26.12.2013 Aufrufe

Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek

Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek

Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Pflanzenteilen bei <strong>der</strong> Torfbildung wesentlich geringer ist als das <strong>der</strong> unterirdischen<br />

Pflanzenteile. Somit haben die Verteilungsmuster <strong>der</strong> pentacyclischen Triterpenoide in den<br />

Wurzeln <strong>der</strong> Pflanzen eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung, auch wenn ihr absoluter Gehalt oftmals<br />

deutlich geringer ist als beispielsweise in den entsprechenden Pflanzenblättern.<br />

Der Hochmoortorfindikator (BPI) charakterisiert Torfe anhand <strong>der</strong> Relativgehalte<br />

von epi-Taraxerol und <strong>der</strong> unbekannten Triterpenoidalkohole U25 und U29, von Friedelin<br />

und <strong>der</strong> beiden unbekannten Triterpenoidketone u2 und u4 im Verhältnis zur Summe <strong>der</strong><br />

quantifizierten pentacyclischen Triterpenoide. Taraxerenon wurde nicht mit einbezogen, da<br />

dieses Keton z.B. in den Blättern <strong>der</strong> Erle nachgewiesen wurde (Köller, 2002) und auch in <strong>der</strong><br />

Rinde <strong>der</strong> Schwarzerle in signifikanten Mengen vorkommt (vergl. Abb. 5.4.3). Auf <strong>der</strong> Basis<br />

<strong>der</strong> Lipiddaten dieser Arbeit und unter Berücksichtigung eines erhöhten Erhaltungspotentials<br />

unterirdischer Pflanzenteile sind vor allem die Triterpenoidalkohole epi-Taraxerol, Uvaol und<br />

die unbekannte Verbindung U14 für die nordwestdeutsche Hochmoorvegetation<br />

charakteristisch. Des Weiteren erlauben die Triterpenoidketone Friedelin, Ursenon, die<br />

unbekannte Verbindung u4 und die Triterpenoidsäuren Ursolsäure und Oleanolsäure eine<br />

sichere Abgrenzung zu <strong>der</strong> ebenfalls triterpenoidreichen Bruchwaldvegetation.<br />

Der modifizierte Hochmoortorfindikator wird demnach wie folgt definiert:<br />

BPI [%] = ([epi-Taraxerol] + [Uvaol] + [U14] + [Friedelin] + [Ursenon] + [u4] + [Ursolsäure] + [Oleanolsäure]) *100<br />

∑ aller quantifizierten pentacyclischen Triterpenoidalkohole und - ketone<br />

Hohe Werte des BPI (>50%) zeigen Hochmoortorfe o<strong>der</strong> überwiegend hochmoorartige<br />

Torfreste in Wattsedimenten an, erhöhte Werte (20 - 50%) deuten auf eine hochmoorartige<br />

Übergangsmoorvegetation o<strong>der</strong> ein Trockenfallen des wachsenden Hochmoores hin. Die<br />

Grenzwerte sollten allerdings als Richtwerte verstanden werden, da gerade die<br />

Übergangsmoorvegetation einen fließenden Übergang zwischen Nie<strong>der</strong>- und Hochmoorvegetation<br />

darstellt. Durch Erosion und den Transport holozäner Küstentorfe im<br />

Untersuchungsgebiet ist neben <strong>der</strong> Verdünnung mit klastischem Material eine Vermischung<br />

verschiedenster Torfvarietäten zu erwarten, die zusätzlich die Interpretation <strong>der</strong> Daten auf <strong>der</strong><br />

Grundlage <strong>der</strong> Triterpenoidparameter erschweren kann.<br />

Der Bruchwaldtorfindikator (WPI) basiert nach Köller (2002) auf dem Vorkommen<br />

von Lupenon, Lupanon, Glutinon, Lupeol, Lupanol, Betulin und einem weiteren unbekannten<br />

Triterpenoidalkohol (U35) in holzreichen Torfen Nordwestdeutschlands. Die Analyse <strong>der</strong><br />

Ursprungsvegetation regionaler Bruchwäl<strong>der</strong> erlaubt auch hier eine Validierung und<br />

Präzisierung des Parameters anhand des Vorkommens und <strong>der</strong> Verteilungsmuster<br />

pentacyclischer Triterpenoide in den einzelnen Pflanzenteilen <strong>der</strong> Bruchwaldvegetation. Die<br />

120

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!