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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 49<br />

Extreme betrifft, da, wie in <strong>der</strong> linken Darstellung in Abbildung 5.1.3 erkennbar, <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Q80/Q20-<br />

Relation deutlich mo<strong>der</strong>ater ausgefallen ist als das Q90/Q10-Verhältnis.<br />

Abbildung 5.1.4: Entwicklung einzelner Quantile <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen, 2002-2008<br />

Werte preisbereinigt zum Basisjahr 2005.<br />

Quelle: SOEP, EVS. Eigene Berechnungen.<br />

Betrachtet man allerdings <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Dezilverhältnisse zwischen den Jahren 2007 und 2008, wird<br />

deutlich, dass sowohl das Q90/Q10- als auch das Q90/Q50-Verhältnis deutlich zurückgegangen sind. Der Grund<br />

dafür ist ein Rückgang des neunten Dezils, nicht ein Anstieg des Median. Dies deckt sich mit den Ergebnissen<br />

zur funktionalen Einkommensverteilung in Abschnitt 4.4 und lässt sich vermutlich auf den Rückgang <strong>der</strong><br />

Vermögenseinkommen aufgrund <strong>der</strong> Finanzkrise zurückführen. Der Rückgang <strong>der</strong> Quantile von 2007 auf 2008<br />

zeigt sich auch deutlich beim 95%- und beim 99%-Quantil. Diese Quantile haben zwischen 2007 und 2008 um<br />

4,5% bzw. 2,6% abgenommen. Zwar sind zwischen 2007 und 2008 alle Dezile zurückgegangen, jedoch<br />

wesentlich weniger stark als <strong>die</strong> einkommensreichsten Dezile, <strong>die</strong> einen deutlich höheren Anteil an<br />

Vermögenseinkommen aufweisen als <strong>die</strong> unteren Dezile.<br />

Der Vergleich mit den Ergebnissen auf Basis <strong>der</strong> EVS bestätigt <strong>die</strong> Auseinan<strong>der</strong>entwicklung zwischen reicheren<br />

und ärmeren Dezilen zwischen 2003 und 2008, wobei <strong>die</strong> Anstiege aller betrachteten Dezilverhältnisse bei<br />

Berechnung auf EVS-Basis deutlich stärker ausfielen als auf Basis <strong>der</strong> SOEP-Daten. Die Ursache für <strong>die</strong> starken<br />

Anstiege <strong>der</strong> Dezilverhältnisse liegt hauptsächlich im relativ starken Rückgang des ersten Dezils zwischen 2003<br />

und 2008, was <strong>die</strong> auf Basis des SOEP für den Zeitraum 2002-2008 gefundenen Ergebnisse unterstützt. Im Jahr<br />

2008 lagen das Q90/Q10- und das Q80/Q20-Verhältnis auf EVS-Basis oberhalb <strong>der</strong> Werte, <strong>die</strong> auf SOEP-Basis<br />

berechnet wurden. Dies ist auf <strong>die</strong> Abschneidegrenze in <strong>der</strong> EVS zurückzuführen, durch <strong>die</strong> beson<strong>der</strong>s hohe<br />

Einkommen in <strong>der</strong> EVS unberücksichtigt bleiben. Da 2007/2008 aber nur <strong>die</strong> reichsten Personen, <strong>die</strong> relativ<br />

hohe Anteile an Vermögenseinkommen aufweisen, von <strong>der</strong> Finanzkrise betroffen waren, und <strong>die</strong>se in <strong>der</strong> EVS<br />

nicht berücksichtigt werden, ist <strong>der</strong> auf SOEP-Basis festzustellende Rückgang <strong>der</strong> Dezilverhältnisse von 2007 auf<br />

2008 auf Basis <strong>der</strong> EVS nicht erkennbar, weshalb <strong>die</strong> Werte auf EVS-Basis für das Jahr 2008 oberhalb <strong>der</strong> auf<br />

Basis des SOEP berechneten Werte liegen.

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