Archivserver der Deutschen Nationalbibliothek
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ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />
8000<br />
Moosbeere (Vaccinium oxycoccus)<br />
Beeren<br />
8000<br />
Moosbeere (Vaccinium oxycoccus)<br />
Blätter + Stengel<br />
8000<br />
Moosbeere (Vaccinium oxycoccus)<br />
Wurzeln<br />
Konzentration [µg/g TOC]<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
0<br />
Taraxerenon<br />
U3<br />
Taraxerol<br />
beta-Amyrin<br />
alpha-Amyrin<br />
Lupeol<br />
Oleanolsäure<br />
Ursolsäure<br />
0<br />
Taraxerenon<br />
U3<br />
Taraxerol<br />
beta-Amyrin<br />
alpha-Amyrin<br />
Lupeol<br />
Oleanolsäure<br />
Ursolsäure<br />
0<br />
Taraxerenon<br />
U3<br />
Taraxerol<br />
beta-Amyrin<br />
alpha-Amyrin<br />
Lupeol<br />
Oleanolsäure<br />
Ursolsäure<br />
Abb. 5.4.7: Triterpenoidverteilung in <strong>der</strong> gewöhnlichen Moosbeere (Vaccinium oxycoccus).<br />
Da Lupeol, Ursolsäure, α-Amyrin und β-Amyrin in den unterschiedlichsten<br />
Hochmoorpflanzen vorkommen, kann ihnen nur ein sehr geringes paläochemotaxonomisches<br />
Potential zugeschrieben werden. Die hohen Gehalte an Lupeol weisen allerdings treffend auf<br />
die Verholzung <strong>der</strong> Wurzeln und Stängel dieser winterharten Pflanze hin. Lupeol ist auch ein<br />
typischer Sekundärstoff <strong>der</strong> Bruchwaldvegetation und geht auch in den von Köller (2002)<br />
eingeführten Bruchwaldtorfindikator (WPI, Wood-Peat-Indikator) ein. Auf den ersten Blick<br />
wäre dagegen Taraxerol zur Abgrenzung des pflanzlichen Eintrags innerhalb eines<br />
Hochmoortorfs geeignet, da <strong>der</strong> Gehalt in <strong>der</strong> Moosbeere gegenüber an<strong>der</strong>en Pflanzen dieser<br />
Vegetationsgemeinschaft signifikant erhöht ist. Um eine mögliche Biomarkerfunktion des<br />
Taraxerols zu überprüfen, wurden nach einer erneuten Probennahme im März einige bereits<br />
abgefallene, braune Blätter <strong>der</strong> Moosbeere aufgelesen und erneut analysiert.<br />
Erstaunlicherweise sind große Unterschiede in <strong>der</strong> Triterpenoidverteilung erkennbar<br />
(Abb. 5.4.8).<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Moosbeere (Vaccinium oxycoccus)<br />
braune Blätter (März)<br />
Taraxerenon<br />
U3<br />
Taraxerol<br />
beta-Amyrin<br />
alpha-Amyrin<br />
Lupeol<br />
Uvaol<br />
Oleanolsäure<br />
Ursolsäure<br />
Abb. 5.4.8: Triterpenoide in den<br />
Blättern <strong>der</strong> Moosbeere (Vaccinium<br />
oxycoccus).<br />
In den abgestorbenen Blättern ist kein<br />
Taraxerol mehr nachweisbar, dafür aber erstmals <strong>der</strong><br />
Triterpenoidalkohol Uvaol, <strong>der</strong> bisher ausschließlich<br />
in typischen Hochmoorpflanzen wie <strong>der</strong> ebenfalls zu<br />
den Ericaceen gehörenden Besenheide (Calluna<br />
vulgaris) und <strong>der</strong> Glockenheide (Erica tetralix)<br />
detektiert wurde. Der Triterpenoidalkohol Uvaol weist<br />
somit eine hohe chemotaxonomische Spezifität im<br />
Hinblick auf den Eintrag von Ericaceen in einem<br />
Hochmoortorf auf und eignet sich in beson<strong>der</strong>em<br />
Maße zur Abgrenzung gegenüber dem Eintrag<br />
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