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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 93<br />

Berichtszeitraum ist <strong>die</strong> Quote <strong>der</strong> strengen Armut (40% des Median) dagegen leicht zurückgegangen. Die<br />

Armutsrisikoquote (60% des Median) ist innerhalb des Berichtszeitraums jedoch weiterhin leicht angestiegen.<br />

Im Vergleich zwischen Ost- und Westdeutschland lassen sich nach wie vor deutliche Differenzen bezüglich <strong>der</strong><br />

Armutsrisikoquoten feststellen. Auch war <strong>die</strong> Armutsrisikoquote <strong>der</strong> Frauen in jedem Jahr des<br />

Analysezeitraums deutlich höher als <strong>die</strong> <strong>der</strong> Männer.<br />

Ein höheres Bildungsniveau senkt das Armutsrisiko, d.h. umgekehrt je niedriger <strong>der</strong> Bildungsabschluss, desto<br />

höher <strong>die</strong> Armutsrisikoquote. Dieser Zusammenhang hat sich im Berichtszeitraum weiter verstärkt. Auch<br />

differenziert nach <strong>der</strong> sozialen Stellung lassen sich zum Teil erhebliche Unterschiede hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Armutsrisiken feststellen. Armut ist insbeson<strong>der</strong>e <strong>die</strong> Folge fehlen<strong>der</strong> Erwerbsbeteiligung. Bei Rentnern und<br />

Pensionären sowie in den Altersgruppen ab 65 Jahren ist <strong>die</strong> Armutsrisikoquote bis zum Jahr 2006 nahezu<br />

konstant geblieben, danach ist sie bis zum Jahr 2008 leicht gestiegen. Allerdings bewegt sich <strong>die</strong><br />

Armutsrisikoquote von Rentnern und Pensionären damit nach wie vor auf einem deutlich niedrigeren Niveau<br />

als <strong>die</strong>jenige von Arbeitslosen und nur geringfügig <strong>über</strong> <strong>der</strong>jenigen von Arbeitern. Die Armutsquote von Älteren<br />

hat 2008 zwar <strong>die</strong> Armutsquote von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen erreicht, ob <strong>die</strong>s jedoch bereits <strong>der</strong> Start einer in<br />

Folge <strong>der</strong> brüchigen Erwerbsbiografien erwarteten wachsenden Altersarmut ist, bedarf weiterer<br />

Untersuchungen.<br />

Die Armutsgefährdungsquote <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen lag im Jahr 2008 nur wenig <strong>über</strong> <strong>der</strong> für alle in<br />

Deutschland lebenden Personen in Privathaushalten. Kin<strong>der</strong> bis 13 Jahre waren etwas weniger<br />

armutsgefährdet als Jugendliche <strong>über</strong> 13 Jahren. In Ostdeutschland lag <strong>die</strong> Armutsgefährdungsquote <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen unter 18 Jahren 2008 jeweils deutlich höher als in Westdeutschland. Die höchsten<br />

Armutsgefährdungsquoten von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen finden sich in Alleinerziehenden-Haushalten. Die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in einem Haushalt führt generell nicht zu einem wesentlichen Anstieg <strong>der</strong><br />

Armutsgefährdungsquote von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen. Vergleichsweise hohe Armutsrisikoquoten finden sich<br />

zudem bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Beson<strong>der</strong>s stark bestimmt wird <strong>die</strong><br />

Armutsgefährdung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen schließlich durch <strong>die</strong> Erwerbsbeteiligung <strong>der</strong> Eltern. Dabei ist<br />

bemerkenswert, dass <strong>die</strong> Armutsrisikoquote <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen in Haushalten ohne jede<br />

Erwerbsbeteiligung ungefähr doppelt so hoch ist wie <strong>die</strong> Armutsrisikoquote insgesamt in <strong>die</strong>sen Haushalten.<br />

Das bedeutet, dass es gerade für <strong>die</strong> finanziellen Möglichkeiten von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen beson<strong>der</strong>s<br />

nachteilig ist, wenn sie in einem Haushalt ohne Erwerbsbeteiligung leben.<br />

Das sonst häufig in <strong>die</strong>sem Gutachten zu erkennende Muster einer wachsenden Armut bis zum Jahr 2005 und<br />

einer anschließend stagnierenden bis leicht abnehmenden Entwicklung <strong>der</strong> Armut bis zum Jahr 2008 ist für <strong>die</strong><br />

Armutsgefährdung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen nicht zu erkennen. Die Armutsgefährdung von Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen (unter 18 Jahren) im Berichtszeitraum (2005-2008) hat insgesamt leicht abgenommen. Das gilt<br />

auch für den gesamten Analysezeitraum (2002-2008). Allerdings sind <strong>die</strong>se langfristigen Trendentwicklungen<br />

von deutlichen Schwankungen <strong>über</strong>lagert. Die Unterschiede zwischen West und Ost sind bis ins Jahr 2005<br />

gewachsen, seitdem haben sie sich wie<strong>der</strong> etwas verringert, liegen aber nach wie vor <strong>über</strong> <strong>der</strong> Differenz des<br />

Jahres 2002.<br />

Die insgesamt nur geringfügig positive Entwicklung im Berichtszeitraum ist insbeson<strong>der</strong>e darauf<br />

zurückzuführen, dass seit 2005 infolge des ungelösten Problems, dass Alleinerziehende größte Schwierigkeiten<br />

haben, Arbeitslosigkeit und Hilfebezug zu <strong>über</strong>winden, wie<strong>der</strong> eine zunehmende Betroffenheit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> aus<br />

Alleinerziehenden-Haushalten von Armutsgefährdung festgestellt wird. Gleichzeitig hat seit 2005 auch <strong>die</strong><br />

Betroffenheit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> aus Haushalten ohne jede Erwerbsbeteiligung von Armutsgefährdung wie<strong>der</strong><br />

zugenommen. Demgegen<strong>über</strong> hat das Armutsrisiko von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen aus an<strong>der</strong>en Haushaltstypen<br />

sowie Haushalten mit Erwerbsbeteiligung entwe<strong>der</strong> abgenommen o<strong>der</strong> zumindest nicht weiter zugenommen.<br />

Bei <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> individuellen Mobilität zwischen verschiedenen Einkommensklassen im Vergleich <strong>der</strong><br />

Jahre 2002 und 2008 lässt sich ein langfristiges Beharrungsvermögen <strong>der</strong> Individuen auf ihren jeweiligen<br />

Einkommenspositionen feststellen. Lediglich je<strong>der</strong> zehnten Person gelang in <strong>die</strong>ser Zeitspanne ein Aufstieg in

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