29.12.2013 Aufrufe

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 295<br />

Zusammentreffens einer eher mittleren Einkommens- und einer eher mittleren Vermögenssituation<br />

entstehen kann. Ebenfalls könnte eine relativ schlechte Einkommensposition durch eine relativ gute<br />

Vermögensposition, wie etwa gerade im Fall älterer Menschen im Ruhestand zu erwarten, ausgeglichen<br />

werden (und umgekehrt). Der Analyse <strong>die</strong>ses ersten Reichtumsaspekts widmet sich Abschnitt 12.2. Das<br />

Konzept des Integrierten Einkommens wurde bereits in Abschnitt 8.3.1 erläutert. Für eine detaillierte<br />

Dokumentation <strong>der</strong> Operationalisierung <strong>die</strong>ses Einkommensbegriffs siehe den Anhang zu <strong>die</strong>sem<br />

Gutachten.<br />

2. Koinzidenz von Einkommens- und Vermögensreichtum: Treffen bei bestimmten Personen (-gruppen) sowohl<br />

ein beson<strong>der</strong>s hohes Einkommen als auch ein beson<strong>der</strong>s hohes Vermögen zusammen, so sind <strong>der</strong><br />

finanzielle Reichtum und <strong>die</strong> damit implizierten Reichtumsfunktionen beson<strong>der</strong>s stark ausgeprägt. Dieses<br />

Zusammentreffen wird im Folgenden als Koinzidenz von Einkommens- und Vermögensreichtum bezeichnet<br />

und in Abschnitt 12.3 näher untersucht.<br />

Beide Aspekte folgen einem jeweils eigenen Verständnis des Zusammentreffens von Einkommens- und<br />

Vermögensreichtum und sind auch deshalb in jeweils verschiedenen Bevölkerungsgruppen unterschiedlich<br />

stark ausgeprägt. Die Analyse <strong>der</strong> soziodemografischen Determinanten erfolgt auf <strong>der</strong> Grundlage von<br />

deskriptiven Verfahren. Eine Disaggregation <strong>der</strong> Ergebnisse nach ausgewählten Personengruppen erlaubt<br />

Ergebnisse zu den Determinanten.<br />

Die Arbeiten bauen primär auf <strong>der</strong> Datengrundlage des SOEP auf, welches sich für <strong>die</strong> Erfassung beson<strong>der</strong>s<br />

hoher Einkommen und beson<strong>der</strong>s hoher Vermögen gut eignet (IAW 2010). Als soziodemografische<br />

Einflussfaktoren wird auf <strong>die</strong> in Abschnitt 3.5 dargestellten konsoli<strong>die</strong>rten Kategorien zurückgegriffen.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> zeitlichen Entwicklung des gemeinsamen Auftretens von Einkommens- und<br />

Vermögensreichtum können Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> gemeinsamen <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen<br />

zwischen 2002 und 2007 (SOEP) sowie ergänzend zwischen 2003 und 2008 (EVS) analysiert werden.<br />

Die Zusammenhänge zwischen Einkommens- und Vermögensreichtum gelten bislang als noch nicht vollständig<br />

und systematisch erforscht. Während bislang <strong>die</strong> Möglichkeiten zur Erforschung <strong>der</strong> Vermögensverteilung am<br />

oberen Rand bereits eingeschränkt waren, gilt <strong>die</strong>s insbeson<strong>der</strong>e für den oberen Rand <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

<strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen (IAW 2010).<br />

12.1.2 Identifikation von finanziellem Reichtum und Reichtumsschwellen<br />

Aus Gründen <strong>der</strong> Konsistenz wird soweit wie möglich auch in <strong>die</strong>sem Abschnitt an <strong>die</strong> bereits bisher<br />

verwendeten Einkommens- und Vermögenskonzepte, Betrachtungsebenen, Gewichtungskonzepte,<br />

Schwellenwerte, etc. angeknüpft. Tabelle 12.1.1 gibt einen Überblick <strong>über</strong> <strong>die</strong> verwendeten Einkommens- und<br />

Vermögenskonzeptionen. Sowohl beim Einkommen als auch beim Vermögen werden <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Nettogrößen verwendet. Das Integrierte Einkommen setzt sich aus den jeweiligen modifizierten Nettogrößen,<br />

dem laufend verfügbaren Einkommen und dem frei verfügbare Vermögen zusammen. Da <strong>die</strong> Analyse weiterhin<br />

auf <strong>der</strong> Personenebene erfolgt, kommt im Fall <strong>der</strong> Einkommen <strong>die</strong> Äquivalenzgewichtung zur Anwendung.<br />

Inwiefern <strong>die</strong> Verwendung <strong>der</strong> Äquivalenzgewichtung, welche eher für <strong>die</strong> Analyse geringer Einkommen<br />

(Bedarfsgewichtung) entwickelt worden ist, auch für Reichtumsanalysen optimal ist, sei dahingestellt (vgl. auch<br />

<strong>die</strong> Diskussion zur Armutsquote in Abschnitt 3.4). Jedenfalls ist auch bei Reichtumsanalysen das<br />

Medianeinkommen auf Basis aller Personen in Privathaushalten und somit auch jener Personen mit geringeren<br />

Einkommen zu ermitteln. Die Nettovermögen werden auf <strong>die</strong> Haushaltsmitglie<strong>der</strong> paritätisch verteilt. Somit<br />

unterscheidet sich das Gewichtungskonzept zwischen Einkommen und Vermögen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!