Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
µg/g [TOC]<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
NHS1 (15-19 cm)<br />
WPI =47,0 %<br />
Taraxerol<br />
beta-Amyrin<br />
alpha-Amyrin<br />
Lupeol<br />
Lupanol<br />
Betulin<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
NHS1 (47-51 cm)<br />
WPI =46,5 %<br />
Taraxerol<br />
beta-Amyrin<br />
alpha-Amyrin<br />
Lupeol<br />
Lupanol<br />
Betulin<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
NHS1 (55-59 cm)<br />
WPI =62,3 %<br />
Taraxerol<br />
beta-Amyrin<br />
alpha-Amyrin<br />
Lupeol<br />
Lupanol<br />
Betulin<br />
Abb. 6.2.3: Verteilungsmuster <strong>der</strong> Triterpenoide in ausgewählten Teufenabschnitten des<br />
Sedimentkern NHS1 (0-60 cm).<br />
In den beiden oberen Sedimentabschnitten (NHS1 0-3 cm und NHS1 7-11 cm) sind keine<br />
pentacyclischen Triterpenoide identifizierbar. Es kann sich also nur um Nie<strong>der</strong>moorpflanzen<br />
bzw. <strong>der</strong>en Torffragmente handeln, da diese keine bedeutende Quelle für pentacyclische<br />
Triterpenoide darstellen. Ein Beitrag sowohl von erodierten Hochmoor- als auch von<br />
Bruchwaldtorfen am organischen Material dieser Wattsedimentschichten kann somit<br />
ausgeschlossen werden.<br />
In den darunter liegenden Kernabschnitten von 11-43 cm Teufe (Proben NHS1 15-19<br />
cm, NHS1 23-27 cm, NHS1 31-35 cm und NHS1 39-43) treten die Triterpenoidalkohole<br />
Taraxerol, Lupeol und vereinzelt β-Amyrin in geringen Mengen auf (Abb. 6.2.3). Lupeol ist<br />
in dieser Studie als Hauptkomponente im Rindenextrakt <strong>der</strong> Moorbirke (Betula pubescens)<br />
identifiziert worden, während Taraxerol und β-Amyrin nicht nur in <strong>der</strong> Rinde <strong>der</strong> Schwarzerle<br />
(Alnus glutinosa), son<strong>der</strong>n auch in zahlreichen Hochmoorpflanzen wie <strong>der</strong> Moosbeere<br />
(Vaccinium oxycoccus) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Besenheide (Calluna vulgaris) vorkommen. Da allerdings<br />
weitere, eindeutig <strong>der</strong> Hochmoorvegetationsgemeinschaft zuzuordnende Triterpenoide wie<br />
Friedelin, Uvaol o<strong>der</strong> Oleanol- und Ursolsäure in den Sedimenten fehlen, scheidet ein Eintrag<br />
von Taraxerol und β-Amyrin aus erodierten Hochmoortorfen aus. Das organische Material <strong>der</strong><br />
oberen Sedimentschichten wird seinen Ursprung in erodierten, nicht von Schilfpflanzen<br />
dominierten Nie<strong>der</strong>moor- und Bruchwaldtorfen haben. Neben Birken und Erlen sind<br />
Rohrkolben (Typha sp.), Seggen (Carex sp.) o<strong>der</strong> Binsen (Juncus sp.) eine mögliche<br />
Ursprungsvegetation in einem sich in <strong>der</strong> Verlandung befindlichen Nie<strong>der</strong>moor.<br />
Der im Sedimentabschnitt 47-51 cm identifizierte Triterpenoidalkohol Lupanol wurde<br />
bisher in keiner <strong>der</strong> untersuchten Pflanzen nachgewiesen. Auch wurde Lupanol nicht als<br />
Inhaltsstoff einer torfbildenden Pflanze identifiziert. Daher ist wahrscheinlich von einer<br />
diagenetischen Bildung auszugehen. Lupanol könnte durch Reduktion (Hydrierung) aus<br />
155