<br />

U4<br />

u2<br />

beta-Amyrin<br />

alpha-Amyrin<br />

U3<br />

U14<br />

U22<br />

u3<br />

Lupeol<br />

Friedelin<br />

U29<br />

U31<br />

u4<br />

Uvaol<br />

Oleanolsäure<br />

U43<br />

Ursolsäure<br />

U49<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

epi-Taraxerol<br />

Taraxerenon<br />

u1<br />

U4<br />

u2<br />

beta-Amyrin<br />

alpha-Amyrin<br />

U3<br />

U14<br />

U22<br />

u3<br />

Lupeol<br />

Friedelin<br />

U29<br />

U31<br />

u4<br />

Uvaol<br />

Oleanolsäure<br />

U43<br />

Ursolsäure<br />

U49<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

epi-Taraxerol<br />

Taraxerenon<br />

u1<br />

U4<br />

u2<br />

beta-Amyrin<br />

alpha-Amyrin<br />

U3<br />

U14<br />

U22<br />

u3<br />

Lupeol<br />

Friedelin<br />

U29<br />

U31<br />

u4<br />

Uvaol<br />

Oleanolsäure<br />

U43<br />

Ursolsäure<br />

U49<br />

Abb. 5.4.5: Vorkommen pentacyclischer Triterpenoide in <strong>der</strong> Besenheide (Calluna vulgaris).<br />

Eine chemotaxonomische Überprüfung <strong>der</strong> Triterpenoidketone u2 und u4 an zwei<br />

Übergangsmoortorfen (Aur-2,00-2,06 m und Wangerland W5-6,38-6,40 m) bescheinigt dem<br />

Triterpenoidketon u4 eine hohe Spezifität im Hinblick auf den Eintrag von Besenheide. Die<br />

Verbindung u2 war dagegen auch in Hochmoortorfen ohne erkennbaren Eintrag von<br />

Besenheide präsent. Darüber hinaus lassen sich Aussagen über das Erhaltungspotential <strong>der</strong><br />

einzelnen Pflanzenteile bei <strong>der</strong> Torfbildung ableiten, da u4 nicht in den Blättern, son<strong>der</strong>n nur<br />

in den Stängeln und vor allem in den Wurzeln <strong>der</strong> Besenheide vorkommt. Im Vergleich zu<br />

111

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