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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 299<br />

Reichtum an Integriertem Einkommen ist in Deutschland regional sehr unterschiedlich verteilt. Der Anteil <strong>der</strong><br />

Personen mit einem beson<strong>der</strong>s hohen Integrierten Einkommen ist in Westdeutschland mit etwa 12,9% um<br />

nahezu zehn Prozentpunkte höher als in Ostdeutschland mit 3,3%. Die Differenz <strong>der</strong> traditionellen<br />

Reichtumsquoten auf Grundlage des Nettoäquivalenzeinkommens zwischen Ost und West ist dagegen mit 7,2<br />

Prozentpunkten deutlich geringer. Die Reichtumsheterogenität zwischen Ost und West nimmt somit bei<br />

Verwendung des Integrierten Einkommenskonzepts gegen<strong>über</strong> <strong>der</strong> Analyse auf Grundlage des<br />

Nettoäquivalenzeinkommens zu. Die Ursache für <strong>die</strong> Zunahme <strong>der</strong> Differenz bei Betrachtung aus <strong>der</strong><br />

integrierten Perspektive ist insbeson<strong>der</strong>e auf <strong>die</strong> deutlich höhere Vermögensreichtumsquote in<br />

Westdeutschland zurückzuführen. Diese liegt in Westdeutschland mit 15,4% um etwa 11,9 Prozentpunkte<br />

höher als in Ostdeutschland mit lediglich 3,5%.<br />

Hinsichtlich des Geschlechts finden sich eher geringe Unterschiede in den Reichtumsquoten. Sowohl aus <strong>der</strong><br />

Perspektive <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen als auch aus <strong>der</strong> Perspektive des Integrierten Einkommens liegen<br />

<strong>die</strong> Reichtumsquoten <strong>der</strong> Männer mit 9,3% bzw. 11,9% leicht <strong>über</strong> dem aller Personen in Deutschland. Die<br />

Reichtumsquoten <strong>der</strong> Frauen liegen mit 8,9% bzw. 10,2% folglich leicht unter dem gesamtdeutschen Wert.<br />

Bei Differenzierung nach dem Haushaltstyp finden sich <strong>die</strong> höchsten Quoten des Reichtums an finanziellen<br />

Ressourcen aus <strong>der</strong> Integrierten Perspektive im Fall <strong>der</strong> Paarhaushalte ohne Kin<strong>der</strong>. Das gilt sowohl für <strong>die</strong><br />

Menschen in kin<strong>der</strong>losen Paarhaushalten, bei denen beide Haushaltsmitglie<strong>der</strong> höchstens 65 Jahre alt sind, als<br />

auch für <strong>die</strong> Gruppe <strong>der</strong> Paarhaushalte ohne Kin<strong>der</strong>, bei denen mindestens eine Person älter als 65 Jahre ist.<br />

Die Reichtumsquoten betragen in <strong>die</strong>sen Gruppen jeweils 18,0% bzw. 16,9%. Aus <strong>der</strong> integrierten Sichtweise<br />

zeigt sich somit noch etwas deutlicher als bereits aus <strong>der</strong> Einkommens- o<strong>der</strong> Vermögensperspektive, dass<br />

Kin<strong>der</strong>losigkeit zu den wesentlichen Determinanten des finanziellen Reichtums zu zählen ist. Die niedrigsten<br />

Reichtumsquoten finden sich in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Alleinerziehendenhaushalte mit einer Reichtumsquote in Höhe<br />

von 1,0%. Die größten Unterschiede durch Einnahme <strong>der</strong> integrierten Perspektive gegen<strong>über</strong> einer reinen<br />

Einkommens- o<strong>der</strong> Vermögensbetrachtung ergeben sich, wie auf Grund des Verrentung des Nettovermögens<br />

<strong>über</strong> <strong>die</strong> Restlebenserwartung hinweg zu erwarten ist, in den Haushaltsgruppen, in denen mindestens eine<br />

Person im Alter von <strong>über</strong> 65 Jahren lebt. Hier nehmen <strong>die</strong> Reichtumsquoten gegen<strong>über</strong> <strong>der</strong><br />

Einkommensperspektive deutlich zu (+11,1 Prozentpunkte bei den Alleinlebenden <strong>über</strong> 65 Jahren bzw. +8,2<br />

Prozentpunkte bei den Paaren mit mindestens einer Person <strong>über</strong> 65). Damit liegt <strong>die</strong> Reichtumsquote bei den<br />

alleinlebenden Personen <strong>über</strong> 65 Jahren aus <strong>der</strong> integrierten Perspektive um knapp fünf Prozentpunkte <strong>über</strong><br />

<strong>der</strong> gesamtdeutschen Reichtumsquote, während sie aus <strong>der</strong> reinen Einkommensperspektive um gut vier<br />

Prozentpunkte darunter liegt. Mit Ausnahme <strong>der</strong> Paarhaushalte ohne Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Haushalte mit zwei<br />

Erwachsenen und zwei Kin<strong>der</strong>n (älter als dreizehn Jahre) nimmt <strong>der</strong> Abstand <strong>der</strong> Reichtumsquote gegen<strong>über</strong><br />

dem gesamtdeutschen Mittel zu. Damit deutet sich bereits ein starker Einfluss des Lebensalters auf <strong>die</strong><br />

finanzielle Reichtumsposition an, <strong>die</strong> im folgenden Abschnitt 12.2.3 in <strong>der</strong> Analyse aus <strong>der</strong><br />

Lebenszyklusperspektive nochmals vertieft wird.<br />

Hinsichtlich des höchsten erreichten Bildungsabschlusses zeigen sich auch im Fall des Integrierten Einkommens<br />

<strong>die</strong> höchsten Reichtumsquoten in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Personen mit Hochschulabschluss. Der Abstand <strong>der</strong><br />

Reichtumsquoten zum gesamtdeutschen Ergebnis nimmt jedoch durch Einnahme <strong>der</strong> Integrierten Perspektive<br />

in den Gruppen mit Hochschulabschluss ab, in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Personen mit Fachabschlüssen, Meister u.ä.<br />

nimmt <strong>der</strong> Abstand zu.<br />

Die <strong>Verteilung</strong> des finanziellen Reichtums hinsichtlich <strong>der</strong> Erwerbstätigkeitsstruktur <strong>der</strong> Haushalte verän<strong>der</strong>t<br />

sich durch <strong>die</strong> Integrierte Betrachtung von Einkommen und Vermögen gegen<strong>über</strong> einer alleinigen Betrachtung<br />

von Einkommens- o<strong>der</strong> Vermögensreichtum deutlich. Zu den an Integriertem Einkommen beson<strong>der</strong>s häufig<br />

reichen Haushalten gehören sowohl jene mit mindestens zwei Erwerbstätigen (16,6%) als auch Haushalte ohne<br />

Erwerbstätige (11,0%). Gegen<strong>über</strong> einer rein einkommensorientierten Analyse ist <strong>der</strong> Zuwachs <strong>der</strong><br />

Reichtumsquote in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Haushalte ohne Erwerbstätigen mit 6,4 Prozentpunkten am höchsten.<br />

Damit liegt <strong>die</strong> Reichtumsquote in den Haushalten ohne Erwerbstätigen aus <strong>der</strong> integrierten Perspektive sogar<br />

knapp <strong>über</strong> dem gesamtdeutschen Wert, während <strong>die</strong> Reichtumsquote hinsichtlich des

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