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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 92<br />

5.6 Zusammenfassende Ergebnisdarstellung<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Einkommensverteilung im Analysezeitraum <strong>der</strong> Jahre 2002-2008 lässt sich grob in zwei<br />

unterschiedliche Phasen einteilen. So sind <strong>die</strong> Jahre 2002-2005 durch eine wachsende Einkommensungleichheit<br />

sowohl hinsichtlich <strong>der</strong> Nettoäquivalenz- als auch <strong>der</strong> Marktäquivalenzeinkommen gekennzeichnet. Innerhalb<br />

<strong>der</strong> Jahre 2006-2008 zeichnet sich dagegen hinsichtlich <strong>der</strong> Marktäquivalenzeinkommen ein sichtbarer<br />

Rückgang <strong>der</strong> Einkommensungleichheit ab. Im Gegensatz zur vergleichsweise starken Angleichung <strong>der</strong><br />

Marktäquivalenzeinkommen verringert sich <strong>die</strong> Konzentration <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen im<br />

Berichtszeitraum jedoch nur unwesentlich.<br />

Im Analysezeitraum zeigt sich für <strong>die</strong> durchschnittlichen realen Nettoäquivalenzeinkommen ein leichter<br />

Rückgang, welcher sich auch innerhalb des Berichtszeitraums (2005-2008) abzeichnete. Der Median verringerte<br />

sich im Analysezeitraum (2002-2008) im Vergleich zum arithmetischen Mittel deutlicher. Er ging jedoch im<br />

Berichtszeitraum weniger stark zurück als das arithmetische Mittel. Die Konzentration <strong>der</strong><br />

Nettoäquivalenzeinkommen zeigt eine kontinuierliche Zunahme bis zum Jahr 2005 gefolgt von einem<br />

vergleichsweise starken Rückgang im Jahr 2006. Danach zeichnet sich jedoch wie<strong>der</strong> ein leichter Anstieg <strong>der</strong><br />

Konzentration ab. Innerhalb des Berichtszeitraums ergibt sich insgesamt eine Verringerung <strong>der</strong> Konzentration,<br />

<strong>die</strong> allerdings auf den vergleichsweise starken Rückgang vom Jahr 2005 auf das Jahr 2006 zurückzuführen ist.<br />

Daher ist <strong>die</strong> Einkommensungleichheit im Jahr 2008 trotz des leichten Rückgangs <strong>der</strong> Konzentration <strong>der</strong><br />

Nettoäquivalenzeinkommen zwischen 2005 und 2008 im Jahr 2008 stärker ausgeprägt als zu Beginn des<br />

Analysezeitraums im Jahr 2002.<br />

Das arithmetische Mittel <strong>der</strong> Marktäquivalenzeinkommen ist im Analysezeitraum ebenfalls leicht gefallen. Im<br />

Berichtszeitraum ist es im Gegensatz zu den Nettoäquivalenzeinkommen jedoch leicht angestiegen. Der<br />

Median <strong>der</strong> Marktäquivalenzeinkommen ist im Analysezeitraum leicht gesunken, im Berichtszeitraum<br />

allerdings gestiegen und zwar stärker als das arithmetische Mittel. Der Anstieg <strong>der</strong> durchschnittlichen<br />

Marktäquivalenzeinkommen und <strong>die</strong> Annäherung von Median und arithmetischem Mittel im Berichtszeitraum<br />

sind dabei auf <strong>die</strong> Entwicklungen am Arbeitsmarkt und <strong>die</strong> damit verbundenen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Erwerbseinkommen zurückzuführen. Bemerkenswert ist hierbei, dass sich <strong>der</strong> Rückgang <strong>der</strong> durchschnittlichen<br />

individuellen Erwerbseinkommen in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> bedarfsgewichteten Erwerbseinkommen nicht zeigt.<br />

Letztere steigen ab dem Jahr 2005 kontinuierlich an. Die Konzentration <strong>der</strong> Marktäquivalenzeinkommen nimmt<br />

bis zum Jahr 2005 zu und <strong>über</strong> den Berichtszeitraum hinweg wie<strong>der</strong> ab. An<strong>der</strong>s als bei den<br />

Nettoäquivalenzeinkommen ist ab 2005/06 bis ins Jahr 2008 jedoch ein kontinuierlicher Rückgang <strong>der</strong><br />

Konzentration <strong>der</strong> Marktäquivalenzeinkommen festzustellen. Als Hauptgrund für <strong>die</strong> im Berichtszeitraum<br />

abnehmende Konzentration kann <strong>die</strong> Annäherung <strong>der</strong> auf das Marktäquivalenzeinkommen bezogenen ärmsten<br />

10% <strong>der</strong> Bevölkerung an <strong>die</strong> gesellschaftliche Mitte bzw. auch an <strong>die</strong> einkommensreicheren<br />

Bevölkerungsgruppen gesehen werden.<br />

In <strong>der</strong> vergleichenden Betrachtung <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Nettoäquivalenz- gegen<strong>über</strong> den<br />

Marktäquivalenzeinkommen fällt insbeson<strong>der</strong>e auf, dass <strong>die</strong> Anteile <strong>der</strong> unteren Einkommensgruppen am<br />

gesamten Marktäquivalenzeinkommen zugenommen haben. Dabei ist v.a. bemerkenswert, dass sich <strong>die</strong>se<br />

Entwicklung bezüglich <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen nicht zeigt. Diese Diskrepanz lässt sich durch den ab<br />

dem Jahr 2005/06 einsetzenden Beschäftigungsanstieg, <strong>die</strong> weiter anhaltenden Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Erwerbsstruktur sowie durch <strong>die</strong> arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Reformen erklären: Ehemals durch<br />

staatliche Transfers erzieltes Einkommen wird offenbar durch Erwerbseinkommen ersetzt – das<br />

Nettoäquivalenzeinkommen des unteren Einkommensbereichs bleibt so in seiner Höhe unverän<strong>der</strong>t, nicht aber<br />

in seiner Zusammensetzung. Diese Entwicklung kann auch anhand <strong>der</strong> ergänzenden Betrachtung des<br />

Bruttoäquivalenzeinkommens für <strong>die</strong> Gruppe <strong>der</strong> Arbeitslosen nachvollzogen werden.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Entwicklung von Armut sind zusammenfassend folgende Erkenntnisse zu berichten. Innerhalb<br />

des Analysezeitraums sind <strong>die</strong> auf Basis verschiedener Schwellen gemessenen Armutsquoten angestiegen. Im

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