29.12.2013 Aufrufe

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 11<br />

3.2 Im Gutachten verwendeter Vermögensbegriff<br />

Die Ergänzung <strong>der</strong> Analysen zur Gestalt und zur Dynamik <strong>der</strong> Einkommensverteilung um eine Untersuchung <strong>der</strong><br />

Vermögensverteilung ist für <strong>die</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> Armut und Reichtum aus mehreren Gründen von hoher<br />

Relevanz. Zum einen spielt <strong>die</strong> Vermögenssituation eines Haushalts eine wichtige Rolle im Hinblick auf das<br />

Ausmaß sozialer Sicherung und individueller Verwirklichungschancen <strong>der</strong> Haushaltsmitglie<strong>der</strong>. Zum an<strong>der</strong>en<br />

erscheint <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> personellen Vermögensverteilung vor dem Hintergrund eines im vergangenen<br />

Jahrzehnt deutlich angestiegenen Anteils <strong>der</strong> Unternehmens- und Vermögenseinkommen am Volkseinkommen<br />

von beson<strong>der</strong>em Interesse (vgl. hierzu auch Abschnitt 4.4). Nicht zuletzt deshalb wird auch dem<br />

Zusammenhang zwischen Einkommen und Vermögen und <strong>der</strong>en komplementären Funktionen das 8. Kapitel<br />

gewidmet.<br />

Die Auswertung <strong>der</strong> Vermögensdaten <strong>die</strong>nt primär <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> Vermögensverteilung, <strong>der</strong> Messung von<br />

Vermögensreichtum und Überschuldung sowie <strong>der</strong> Analyse des Zusammenhangs zwischen (hohen) Einkommen<br />

und (hohen) Vermögen. Die Vermögensanalysen basieren dabei auf <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> des Pro-Kopf-<br />

Nettovermögens. 14 Letzteres umfasst das zu gleichen Teilen auf alle Haushaltsmitglie<strong>der</strong> umgelegte<br />

Haushaltsnettovermögen. Das Haushaltsnettovermögen ergibt sich durch Addition aller<br />

Vermögenskomponenten und Abzug <strong>der</strong> Schulden. Eine schematische Übersicht zu den Brutto- und<br />

Nettovermögen, sowie zu einzelnen Vermögenskategorien auf Haushalts- und Personenebene gibt Abbildung<br />

3.2.1.<br />

Im Hinblick auf <strong>die</strong> verwendeten Datenquellen des SOEP und <strong>der</strong> EVS muss im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Analyse<br />

<strong>der</strong> Vermögensverteilung darauf hingewiesen werden, dass im SOEP <strong>die</strong> Vermögen bei Personen im Alter von<br />

mindestens 17 Jahren individuell abgefragt werden. Um zu Haushaltsvermögensgrößen zu gelangen, müssen<br />

<strong>die</strong>se individuellen Vermögensangaben aggregiert werden. In <strong>der</strong> EVS werden hingegen ausschließlich<br />

Vermögenswerte auf Haushaltsebene abgefragt. Ein Aggregationsschritt bzw. umgekehrt eine<br />

Disaggregationsmöglichkeit entfallen daher.<br />

14<br />

Das einem Haushalt zuzurechnende Vermögen beeinflusst im Allgemeinen das Wohlfahrtsniveau aller<br />

Haushaltsmitglie<strong>der</strong>. Ein Vergleich <strong>der</strong> Nettovermögen unterschiedlicher Haushaltsgrößen erfor<strong>der</strong>t jedoch <strong>die</strong> Zurechnung<br />

<strong>der</strong> Nettovermögen entsprechend <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> im jeweiligen Haushalt lebenden Personen. Weiter ist zu beachten, dass<br />

im Gegensatz zur Einkommensanalyse bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> Vermögen keine Bedarfsgewichtung erfolgt. Dies entspricht<br />

<strong>der</strong> gängigen Praxis in <strong>der</strong> Armuts- und Reichtumsforschung, vgl. beispielsweise Grabka et al. 2007 sowie Frick et al. 2010b.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!