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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Wasserminze (Mentha aquatica), Queller (Salicorna europaea), Knöterich (Polygonum sp.),<br />

Quellkraut (Montia fontana) und Seggen (Carex sp.) enthalten sind. Das n-Alkanverteilungsmuster<br />

weist zwar ein Maximum beim n-Nonacosan auf, die charakteristische Anreicherung<br />

des n-Tetracosans ist für einen reinen Schilftorf allerdings auffällig niedrig (PPI = 5,1%).<br />

Auch das Vorkommen signifikanter Mengen pentacyclischer Triterpenoidalkohole wie das in<br />

zahlreichen Pflanzen vorkommende Taraxerol und das in Birkengewächsen (Betulaceae)<br />

angereicherte Betulin deuten auf einen Eintrag weiterer Pflanzenreste zur Zeit <strong>der</strong><br />

Torfablagerung hin. Durch den sehr hohen Zersetzungsgrad <strong>der</strong> Torfablagerung<br />

(Zersetzungsgrad H = 8-10) ist <strong>der</strong> Eintrag dieser Pflanzenteile offensichtlich nur noch durch<br />

ihre abbauresistentesten Lipide nachweisbar.<br />

Der sich im Teufenintervall anschließende Bohrkernabschnitt ist aufgrund <strong>der</strong><br />

zahlreichen gut erhaltenen Schilfrhizome visuell als reiner Schilftorf anzusprechen und wurde<br />

deshalb botanisch nicht weiter untersucht. Die geochemische Analyse des Teufenintervalls<br />

(OB2 44-56 cm) ergibt ein entsprechendes Bild mit einem für reine Schilftorfe typischen<br />

n-Alkanverteilungsmuster und einem signifikant erhöhtem Anteil des n-Tetracontans in <strong>der</strong><br />

Aliphatenfraktion (PPI = 8,3%). Das Fehlen bruchwald- o<strong>der</strong> hochmoorspezifischer<br />

Triterpenoide deutet ebenfalls auf eine von Einschwemmung und Begleitvegetation<br />

unabhängige Bildung und Ablagerung dieses Nie<strong>der</strong>moortorfs hin.<br />

Der den Bohrkern abschließende untere Teufenabschnitt OB2 57- 72 cm wird nach<br />

botanischer Großrestanalyse als sehr stark zersetzter Nie<strong>der</strong>moor-Bruchwaldtorf (H = 8-10)<br />

beschrieben, <strong>der</strong> neben 50 Vol% Resten von Bäumen, Sträuchern und diversen krautigen<br />

Pflanzen noch bis zu 25 Vol% Schilfrhizome und ebenso viel unbestimmbare Holzreste<br />

enthält. Geringe Mengen von Torfmoos <strong>der</strong> Sektion Squarrosa (Sphagnum teres), das<br />

hauptsächlich in Nie<strong>der</strong>moor und Übergangsmoor vorkommt (Eber, 2001), zählen ebenso zu<br />

den identifizierten Großresten. Der Anteil des organischen Kohlenstoffs von über 30% und<br />

ein „enges“ C/N-Verhältnis von 19 deuten bereits auf einen durch klastische Wattsedimente<br />

unverdünnten Torf hin, <strong>der</strong> unter ausreichen<strong>der</strong> Nährstoffversorgung abgelagert worden ist.<br />

Das n-Alkanverteilungsmuster entspricht dem reiner Schilftorfe (PPI = 8,9%), während <strong>der</strong><br />

hohe Holzanteil in dieser Torfschicht durch sehr hohe Triterpenoidgehalte erkennbar wird.<br />

Mit dem Triterpenoidalkohol Glutinol ist eine enge chemotaxonomische Verknüpfung mit<br />

dem Lipidsignal <strong>der</strong> Schwarzerle (Alnus glutinosa) möglich, die in Erlenbruchwäl<strong>der</strong>n<br />

vorkommend die zunehmende Verlandung eines Nie<strong>der</strong>moors einleitet. Dort ist die<br />

Verbindung vor allem in den Blättern <strong>der</strong> Schwarzerle angereichert (Köller, 2002). Der in<br />

hoher Konzentration vorliegende unbekannte Triterpenoidalkohol U29 ist in dieser Studie als<br />

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