Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
Pflanze individuellen Vegetationszyklus berücksichtigen muss. Ein Vergleich mit<br />
Literaturdaten (Nott et al., 2000) bestätigt das erhaltene Verteilungsmuster. Auch hier liegt<br />
das Maximum beim C 29 -n-Alkan, gefolgt vom C 31 -n-Alkan. Es wurde anscheinend ebenfalls<br />
zu frisches und nicht vollständig abgestorbenes Pflanzenmaterial aufgearbeitet.<br />
Eine erneute Probenahme und Analyse im darauf folgenden März bestätigt diese<br />
Vermutung. Die immer noch dunkelgrün gefärbten Blätter <strong>der</strong> Moosbeere (Vaccinium<br />
oxycoccus) zeigen nun eine deutliche Anreicherung des für Hochmoorpflanzen typischen<br />
n-C 31 -Alkans im Vergleich mit dem Pflanzenmaterial aus dem Herbst zuvor. Darüber hinaus<br />
kommt es zu einer Anreicherung langkettiger n-Alkane in dem reiferen Pflanzenmaterial,<br />
sodass diese Verbindungen offenbar selektiv erhalten bleiben. Der ACL 27-33 -Wert für die<br />
grünen Blätter im November beträgt 29,1 und steigt auf 29,9 für die immer noch grünen<br />
Blätter im März des darauf folgenden Jahres. In den gealterten Blättern (März) ist <strong>der</strong> Gehalt<br />
an n-Alkanen etwa dreimal so hoch wie in den Blättern, die im November entnommen<br />
wurden. Da nicht sicher ist, wann die mehrjährigen Blätter absterben und <strong>der</strong> Torfbildung zur<br />
Verfügung stehen, kann mit einer weiteren Verschiebung zu längerkettigen Homologen und<br />
somit zu einem hochmoortypischen n-Alkanverteilungsmuster gerechnet werden.<br />
● n-Alkanverteilungsmuster in Torfmoosen (Sphagnum sp.)<br />
Für die n-Alkanverteilungsmuster in norddeutschen Hochmoortorfen sind die Torfmoose<br />
(Spagnum sp.) von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung (Göttlich, 1990). In noch wachsenden Mooren<br />
beherrschen sie die torfbildende Hochmoorvegetation fast vollständig. Alle an<strong>der</strong>en<br />
Pflanzenarten des Hochmoors müssen sich dem Höhenwachstum <strong>der</strong> Torfmoose anpassen.<br />
Die Gruppe <strong>der</strong> Torfmoose besteht aus mehreren Vegetationsgemeinschaften, <strong>der</strong>en<br />
Vorkommen eng mit den jeweiligen hydrologischen Bedingungen und <strong>der</strong><br />
Nährstoffversorgung am Standort verknüpft sind. So kann man je nach den unterschiedlichen<br />
Feuchtigkeitsansprüchen zwischen den an trockenen Standorten angepassten Bulttorfmoosen<br />
(z.B. Sphagnum magellanicum, S. rubellum) und den Schlenkentorfmoosen (z.B.<br />
Sphagnum palustre, S. cuspidatum) unterscheiden. Diese bevorzugen völlig an<strong>der</strong>e Umweltbedingungen<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Hydrologie des Standorts und <strong>der</strong> Nährstoffversorgung. Sie<br />
schwimmen häufig im Wasser o<strong>der</strong> ragen nur wenige Zentimeter aus dem sich in den<br />
Hochmoorschlenken angesammelten Wasser heraus. Die hydrologischen Bedingungen in den<br />
Hochmoorschlenken ähneln stark denen im Nie<strong>der</strong>moor, wobei <strong>der</strong> Mangel an Stickstoff und<br />
vor allem Phosphor die Ansiedelung von Nie<strong>der</strong>moorvegetation unterbindet.<br />
Wenn vor allem die hydrologischen Bedingungen am Standort <strong>der</strong> Pflanze die<br />
Biosynthese <strong>der</strong> n-Alkane beeinflussen, sollten sich die taxonomisch eng verwandten<br />
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