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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 40<br />

5 Einkommensanalysen<br />

Anhand <strong>der</strong> in den Kapiteln 2 und 3 vorgestellten Datenbasis und Analysesystematik erfolgt zunächst <strong>die</strong><br />

Darstellung <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen am aktuellen Rand 2008 sowie <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> realen<br />

Nettoäquivalenzeinkommen während des Analysezeitraums 2002-2008 (Abschnitt 5.1). Darauf aufbauend wird<br />

<strong>der</strong>en <strong>Verteilung</strong> anhand <strong>der</strong> realen Marktäquivalenzeinkommen (Abschnitt 5.2) sowie des öffentlichen<br />

Transfer- und Steuersystems (Abschnitt 5.3) erklärt. In Abschnitt 5.4 erfolgt eine vertiefende Betrachtung von<br />

Einkommensarmut mit beson<strong>der</strong>em Fokus auf den Aspekt <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>armut. Abschnitt 5.5 untersucht Aspekte<br />

<strong>der</strong> Einkommensmobilität. Abschnitt 5.6 schließt das Kapitel mit einer zusammenfassenden<br />

Ergebnisdarstellung.<br />

5.1 Die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen<br />

Die Analyse <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen eröffnet direkte Einblicke in <strong>die</strong> Entwicklung von<br />

Einkommensarmut und -reichtum auf <strong>der</strong> Personenebene, da das bedarfsgewichtete Nettoeinkommen <strong>die</strong><br />

tatsächliche finanzielle Situation <strong>der</strong> Menschen in <strong>der</strong>en jeweiligem Haushaltskontext erfasst (vgl. Abschnitt<br />

3.1). Zu Beginn <strong>der</strong> Analysen wird zunächst ein Überblick <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen<br />

am aktuellen Rand gegeben (Abschnitt 5.1.1). Abschnitt 5.1.2 beschreibt <strong>die</strong> Entwicklung des Niveaus des<br />

Nettoäquivalenzeinkommens anhand des arithmetischen Mittels und des Median. Abschnitt 5.1.3 untersucht<br />

<strong>die</strong> Entwicklung von Quantilen und Dezilverhältnissen <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen. Die<br />

Konzentration <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen wird in Abschnitt 5.1.4 analysiert.<br />

5.1.1 <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen am aktuellen Rand 2008<br />

Um zunächst einen Überblick <strong>über</strong> <strong>die</strong> Situation zum Ende des Berichtszeitraums zu geben, werden im<br />

Folgenden wichtige Kennzahlen <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen für das Jahr 2008 dargestellt.<br />

Die in <strong>die</strong>sem Abschnitt beschriebenen Werte werden alle nominal, d.h. in Preisen von 2008, angegeben, um zu<br />

zeigen, in welcher Höhe <strong>die</strong> Nettoäquivalenzeinkommen 2008 tatsächlich lagen. 108 Abbildung 5.1.1 gibt einen<br />

Überblick zu verschiedenen Teilpopulationen auf Basis des SOEP. Darunter sind in einer Tabelle <strong>die</strong> Werte<br />

angegeben, <strong>die</strong> sich auf Basis <strong>der</strong> EVS ergeben. Die im Folgenden beschriebenen Werte beziehen sich – soweit<br />

nicht an<strong>der</strong>s erwähnt – auf <strong>die</strong> Berechnungen auf <strong>der</strong> Grundlage des SOEP. Die Werte, <strong>die</strong> sich auf Basis <strong>der</strong><br />

Daten <strong>der</strong> EVS ergeben, werden nur dann herangezogen, wenn sie an<strong>der</strong>e Schlussfolgerungen nahe legen als<br />

<strong>die</strong> Ergebnisse aus dem SOEP.<br />

Das Nettoäquivalenzeinkommen betrug 2008 im Durchschnitt <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung auf Basis des SOEP<br />

21.791 Euro pro Jahr. Werden <strong>die</strong> Daten <strong>der</strong> EVS als Grundlage für <strong>die</strong> Berechnungen herangezogen, ergibt sich<br />

ein durchschnittliches Nettoäquivalenzeinkommen von 23.468 Euro. Der Median belief sich auf 18.918 Euro<br />

(SOEP) bzw. auf 20.833 Euro (EVS). Der Niveauunterschied zwischen den Ergebnissen auf SOEP-Basis und denen<br />

auf EVS-Basis ist durch <strong>die</strong> verschiedenen Erhebungsmethoden <strong>der</strong> Einkommensdaten in beiden Datenquellen<br />

zu erklären. Während in <strong>der</strong> EVS <strong>die</strong> tatsächlichen von einem Haushalt getätigten Steuerzahlungen erfragt<br />

werden, werden <strong>die</strong> Steuerzahlungen im SOEP berechnet und nicht direkt erfragt. Dadurch werden<br />

Steuerrückerstattungen sowie verschiedene Absetzungsmöglichkeiten nicht berücksichtigt, was zu einer<br />

Überschätzung <strong>der</strong> Steuerzahlungen im SOEP führt. Aus <strong>die</strong>sem Grund liegt das auf SOEP-Basis berechnete<br />

durchschnittliche Nettoäquivalenzeinkommen unterhalb des auf EVS-Basis errechneten.<br />

Betrachtet man unterschiedliche Bevölkerungsgruppen, lassen sich erhebliche Unterschiede zwischen <strong>die</strong>sen<br />

Teilpopulationen feststellen. Während das durchschnittliche Nettoäquivalenzeinkommen <strong>der</strong> Westdeutschen<br />

4,6% <strong>über</strong> dem Gesamtdurchschnitt lag, erzielten <strong>die</strong> Ostdeutschen im Durchschnitt <strong>über</strong> 17% weniger als <strong>der</strong><br />

108 Im Gegensatz zu den Darstellungen am aktuellen Rand erfolgen <strong>die</strong> weiteren Analysen zur Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong><br />

<strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen für <strong>die</strong> Jahre 2002 bis 2008 preisbereinigt zum Basisjahr 2005. Ein beson<strong>der</strong>er Fokus liegt<br />

dabei auf dem Berichtszeitraum des 4. Armuts- und Reichtumsberichts <strong>der</strong> Jahre 2005 bis 2008.

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