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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 21<br />

demgegen<strong>über</strong> bereits bei 20,5%. 26 Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Altersstruktur bringen nachhaltige Auswirkungen auf<br />

<strong>die</strong> sozialen Sicherungssysteme und eine tendenzielle Mehrbelastung <strong>der</strong> erwerbstätigen Alterskohorten mit<br />

sich. 27 Der mit einem steigenden Altenanteil einhergehende Zuwachs von Personen, <strong>die</strong> ein im Vergleich zum<br />

vorherigen Erwerbseinkommen geringeres Renteneinkommen beziehen, wirkt sich negativ auf <strong>die</strong> Höhe des<br />

durchschnittlichen Haushaltseinkommens aus.<br />

Der weiter anhaltende Trend zu einem Rückgang <strong>der</strong> durchschnittlichen Haushaltsgröße verringert bei<br />

unverän<strong>der</strong>ten Markteinkommen <strong>die</strong> Höhe des durch <strong>die</strong> Bedarfsgewichtung auf <strong>die</strong> Personenebene<br />

umgerechneten Haushaltseinkommens durch eine Abschwächung <strong>der</strong> innerhalb <strong>der</strong> Haushalte<br />

anzunehmenden Fixkostendegression. 28 Im Jahr 2009 beläuft sich <strong>die</strong> durchschnittliche Haushaltsgröße auf<br />

2,04 Personen je Haushalt. Im Jahr 1991 lag <strong>die</strong>se noch bei 2,27 Personen je Haushalt. 29 Hinter <strong>die</strong>ser<br />

Entwicklung stehen <strong>die</strong> folgenden Verschiebungen: <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Einpersonenhaushalte an allen Haushalten<br />

erhöhte sich bis ins Jahr 2009 auf 39,8%. Im Jahr 1991 lag <strong>die</strong>ser noch bei 33,6% und zu Beginn des<br />

Analysezeitraums im Jahr 2002 bei 36,7%. 30 Der Anteil <strong>der</strong> Zweipersonenhaushalte steigerte sich von 1991<br />

(30,8%) bis ins Jahr 2009 auf 34,2%. Haushalte mit drei o<strong>der</strong> mehr Personen verzeichneten demgegen<strong>über</strong> seit<br />

1991 einen stetigen Rückgang. 31 Innerhalb des Berichtszeitraums <strong>der</strong> Jahre 2005-2008 verringerte sich <strong>die</strong><br />

mittlere Haushaltsgröße von 2,13 auf 2,05 Personen. Davon ist ein geringer negativer Effekt auf <strong>die</strong> Höhe <strong>der</strong><br />

äquivalenzgewichteten Einkommenskategorien zu erwarten. 32<br />

Weiter angestiegen ist zudem <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Alleinerziehenden-Haushalte. War im Jahr 1996 noch jede siebte<br />

Familie (14%) alleinerziehend, machen im Jahr 2009 Alleinerziehende bereits 19% aller Familien aus. 33 Diese<br />

Entwicklung ist für <strong>die</strong> Diskussion <strong>der</strong> Armutsrisiken von beson<strong>der</strong>er Relevanz, da Alleinerziehenden-Haushalte<br />

verstärkt mit Einkommensarmut konfrontiert sind (vgl. Kapitel 5). 34<br />

4.1.2 Qualifikationsstruktur<br />

Im Jahr 2002 lag <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Erwerbspersonen ohne beruflichen Bildungsabschluss bei 16,9% und erhöhte<br />

sich bis zum Jahr 2008 auf 18,9%. Zugleich stieg <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Erwerbspersonen mit mindestens<br />

Fachhochschulabschluss vom Jahr 2002 (14,3%) bis zum Jahr 2008 auf 16,8% an. 35 Der zu beobachtende<br />

Anstieg des Anteils von Personen ohne Schul- o<strong>der</strong> ohne beruflichen Ausbildungsabschluss und <strong>der</strong><br />

26 Eine kompakte Darstellung <strong>der</strong> Verschiebung <strong>der</strong> Alterskohorten erlaubt <strong>der</strong> so genannte „Altenquotient '65'“. Dieser<br />

erfasst <strong>die</strong> Relation <strong>der</strong> <strong>über</strong> 64-Jährigen gegen<strong>über</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung im Alter von 20 bis unter 65 Jahren. Im Jahr 1991<br />

belief sich <strong>die</strong> Kenngröße auf einen Wert von 23,6%. Im Jahr 2002 lag <strong>die</strong> Relation bereits bei 28,3% und stieg bis zum Jahr<br />

2008 weiter auf 33,7% an. Vgl. SVR (2004), Tabelle 18*, S.906 sowie SVR (2010), Tabelle 8*, S.360.<br />

27 Vgl. beispielsweise Moog et al. (2010).<br />

28 Dies bedeutet, dass sich rein rechnerisch bereits allein aufgrund einer Variation <strong>der</strong> Haushaltsgröße <strong>die</strong> Höhe des<br />

Nettoäquivalenzeinkommens verän<strong>der</strong>t, ohne dass sich dazu <strong>die</strong> Höhe <strong>der</strong> individuellen Markteinkommen auf <strong>der</strong> Ebene<br />

<strong>der</strong> Personen verän<strong>der</strong>n muss.<br />

29 Zu Beginn des Analysezeitraums, im Jahr 2002, lag <strong>die</strong> durchschnittliche Haushaltsgröße bei 2,14 Personen je Haushalt.<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2011), Tabelle 5.1, S.75.<br />

30 Bemerkenswert erscheint, dass <strong>der</strong> Anteil verwitweter Frauen im Alter <strong>über</strong> 65 im Jahr 2008 circa 25% <strong>der</strong><br />

Einpersonenhaushalte ausmachte. Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> demografischen Vorausberechnungen ist damit in <strong>der</strong> Zukunft<br />

ein weiter rückläufiger Trend <strong>der</strong> durchschnittlichen Haushaltsgröße zu erwarten.<br />

31 Statistisches Bundesamt (2011), GENESIS-Datenbank, eigene Berechnungen.<br />

32 Grundsätzlich muss hinsichtlich <strong>der</strong> Auswirkungen einer sinkenden durchschnittlichen Haushaltsgröße auf das<br />

Nettoäquivalenzeinkommen differenziert werden: Falls <strong>über</strong>wiegend weniger Kin<strong>der</strong> geboren werden resultiert ein<br />

positiver Effekt auf durchschnittliche Nettoäquivalenzeinkommen; falls <strong>über</strong>wiegend Auflösungen von ehemaligen<br />

Bedarfsgemeinschaften Erwachsener erfolgen (beispielsweise durch Scheidung o<strong>der</strong> durch Versterben des Ehepartners)<br />

resultiert ceteris paribus ein negativer Effekt auf das Nettoäquivalenzeinkommen. Es kann vermutet werden, dass letzteres<br />

<strong>über</strong>wiegt, da <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Einpersonenhaushalte im Analysezeitraum von etwa 37% auf ca. 40% ansteigt.<br />

33 Statistisches Bundesamt (2010a), S.7. Man unterscheide jedoch den Anteil <strong>der</strong> Alleinerziehenden-Haushalte an allen<br />

Familienhaushalten vom Anteil <strong>der</strong> Personen in <strong>der</strong> Bevölkerung, <strong>die</strong> in Alleinerziehenden-Haushalten leben. Dieser fällt<br />

deutlich geringer aus. Siehe hierzu auch <strong>die</strong> Ausführungen in Kapitel 6.<br />

34 Vgl. Grabka et al. (2007) sowie Strantz (2006).<br />

35 Statistisches Bundesamt (2003), Tabelle 16.1, S.374; Statistisches Bundesamt (2010b), Tabelle 6.1, S.131. Eigene<br />

Berechnungen.

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