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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

geochemischen Daten zeichnen demnach ein zur botanischen Großrestanalyse<br />

komplementäres Bild <strong>der</strong> Vegetation zur Zeit <strong>der</strong> Torfablagerung.<br />

Die sich im Teufenverlauf nach unten anschließende, stark zersetzte Torfschicht<br />

(H = 8) im Teufenintervall von 38-48 cm (OB3 38-48 cm) weist durch ein C/N-Verhältnis<br />

von lediglich 17 bereits auf eine deutlich günstigere Nährstoffversorgung während <strong>der</strong><br />

Ablagerung hin. Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> geobotanischen Großrestanalyse handelt es sich bei dieser<br />

Ablagerung um einen Nie<strong>der</strong>moortorf mit einem Anteil von Mudde. Neben etwa 25-50 Vol%<br />

Schilf (Phragmites australis) sind ebenso viele unbestimmbare Wurzelreste erhalten<br />

geblieben. Des Weiteren sind zahlreiche Samen und Fruchtfragmente des Breitblättrigen<br />

Merk (Sium latifolium), einer am Ufer stehen<strong>der</strong> und langsam fließen<strong>der</strong> nährstoffreicher<br />

Gewässer vorkommenden Art, <strong>der</strong> Gemeinen Teichsimse (Schoenoplectus lacustris), <strong>der</strong><br />

Salz-Binse (Juncus gerardii), des Gänsefuß (Chenopodium spec.), <strong>der</strong> Strand-Melde (Atriplex<br />

hastata) und <strong>der</strong> Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos cuculi) identifiziert worden. Das n-<br />

Alkanverteilungsmuster entspricht dem reiner Schilftorfe mit <strong>der</strong> charakteristischen<br />

Anreicherung des Tetracosans (PPI = 10,6%), die auf das hohe Erhaltungspotential <strong>der</strong><br />

Schilfrhizome zurückzuführen ist (Abb. 6.1.3). Die Abwesenheit pentacyclischer<br />

Triterpenoide ist ein Indiz dafür, dass keine Bruchwald- o<strong>der</strong> Hochmoorvegetationsreste an<br />

<strong>der</strong> Bildung dieser Ablagerung beteiligt sind. Eine weitergehende Differenzierung innerhalb<br />

<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>moorvegetation ausschließlich auf <strong>der</strong> Basis des n-Alkanverteilungsmusters ist<br />

nicht möglich.<br />

Das den Bohrkern nach unten abschließende Teufenintervall von 49-71 cm (OB3 49-<br />

71 cm) mit einem Gehalt an organischem Kohlenstoff von nur noch 12,9% ist nicht mehr als<br />

Torf anzusprechen, son<strong>der</strong>n als Ergebnis <strong>der</strong> botanischen Großrestanalyse als Schlick mit<br />

stark zersetzten (H = 8-10) Einschlüssen verschiedenster Pflanzen zu bezeichnen. Das C/N-<br />

Verhältnis von 18 deutet auf eine nährstoffreiche Ablagerung hin. Bei den im Schlick<br />

eingeschlossenen Pflanzenresten handelt es sich überwiegend etwa um 10-25 Vol% Schilf<br />

(Phragmites australis) und diverse Reste verschiedener Gräser und krautiger Pflanzen wie<br />

z.B. Wasserminze (Mentha aquatica), Rohrkolben (Typha latifolia) und Nixkraut (Najas cf.<br />

flexilis). Daneben sind diverse Torfmoose (Sphagnum sp.) erhalten geblieben, die allerdings<br />

weit weniger als 1 Vol% <strong>der</strong> strukturierten organischen Masse ausmachen. Als Ergebnis <strong>der</strong><br />

geochemischen Analyse zeigt die n-Alkanverteilung eine deutliche Bevorzugung des für<br />

Nie<strong>der</strong>moorvegetation typischen Nonacosans (n-C 29 ), die auch im n-Alkan-Vegetations-<br />

Indikator (AVI =1,6) deutlich wird. Das Verteilungsmuster weist ebenso die charakteristische<br />

Anreicherung des für Schilfrhizome indikativen Tetracosans (n-C 24 ) auf (PPI = 10,2%). Der<br />

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