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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 145<br />

Die wichtigste Vermögenskomponente ist nach wie vor das Immobilienvermögen, auch wenn dessen Anteil<br />

innerhalb des hier betrachteten Zeitraums gesunken ist. 168 Nach dem Immobilienvermögen stellt nach wie vor<br />

das Geld- und Wertpapiervermögen <strong>die</strong> wichtigste Vermögensform in Deutschland dar. Dessen Anteil ist im<br />

Untersuchungszeitraum real, vor allem auf Basis <strong>der</strong> EVS, angestiegen. Der Anteil des Versicherungsvermögens<br />

(inkl. Bausparverträge) ist zwischen 2002 und 2007 um etwa 2,5 Prozentpunkte gestiegen. Die Anteile am<br />

Betriebs- und am Sachvermögen sind dagegen leicht zurückgegangen. Tabelle 7.1.10 weist außerdem <strong>die</strong> Pro-<br />

Kopf-Schulden <strong>der</strong> Haushalte aus. Diese sind real zwar leicht zurückgegangen, jedoch hat sich ihr Anteil am<br />

Nettohaushaltsvermögen etwas erhöht.<br />

7.1.3.4 Dezilverhältnisse<br />

In Analogie zu Abschnitt 7.1.2.3 gibt Tabelle 7.1.11 <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Dezilverhältnisse für das<br />

Nettohaushaltsvermögen pro Kopf an. Da <strong>die</strong> Werte für <strong>die</strong> unteren Dezile oftmals negativ sind, werden an<br />

<strong>die</strong>ser Stelle lediglich das Q90/Q50-Verhältnis und das Q80/Q50-Verhältnis ausgewiesen.<br />

Tabelle 7.1.11: Entwicklung <strong>der</strong> Dezilverhältnisse des Nettohaushaltsvermögens pro Kopf,<br />

2002/2007, 2003/2008<br />

SOEP EVS EVS*<br />

Dezilverhältnis 2002 2007 2003 2008 2003 2008<br />

Q90/Q50 7,7 8,9 5,7 7,0 5,7 6,9<br />

Q80/Q50 4,5 5,1 3,5 4,0 3,5 4,0<br />

Quelle: SOEP, EVS. Eigene Berechnungen.<br />

* = ohne imputierte Werte<br />

Die Tabelle zeigt eine deutliche Zunahme in <strong>der</strong> Spreizung <strong>der</strong> Vermögensverteilung auf Basis <strong>der</strong><br />

Nettohaushaltsvermögen pro Kopf. Der Abstand zwischen dem neunten und fünften Dezil im SOEP vergrößerte<br />

sich zwischen 2002 und 2007 um knapp 16%, in <strong>der</strong> EVS zwischen 2003 und 2008 um rund 22%. Der Abstand<br />

zwischen dem achten und fünften Dezil vergrößerte sich im SOEP um 13%, in <strong>der</strong> EVS um 16%. Schaut man sich<br />

beispielsweise <strong>die</strong> Verschiebungen <strong>der</strong> Dezile im SOEP genauer an, so sieht man, dass sich das neunte Dezil um<br />

6% nach unten verschoben hat, das fünfte Dezil hingegen um knapp 19%. Dies bestätigt <strong>die</strong> bereits für <strong>die</strong><br />

Einkommensverteilung gefundene gestiegene Ungleichheit in <strong>der</strong> längerfristigen Perspektive. Die Ergebnisse<br />

zeigen außerdem, dass <strong>die</strong> Dezilverhältnisse auf Basis <strong>der</strong> EVS ohne imputiertes Betriebsvermögen nahezu<br />

identisch mit denen mit imputiertem Betriebsvermögen sind.<br />

7.1.3.5 Konzentrationsmaße<br />

Wie bereits in Abschnitt 7.1.2.4 erläutert, kann eine Analyse <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Vermögensverteilung<br />

weiter anhand des Vergleichs von Dezilanteilen und <strong>der</strong> Betrachtung von Konzentrationsmaßen erfolgen.<br />

Abbildung 7.1.2 zeigt <strong>die</strong> Dezilklassenanteile für das positive Nettohaushaltsvermögen pro Kopf.<br />

Die Abbildung zeigt sehr deutlich <strong>die</strong> starke Vermögenskonzentration. So besaßen auf Basis des SOEP <strong>die</strong><br />

Personen in <strong>der</strong> obersten Dezilklasse im Jahr 2007 58% des Nettohaushaltsvermögens pro Kopf. Dies entspricht<br />

einer Zunahme gegen<strong>über</strong> dem Jahr 2002 von etwa 4 Prozentpunkten. Dieser Anstieg geht zulasten <strong>der</strong><br />

Dezilklassen vier bis acht, wobei <strong>die</strong> Rückgänge jeweils mo<strong>der</strong>at sind. Vergleicht man <strong>die</strong> Dezilklassenanteile<br />

zwischen SOEP und EVS, wird lediglich in <strong>der</strong> 10. Dezilklasse ein größerer Unterschied deutlich, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />

schon mehrfach erwähnten Abschneidegrenze <strong>der</strong> EVS beruht. Bemerkenswert ist, dass auf Basis des SOEP<br />

Personen oberhalb des 99%-Perzentils im Jahr 2007 22% <strong>der</strong> Nettohaushaltsvermögen pro Kopf auf sich<br />

168 Es ist zu beachten, dass <strong>die</strong> Höhe des Immobilienvermögens auf einer Selbsteinschätzung <strong>der</strong> Verkehrswerte durch <strong>die</strong><br />

Befragten beruht. Diese ist gegebenenfalls nicht immer realistisch.

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