29.12.2013 Aufrufe

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 297<br />

12.2.1 Ergebnisse für Deutschland insgesamt<br />

Tabelle 12.2.1 gibt einen Überblick <strong>über</strong> den Reichtum an Nettoäquivalenzeinkommmen, Pro-Kopf-<br />

Nettovermögen sowie an Integriertem Einkommen in Deutschland.<br />

Die Ergebnisse für Deutschland insgesamt zeigen, dass etwa 10,9% <strong>der</strong> Personen in Privathaushalten im Jahr<br />

2007 <strong>über</strong> mehr als das Doppelte des mittleren Integrierten Einkommens und damit <strong>über</strong> ein ausgesprochen<br />

hohes Maß an finanziellen Ressourcen verfügten (siehe auch Abschnitt 9.3). Die Reichtumsquote nach<br />

Maßgabe des Integrierten Einkommens lag im Jahr 2007 somit um 2,2 Prozentpunkte <strong>über</strong> <strong>der</strong> Reichtumsquote<br />

auf Grundlage des Nettoäquivalenzeinkommens, <strong>die</strong> etwa 8,7% betrug.<br />

Dieses Ergebnis kann dahingehend interpretiert werden, dass finanzieller Reichtum bei gleichzeitiger<br />

Berücksichtigung des laufend verfügbaren Einkommens und des frei verfügbaren Vermögens weiter verbreitet<br />

ist, als es Analysen zeigen, <strong>die</strong> allein auf dem Nettoäquivalenzeinkommen aufbauen. Dies deutet darauf hin,<br />

dass bei alleiniger Betrachtung des Einkommensreichtums das Ausmaß des finanziellen Reichtums in<br />

Deutschland im Sinne des integrierten Konzepts unterschätzt würde. Zu beachten ist bei <strong>die</strong>ser Interpretation<br />

jedoch auch, dass <strong>die</strong> Differenz <strong>der</strong> Reichtumsquoten nicht zuletzt auch auf <strong>die</strong> spezielle Form, insbeson<strong>der</strong>e<br />

auf <strong>die</strong> Schiefe <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Pro-Kopf-Nettovermögen, zurückzuführen ist (siehe dazu auch Kapitel 8). Da<br />

große Teile <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>über</strong> keine o<strong>der</strong> nur geringe Nettovermögen verfügen, reagiert das<br />

Medianeinkommen und somit auch <strong>die</strong> relativ am Medianeinkommen verankerte Reichtumsschwelle eher<br />

geringfügig auf <strong>die</strong> Hinzunahme des verrenteten Nettovermögens. Gleichzeitig gelingt es einigen Personen, bei<br />

denen hohe Nettovermögen vorliegen, unter Berücksichtigung <strong>die</strong>ser Vermögen bei Integration <strong>der</strong> Vermögen<br />

in <strong>die</strong> Einkommen <strong>über</strong> <strong>die</strong> Reichtumsschwelle zu kommen.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Auswertung wird deshalb vorrangig untersucht, in welchen Bevölkerungsteilen eher viele<br />

Personen durch <strong>die</strong> Integrierte Perspektive in den finanziellen Reichtum „aufsteigen“.<br />

12.2.2 Ergebnisse für soziodemografische Gruppen<br />

In <strong>die</strong>sem Abschnitt werden ausgewählte soziodemografische Determinanten des Reichtums an finanziellen<br />

Ressourcen nach dem Konzept des Integrierten Einkommens mit deskriptiven Methoden untersucht und<br />

jeweils mit dem ermittelten Ausmaß des Reichtums auf Basis des Nettoäquivalenzeinkommens verglichen.<br />

Differenziert wird dabei nach <strong>der</strong> Region, nach dem Geschlecht, nach dem Haushaltstyp, nach dem<br />

Schulabschluss, nach dem Erwerbsstatus, nach <strong>der</strong> beruflichen Stellung sowie nach dem Vorliegen eines<br />

Migrationshintergrunds. Auf <strong>die</strong> Entwicklung des Reichtums aus <strong>der</strong> Lebenszyklusperspektive wird in Abschnitt<br />

12.2.3 separat fokussiert.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass sich <strong>die</strong> Häufigkeiten, mit welchen Reichtum an Integriertem Einkommen in den<br />

verschiedenen soziodemografischen Gruppen anzutreffen sind, deutlich unterscheiden. Dar<strong>über</strong> hinaus ist<br />

festzustellen, dass <strong>die</strong> Heterogenität <strong>der</strong> Reichtumsquoten zwischen den verschiedenen soziodemografischen<br />

Gruppen durch <strong>die</strong> integrierte Perspektive von Einkommen und Vermögen gegen<strong>über</strong> dem traditionellen<br />

Einkommenskonzept in den meisten Gruppen noch weiter zunimmt. In knapp drei Viertel <strong>der</strong> Tabelle 12.2.1<br />

dargestellten gruppenspezifischen Reichtumsquoten nimmt <strong>der</strong> Abstand <strong>der</strong> Reichtumsquote von <strong>der</strong><br />

gesamtdeutschen Reichtumsquote zu. Dies ist nicht zuletzt auf <strong>die</strong> ausgeprägte Heterogenität von Reichtum an<br />

Nettovermögen zwischen den betrachteten Gruppen zurückzuführen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!