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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

untergeordneter Bedeutung. Oleanolsäure und die ungesättigte Ursolsäure sind in diesen<br />

Pflanzenteilen nicht enthalten. Stattdessen dominiert ein noch unbekanntes Triterpenoidketon<br />

(u1) das Verteilungsmuster. Aufgrund <strong>der</strong> hohen Konzentration und des hohen Erhaltungspotentials<br />

unterirdischer Pflanzenteile kann diese Verbindung möglicherweise als Biomarker<br />

für den Eintrag von Rosmarienheide (Andromeda polifolia) in einen Torf genutzt werden.<br />

● Vorkommen pentacyclischer Triterpenoide in Torfmoosen (Sphagnum sp.)<br />

Hochmoor-Torfmoose (Sphagnum sp.) sind sowohl aufgrund ihres quantitativen Anteils an<br />

<strong>der</strong> Pflanzendecke als auch als Substratproduzenten die Schlüsselarten leben<strong>der</strong> Hochmoore.<br />

Als wechselfeuchte (poikilohydre) Pflanzen können sie in ihren Hyalinzellen das 15-30fache<br />

ihres Trockengewichts an Wasser speichern und so auch lange Trockenperioden ohne<br />

Schäden überstehen (Eber, 2001). Dieser spezielle anatomische Aufbau <strong>der</strong> Pflanze, <strong>der</strong> auch<br />

nach dem Absterben in seiner Struktur erhalten bleibt, sorgt durch gespeicherte Staunässe für<br />

ein außergewöhnlich feuchtes Mikroklima im von Torfmoosen dominierten Hochmoor. Diese<br />

eher für ein Nie<strong>der</strong>moor typischen Bedingungen beeinflussen sowohl die Biosynthese <strong>der</strong><br />

pflanzlichen Primärprodukte (vergl. Abb. 5.3.12: Verteilung <strong>der</strong> n-Alkane) als auch die<br />

Biosynthese <strong>der</strong> pflanzlichen Sekundärstoffe.<br />

Bereits Ives et al. (1958) isolierten aus Torfmoosen (Sphagnum spec.) Taraxerol,<br />

Taraxeron und α-Amyrin. Baas et al. (2000) wiesen in neun verschiedenen Torfmoosarten<br />

Ursolsäure, β-Amyrin, α-Amyrin und Lupeol in unterschiedlicher Verteilung nach. Außerdem<br />

konnte in dieser Studie Lupenon in Sphagnum molle nachgewiesen werden. Zusätzlich zu den<br />

drei Triterpenoidalkoholen, die in mehreren Torfmoosen vorkommen, wurde in Sphagnum<br />

fallax, einem Torfmoos <strong>der</strong> Sektion Cuspidata, Taraxeron nachgewiesen.<br />

Zur Bestimmung des Lipidinventars <strong>der</strong> Torfmoose in Nordwestdeutschland wurde je<br />

ein Vertreter beson<strong>der</strong>s feuchter und beson<strong>der</strong>s trockener Standorte analysiert. Die<br />

Probennahme erfolgte in einem Erlenbruchwald, in dem beide Arten nebeneinan<strong>der</strong><br />

existierten. Das an die feuchteren Standorte angepasste Schlenkentorfmoos Sphagnum<br />

palustre enthält sowohl im oberen grünen Pflanzenteil als auch im unteren braunen<br />

Pflanzenteil neben geringen Mengen Betulin den unbekannten Triterpenoidalkohol U14 in<br />

annähernd gleicher Konzentration (Abb. 5.4.11). Des Weiteren ist im unteren Pflanzenteil <strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> Hochmoorvegetation häufig vertretene Triterpenoidalkohol U30 nachweisbar. Die von<br />

Baas et al. (2000) als indikativ für Torfmoos angesehene Ursolsäure konnte dagegen nicht<br />

nachgewiesen werden. Abweichend von <strong>der</strong> von Baas et al. (2000) nachgewiesenen<br />

Ursolsäure wies Köller (2002) in S. palustre neben dem unbekannten Triterpenoidalkohol<br />

U30 noch geringe Mengen Lupeol nach, das in dieser Studie ebenfalls nicht detektierbar war.<br />

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