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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Ein Vergleich mit Literaturdaten (Nott et al., 2000) zeigt ein weiteres deutlich<br />

abweichendes Verteilungsmuster mit einem Maximum beim C 27 -n-Alkan (Abb. 5.3.8, oben<br />

links). Obwohl Nott et al. (2000) die Pflanze als Ganzes untersuchten, wird deutlich, dass es<br />

sich bei dem n-Alkanverteilungsmuster nicht um ein einfaches Mischsignal aus grünem und<br />

braunem Pflanzenteil handeln kann, da ausgerechnet in diesem Verteilungsmuster <strong>der</strong> Gehalt<br />

des C 29 -n-Alkans auffallend niedrig ist. Da Nott et al. (2000) keine Angaben über den<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Probennahme machten, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um sehr frisches<br />

Pflanzenmaterial aus dem Frühjahr o<strong>der</strong> Sommer gehandelt haben muss. Hier wird nochmals<br />

die starke Variabilität <strong>der</strong> Lipidverteilungsmuster während einer Vegetationsperiode deutlich.<br />

Während einer einzigen Vegetationsperiode wechselt das Maximum in <strong>der</strong> n-Alkanverteilung<br />

von n-C 27 H 56 zu n-C 29 H 60 , um dann mit einem Maximum bei n-C 31 H 64 aus dem unteren Teil<br />

<strong>der</strong> Pflanze das im Sediment/Torf überlieferte Muster zu bilden. Zur Überprüfung <strong>der</strong><br />

ermittelten Verteilungsmuster sind beide Pflanzenteile nach 15 Monaten Lagerung in<br />

feuchtem Zustand bei 4°C unter Lichtabschluss erneut analysiert worden. Der ursprünglich<br />

grüne Pflanzenteil hatte sich inzwischen braun verfärbt und zeigt nun auch ein stark<br />

verän<strong>der</strong>tes Verteilungsmuster mit einem unimodalem Maximum beim n-C 31 -Alkan (Abb.<br />

5.3.8 unten). Das Verteilungsmuster des braunen Pflanzenteils hat sich im Gegensatz dazu<br />

nicht verän<strong>der</strong>t. Offenbar kommt es in den frischen grünen Pflanzenteilen zu einem<br />

bevorzugten mikrobiellen Abbau <strong>der</strong> kürzerkettigen n-Alkane, so das schon nach kurzer Zeit<br />

das hochmoortypische n-Alkanverteilungsmuster in dem leicht zersetzten Pflanzenmaterial<br />

vorliegt und in dieser Form zum molekularen Inventar des Torfs beiträgt.<br />

Als Konsequenz für die Probennahme torfbilden<strong>der</strong> Pflanzen bedeutet dies, dass eine<br />

Analyse des Pflanzenmaterials nur dann sinnvoll ist, wenn die Proben am Ende <strong>der</strong><br />

pflanzenspezifischen Vegetationsperiode genommen werden und das Material bereits<br />

abgestorben ist. Ein Vergleich mit Literaturdaten ist nur dann sinnvoll, wenn <strong>der</strong><br />

jahreszeitliche Zeitpunkt <strong>der</strong> Pflanzenentnahme bekannt ist. Lei<strong>der</strong> ist dieser in keiner <strong>der</strong><br />

bekannten Studien genannt worden (Baas et al., 2000; Nott et al., 2000; Pancost et al., 2002).<br />

● Trockene Hochmoorstandorte (Hochmoorbulte)<br />

Die Zwergsträucher Besenheide (Calluna vulgaris), Glockenheide (Erica tetralix),<br />

Rosmarienheide (Andromeda polifolia) und Moosbeere (Vaccinium oxycoccus) bilden das<br />

prägende Element <strong>der</strong> Bultenvegetation. Allen gemeinsam sind <strong>der</strong>be mehrjährige<br />

(„immergrüne“) Blätter mit einer dicken Cuticula (Abschlusshaut), die ihnen helfen,<br />

sommerliche und winterliche Trockenperioden zu überstehen. Dadurch kommt es im<br />

Vergleich zu den Nie<strong>der</strong>moorpflanzen zu deutlich höheren n-Alkangehalten in den Blättern.<br />

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