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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> geochemischen Analyse bestätigen das Ergebnis <strong>der</strong><br />

Großrestanalyse. Ein C/N-Verhältnis von 22, ein n-Alkanverteilungsmuster mit einem<br />

n-Alkan-Vegetations-Indikator (AVI) von 1,6 und ein Schilftorfindikator (PPI) von 6%<br />

entsprechen einem Nie<strong>der</strong>moortorf mit signifikantem Schilfanteil (Abb. 6.1.3). Da in dieser<br />

Probe keine Triterpenoide nachweisbar sind, scheinen die eingetragenen Hochmoorelemente<br />

quantitativ von untergeordneter Bedeutung zu sein, da sie keinen messbaren Beitrag zum<br />

Gesamtlipidsignal <strong>der</strong> Probe leisten.<br />

Die Elementparameter des sich anschließenden Teufenabschnitts von 20-35 cm (OB3<br />

20-35 cm) deuten bereits auf eine abweichende Zusammensetzung <strong>der</strong> Biofazies hin. Das<br />

„weite“ C/N-Verhältnis von 51 in <strong>der</strong> Probe entspricht dem C/N-Verhältnis <strong>der</strong> unter<br />

Stickstoffmangel produzierten Biomasse regionstypischer Hochmoorvegetation. Die<br />

botanische Großrestanalyse beschreibt diese Probe als stark zersetzten Übergangsmoortorf<br />

(H = 6-8), <strong>der</strong> überwiegend aus dem Torfmoos Sphagnum palustre (> 50 Vol%) gebildet<br />

wurde. Des Weiteren wurden etwa 5 Vol% Birkenreste (Betula sp.) in Form von Holz, Rinde<br />

und Nüssen gefunden sowie ebenfalls etwa 5 Vol% Besenheide (Calluna vulgaris) in Form<br />

von Blüten, Reiser und unbeblätterten Sprossen. Weitere 5-10 Vol% entfallen auf Rhizome<br />

und Wurzeln von Schilfrohr (Phragmites australis), während diverse Laubmoose, Moosbeere<br />

(Oxycoccus palustris) und die Samen diverser Nie<strong>der</strong>moorpflanzen nur vereinzelt o<strong>der</strong> in sehr<br />

geringen Mengen nachweisbar waren. Das n-Alkanverteilungsmuster mit seiner<br />

Bevorzugung des Tritriacontans (n-C 33 ) und des Hentriacontans (n-C 31 ) und die daraus<br />

abgeleiteten Parameter entsprechen dem typischer Hochmoorvegetation (AVI = 0,6). Trotz<br />

des hohen TOC-Gehalts <strong>der</strong> Probe und des damit geringeren Umrechnungsfaktors bei <strong>der</strong><br />

Berechnung <strong>der</strong> Mengenangaben einzelner n-Alkane ist <strong>der</strong> Gehalt an aliphatischen<br />

Verbindungen etwa vier Mal so hoch wie in den Nie<strong>der</strong>moorablagerungen. Auch diese<br />

Beobachtung deckt sich mit dem Lipidinventar <strong>der</strong> Hochmoorvegetation, <strong>der</strong>en<br />

Hauptvertreter wie z.B. die Besenheide (Calluna vulgaris) o<strong>der</strong> Glockenheide (Erica tetralix)<br />

ebenfalls überdurchschnittlich hohe Gehalte an n-Alkanen aufweisen. Das Lipidsignal des<br />

Schilfanteils in <strong>der</strong> Probe wird hier eindeutig von den wesentlich höher konzentrierten<br />

n-Alkanen in den Verteilungsmustern <strong>der</strong> dominierenden Begleitvegetation überdeckt. Die<br />

sonst für Schilftorfe charakteristische Anreicherung des Tetracosans (n-C 24 ) wird ebenfalls<br />

nicht festgestellt (PPI = 0,4%).<br />

Das Verteilungsmuster <strong>der</strong> Triterpenoide wird eindeutig durch den Alkohol Betulin<br />

dominiert, dessen hohe Konzentration durch den signifikanten Beitrag <strong>der</strong> Birken (Betula sp.)<br />

an den pflanzlichen Geweberesten dieser Torfprobe zu begründen ist (Abb. 6.1.3). Gerade das<br />

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