29.12.2013 Aufrufe

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 99<br />

1. Keine erwerbstätigen Haushaltsmitglie<strong>der</strong><br />

2. Mindestens eine Teilzeitbeschäftigung, aber keine Vollzeitbeschäftigung im Haushalt<br />

3. Eine Vollzeitbeschäftigung, aber keine weitere Teilzeitbeschäftigung im Haushalt<br />

4. Eine Vollzeitbeschäftigung und mindestens eine weitere Teilzeitbeschäftigung im Haushalt<br />

5. Mindestens zwei Vollzeitbeschäftigungen im Haushalt<br />

Unter Teilzeitbeschäftigung werden an <strong>die</strong>ser Stelle auch geringfügige Beschäftigungen verstanden (Mini- bzw.<br />

Midi-Jobs). Der vierte <strong>der</strong> aufgezählten, möglichen Haushaltsbeschäftigungszustände umfasst damit auch den<br />

Fall, dass nur ein Haushaltsmitglied erwerbstätig ist, <strong>die</strong>ses aber sowohl einer Vollzeitbeschäftigung als auch<br />

einer zusätzlichen geringfügigen Beschäftigung nachgeht.<br />

Der dritte Faktor berücksichtigt Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeit, dass ein Haushalt mit einer<br />

bestimmten Ausstattung mit den in den Faktoren 1 und 2 beschriebenen Eigenschaften (d.h. Haushaltstyp,<br />

Bildung, Kin<strong>der</strong>zahl, Wohnort u.ä.) eines <strong>der</strong> genannten fünf Beschäftigungsergebnisse aufweist. Dies<br />

berücksichtigt sowohl Än<strong>der</strong>ungen im Arbeitslosigkeitsrisiko, Än<strong>der</strong>ungen im allgemeinen<br />

Beschäftigungsniveau als auch Verschiebungen zwischen verschiedenen Arten von Beschäftigung.<br />

Beispielsweise würde sich gestiegene Arbeitslosigkeit darin wi<strong>der</strong>spiegeln, dass es für ein und denselben<br />

Haushalt plötzlich wahrscheinlicher wird, den ersten Beschäftigungsstatus <strong>der</strong> oben aufgeführten Liste<br />

anzunehmen. Gestiegene Vollzeit-Erwerbstätigkeit würde sich hingegen in steigenden Wahrscheinlichkeiten für<br />

<strong>die</strong> Ausprägungen 3. und 5. äußern. Eine Verschiebung von Vollzeiterwerbstätigkeit in Richtung<br />

Teilzeiterwerbstätigkeit würde sich in steigenden Wahrscheinlichkeiten für <strong>die</strong> Ausprägungen 2. und 4. äußern.<br />

Wichtig ist hierbei, dass möglicherweise differentielle Än<strong>der</strong>ungen berücksichtigt werden, d.h. das<br />

Arbeitslosigkeitsrisiko mag beispielsweise für Haushalte mit niedrigem Bildungsstand steigen, während es für<br />

Haushalte mit hohem Bildungsstand konstant bleibt.<br />

Abbildung 6.2.2: Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung, 1992-2008<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit. Eigene Berechnungen.<br />

Abbildung 6.2.2 gibt einen ersten Hinweis auf <strong>die</strong> potenzielle Bedeutung des betrachteten Faktors für <strong>die</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen. Die Anzahl <strong>der</strong> Arbeitslosen (sowohl in <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong><br />

Bundesagentur für Arbeit als auch in <strong>der</strong> Definition des International Labor Office) erhöhte sich fast zeitgleich<br />

zu dem festgestellten Anstieg <strong>der</strong> Einkommensungleichheit und Armutsgefährdung bis zu einem Höchststand<br />

im Jahre 2005. Nach 2006 sank <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Arbeitslosen wie<strong>der</strong> und zwar so rasch, dass sie am Ende unseres<br />

Berichtszeitraums wie<strong>der</strong> ungefähr den Stand des Jahres 2000 erreichte. Allein <strong>die</strong>ser Befund ist ein Hinweis<br />

darauf, dass sich <strong>der</strong> historische Ungleichheitsanstieg zwischen 1999 und 2005 nicht alleine auf einen Anstieg<br />

<strong>der</strong> Arbeitslosigkeit zurückführen lässt, denn <strong>die</strong>se ging nach 2005 wie<strong>der</strong> zurück, während das Niveau <strong>der</strong><br />

Einkommensungleichheit nach 2005 relativ konstant blieb. 129 Weiterhin ist im gegebenen Zusammenhang auch<br />

zu berücksichtigen, dass während des Zeitraums zwischen 2000 und 2005 das Beschäftigungsniveau stagnierte,<br />

wohingegen es nach 2006 rapide anstieg.<br />

129 Siehe hierzu auch Biewen/Juhasz (2011).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!