Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
Blätter analysiert wurden. Wie schon bei den Blättern des Schilfrohrs (Phragmites australis)<br />
kommt es auch bei den leicht zersetzten Blättern des Sumpffarns (Thelyperis palustris) zu<br />
einer leichten Verschiebung <strong>der</strong> durchschnittlichen Kettenlänge <strong>der</strong> n-Alkane (ACL 27-33 steigt<br />
von 27,8 im November auf 28,4 in den braunen Blättern im März). Obwohl das Maximum<br />
beim n-Heptacosan erhalten bleibt, steigt <strong>der</strong> relative Anteil des n-Nonacosans leicht an. Auch<br />
ist in den zersetzten Blättern erstmals das n-Tritriacontan nachweisbar. Entgegen <strong>der</strong><br />
Feststellung von Huang et al. (1997), die einen bevorzugten mikrobiellen Abbau von<br />
längerkettigen n-Alkanen in abgestorbenem Pflanzenmaterial feststellten, wird für die in<br />
dieser Arbeit analysierten Pflanzen ein bevorzugter Abbau <strong>der</strong> kürzerkettigen Homologen<br />
beobachtet. Eine schnellere Biodegradation kurzkettiger n-Alkane wurde auch bereits von<br />
Cardoso et al. (1976) berichtet.<br />
Die Flatterbinse (Juncus effusus), die vor allem als Ersatzgesellschaft zur<br />
Bruchwaldvegetation auftreten kann, zeigt ebenfalls ein n-Alkanverteilungsmuster, wie es für<br />
Nie<strong>der</strong>moorpflanzen typisch ist. Auffallend hoch ist <strong>der</strong> Gehalt <strong>der</strong> n-Alkane in den Blättern,<br />
wohingegen die Wurzeln einen deutlich erhöhten Anteil an kürzerkettigen Homologen<br />
aufweisen. Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> erhöhte Gehalt an n-Tricontan wird in vielen Nie<strong>der</strong>moortorfen<br />
wie<strong>der</strong>gefunden.<br />
Die Blätter des Pfeifengrases (Molinia caerulea) zeigen ein für Nie<strong>der</strong>moorpflanzen<br />
typisches n-Alkanverteilungsmuster mit einer Bevorzugung von n-Heptacosan und n-Nonacosan.<br />
Pflanzenstängel und Wurzeln enthalten sehr geringe Gehalte an n-Alkanen, so dass sie<br />
auch bei einem erhöhten Erhaltungspotential unterirdischer Pflanzenteile als mögliche Quelle<br />
dieser Verbindungen in Torfen keine Bedeutung haben. Als Differentialart kann das<br />
Pfeifengras auch auf austrocknenden Hochmooren, die aufgrund oxidativer Zersetzungsprozesse<br />
über ein mesotrophes Nährstoffangebot verfügen, große Bestände ausbilden<br />
(Ellenberg, 1996).<br />
Das schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifiolium) bildet als so genannte<br />
Schwingrasengesellschaft bei zunehmen<strong>der</strong> Austrocknung eines Nie<strong>der</strong>moors die Basis für<br />
echte Hochmoorvegetation und gilt daher als Differentialart für den Wechsel in den<br />
hydrologischen Bedingungen eines Moores. Obwohl genetisch und botanisch eng mit dem<br />
scheidigen Wollgras (Eriophorum vaginatum) verwandt, kommt es ausschließlich im<br />
Nie<strong>der</strong>moor und im Übergangsmoor vor. Eriophorum angustifolium ist eine reine<br />
Schlenkenpflanze, da sie auf Staunässe (Grundwassereinfluss) angewiesen ist. Das n-Alkanverteilungsmuster<br />
entspricht dem typischer Nie<strong>der</strong>moorpflanzen mit einem Maximum beim<br />
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