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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
Um den Ort <strong>der</strong> Anreicherung <strong>der</strong> pentacyclischen Triterpenoide innerhalb <strong>der</strong> Rinde<br />
<strong>der</strong> Moorbirke weiter differenzieren zu können, wurde die obere papierdünne, weiß gefärbte<br />
Rindenschicht von <strong>der</strong> darunter liegenden, etwa 1 mm dicken Rindenborke eines bereits<br />
abgestorbenen Baumes abgelöst und separat analysiert. Ebenso wurde zum Vergleich frisches<br />
Birkenrindenmaterial aufgearbeitet, um eventuell Verän<strong>der</strong>ungen im Verteilungsmuster nach<br />
dem Absterben feststellen zu können.<br />
In <strong>der</strong> oberen weißen Schicht <strong>der</strong> Rinde <strong>der</strong> bereits seit einigen Jahren abgestorbenen<br />
Moorbirke sind außergewöhnlich hohe Gehalte an pentacyclischen Triterpenoiden<br />
nachweisbar (Abb. 5.4.2).<br />
Betula pubescens (Rinde, obere Schicht)<br />
Betula pubescens (Rinde, untere Schicht)<br />
Betula pubescens (frische Rinde)<br />
Konzentration [µg/g TOC]<br />
50000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
U1<br />
U2U6<br />
ß-Amyrin<br />
U9<br />
U10<br />
Lupeol<br />
U20<br />
U27<br />
U30<br />
Uvaol<br />
U34<br />
Betulin<br />
U38<br />
Betulinaldeyd<br />
Betulinsäure<br />
U48<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
U1<br />
U2U6<br />
ß-Amyrin<br />
U9<br />
U10<br />
Lupeol<br />
U20<br />
U27<br />
U30<br />
Uvaol<br />
U34<br />
Betulin<br />
U38<br />
Betulinaldeyd<br />
Betulinsäure<br />
U48<br />
39000<br />
38000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
U1<br />
U2U6<br />
ß-Amyrin<br />
U9<br />
U10<br />
Lupeol<br />
U20<br />
U27<br />
U30<br />
Uvaol<br />
U34<br />
Betulin<br />
U38<br />
Betulinaldeyd<br />
Betulinsäure<br />
U48<br />
Abb. 5.4.2: Verteilungsmuster <strong>der</strong> Triterpenoide in <strong>der</strong> Moorbirke (Betula pubescens).<br />
Das Verteilungsmuster <strong>der</strong> Triterpenoide in <strong>der</strong> oberen Rindenschicht wird deutlich vom<br />
Triterpenoidalkohol Lupeol dominiert, <strong>der</strong> mit 51.200 µg/g TOC auch die höchste<br />
Konzentration in <strong>der</strong> gesamten Lipidfraktion aufweist. Daneben kommen vor allem weitere<br />
Lupan<strong>der</strong>ivate wie Betulin, Betulinaldeyd und Betulinsäure, aber auch β-Amyrin und einige<br />
weitere unbekannte Triterpenoidalkohole vor (Abb. 5.4.2). Das Vorkommen <strong>der</strong><br />
identifizierten Triterpenoide in <strong>der</strong> Birkenrinde wurde bereits von an<strong>der</strong>en Autoren<br />
beschrieben (Hegnauer, 1962; Köller, 2002) und unterscheidet sich nicht wesentlich vom<br />
frischen Rindenmaterial <strong>der</strong> Moorbirke (Abb. 5.4.2). In dem frischen Material konnte<br />
allerdings we<strong>der</strong> Betulinaldeyd noch Uvaol nachgewiesen werden.<br />
In <strong>der</strong> unteren, eigentlichen Rindenborke sind wesentlich geringere Mengen<br />
pentacyclischer Triterpenoide enthalten, ein Hinweis auf die beson<strong>der</strong>e Funktion <strong>der</strong><br />
Triterpenoide in <strong>der</strong> Oberrinde <strong>der</strong> Pflanze, die vor allem zum Schutz vor Fraßfeinden<br />
(Herbivoren) dienen. Betulin und Lupeol bilden in <strong>der</strong> unteren Schicht <strong>der</strong> Rinde die<br />
Hauptkomponenten und gelten als charakteristisch für Birkengewächse (Betulaceae)<br />
(Hegnauer, 1962).<br />
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