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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 33<br />

Dabei erscheint insbeson<strong>der</strong>e bemerkenswert, dass sich <strong>die</strong> in den Jahren 2000/01 beginnende und ab dem<br />

Jahr 2004 beschleunigende Verschiebung <strong>der</strong> funktionalen <strong>Verteilung</strong> auch <strong>über</strong> das Jahr 2005 hinaus bis 2007<br />

fortsetzte. Erst ab dem Ende des Jahres 2008 entwickelte sich <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Unternehmens- und<br />

Vermögenseinkommen am Volkseinkommen im Zuge <strong>der</strong> im Jahr 2009 vollends durchschlagenden Wirtschaftsund<br />

Finanzkrise und dem sich dadurch abzeichnenden Rückgang <strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen<br />

Produktionsaktivität rückläufig. Der massive Einbruch <strong>der</strong> im Allgemeinen <strong>über</strong>proportional prozyklisch<br />

fluktuierenden Unternehmens- und Vermögenseinkommen erfolgte dabei während des Jahres 2008 bei einer<br />

zunächst noch ansteigenden Summe <strong>der</strong> Arbeitnehmerentgelte (Abbildung 4.4.1, rechte Darstellung).<br />

Abbildung 4.4.1: Funktionale Einkommensverteilung <strong>der</strong> VGR, 1992-2010<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (2011a), GENESIS-Datenbank. Eigene Berechnungen.<br />

4.4.2 Entwicklung <strong>der</strong> individuellen Kapitaleinkommen im SOEP<br />

Obwohl <strong>die</strong>ser auf <strong>der</strong> Systematik <strong>der</strong> VGR beruhende Befund häufig mit Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> personellen<br />

Einkommensverteilung in Verbindung gebracht wird, kann daraus noch keine eindeutige Aussage <strong>über</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Markteinkommen abgeleitet werden (vgl. auch Abschnitt 6.2.7).<br />

Eine direkte Vergleichbarkeit <strong>der</strong> VGR-Daten mit einer auf Mikrodatenbasis, d.h. auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Personen<br />

o<strong>der</strong> Haushalte, angenäherten funktionalen Einkommensstruktur ist aus mehreren Gründen nicht gegeben.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e lassen sich <strong>die</strong> individuellen Markteinkommen nicht ohne weiteres zum Volkseinkommen<br />

aggregieren, da beispielsweise von Unternehmen erwirtschaftete, aber nicht ausgeschüttete Gewinne<br />

innerhalb <strong>der</strong> Unternehmens- und Vermögenseinkommen <strong>der</strong> VGR erfasst werden, sie jedoch nicht Bestandteil<br />

<strong>der</strong> individuellen Markteinkommen sind. Trotz <strong>die</strong>ser Abgrenzungsschwierigkeiten soll im Folgenden <strong>die</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> individuellen Kapitaleinkommen auf <strong>der</strong> Basis des SOEP mit den Ergebnissen <strong>der</strong> VGR<br />

verglichen und <strong>der</strong>en Relevanz für Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Markteinkommen untersucht werden.<br />

Das individuelle Markteinkommen wird hier als <strong>die</strong> Summe <strong>der</strong> jeweiligen individuellen Kapitaleinkommen<br />

(Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung sowie Zinseinkünfte und Beteiligungsgewinne) und <strong>der</strong> jeweiligen<br />

individuellen Erwerbseinkommen abgeschätzt. 101<br />

Analog zur Systematik <strong>der</strong> VGR werden zunächst <strong>die</strong> Kapitaleinkommen aller Personen sowie <strong>die</strong><br />

Erwerbseinkommen Selbständiger zur Summe <strong>der</strong> Kapitaleinkommen zusammengefasst und daraus <strong>die</strong><br />

Arbeitseinkommensquote <strong>über</strong> eine einfache Skalierung gemäß des Anteils <strong>der</strong> abhängig Beschäftigten an den<br />

Erwerbstätigen insgesamt abschätzt. Dabei wird ein im Mittel gleiches Erwerbseinkommen für Arbeitnehmer und<br />

Selbständige angenommen. Die Aussagekraft <strong>die</strong>ser Größe hinsichtlich <strong>der</strong> Einkommensverteilung ist daher sehr gering.<br />

101 Wie in Abschnitt 3.1 dargestellt, umfasst das Kapitaleinkommen auch Einkommen aus privaten Renten und den fiktiven<br />

Mietwert selbst genutzten Wohneigentums. Diese Komponenten werden zur Annäherung <strong>der</strong> individuellen<br />

Kapitaleinkommensquote jedoch nicht mitberücksichtigt.

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