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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 1<br />

1 Einleitung und Ziele des Gutachtens<br />

Seit ihrer Begründung durch <strong>die</strong> Beschlüsse des Deutschen Bundestags vom 27. Januar 2000 und 19. Oktober<br />

2001 hat sich <strong>die</strong> regelmäßige Armuts- und Reichtumsberichterstattung zu einer nicht mehr wegzudenkenden<br />

Informationsgrundlage für <strong>die</strong> gesellschaftliche Diskussion und <strong>die</strong> Wirtschafts- und Sozialpolitik <strong>der</strong><br />

Bundesregierung entwickelt. Die drei bisher von <strong>der</strong> Bundesregierung vorgelegten Armuts- und<br />

Reichtumsberichte haben grundlegend zum Verständnis <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> von finanziellen Ressourcen,<br />

Lebenslagen und Verwirklichungschancen in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland beigetragen und gleichzeitig<br />

wichtige Impulse zur Klärung dessen geleistet, was gesellschaftlich bzw. wirtschaftspolitisch unter Armut und<br />

Reichtum verstanden werden kann.<br />

Ausgewiesenes Ziel <strong>der</strong> deutschen Armuts- und Reichtumsberichterstattung ist <strong>die</strong> Belebung und zugleich<br />

Versachlichung <strong>der</strong> gesellschaftlichen Diskussion <strong>über</strong> Armut und Reichtum. Dabei ist <strong>die</strong> Dokumentation <strong>der</strong><br />

materiellen Ausstattung <strong>der</strong> Haushalte, also neben ihrer Güterausstattung insbeson<strong>der</strong>e ihres Einkommens und<br />

Vermögens, eines <strong>der</strong> zentralen Anliegen <strong>der</strong> Armuts- und Reichtumsberichterstattung.<br />

Das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW), Tübingen, sowie <strong>der</strong> Lehrstuhl für Statistik,<br />

Ökonometrie und Quantitative Methoden an <strong>der</strong> Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät <strong>der</strong><br />

Universität Tübingen legen hiermit das Gutachten zur <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong><br />

von Einkommen und Vermögen im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) vor.<br />

Das Gutachten enthält im Hinblick auf <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> finanziellen Ressourcen – Einkommen und Vermögen<br />

– sowie <strong>die</strong> daraus folgende Beschreibung materieller Armut und materiellen Reichtums <strong>die</strong> maßgeblichen<br />

Grundlagen für den 4. Armuts- und Reichtumsbericht <strong>der</strong> Bundesregierung. Das Gutachten verfolgt drei<br />

wesentliche Ziele:<br />

1. Die Darstellung <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen, <strong>der</strong> materiellen Armut<br />

und des Reichtums in Deutschland zwischen 2005 und 2008.<br />

2. Die Erklärung <strong>der</strong> kurz- und längerfristigen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Einkommensverteilung.<br />

3. Die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Reichtumsberichterstattung <strong>der</strong> Bundesregierung.<br />

Die Ergebnisse des Gutachtens beruhen im Wesentlichen auf den Daten des Sozio-oekonomischen Panels<br />

(SOEP) des DIW mit jährlichen Einkommensangaben von 2002 bis 2008 und Vermögensangaben für <strong>die</strong> Jahre<br />

2002 und 2007, sowie <strong>der</strong> Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamts mit<br />

Angaben zu Einkommen und Vermögen für <strong>die</strong> Jahre 2003 und 2008. 1 Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht<br />

(Bundesregierung 2008) sowie das <strong>die</strong>sem zur Ermittlung <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen<br />

vorangegangene Gutachten im Auftrag <strong>der</strong> Bundesregierung (Grabka et al. 2007) bezogen sich aufgrund <strong>der</strong><br />

zum damaligen Zeitpunkt verfügbaren Datengrundlage auf den Zeitraum bis zum Jahr 2005, sodass für unser<br />

Gutachten – entsprechend dem Berichtszeitraum des 4. Armuts- und Reichtumsberichts – <strong>der</strong> Zeitraum von<br />

2005 bis 2008 <strong>der</strong> relevante Berichtszeitraum ist. Dennoch wird aus mehreren Gründen ein längerer<br />

Analysezeitraum betrachtet, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Regel seinen Ausgangspunkt im Jahr 2002 hat. Insbeson<strong>der</strong>e können<br />

damit Vergleiche zwischen <strong>der</strong> länger- und <strong>der</strong> kurzfristigen Entwicklung vorgenommen werden. Dabei ist zu<br />

beachten, dass ein direkter Vergleich <strong>der</strong> Ergebnisse unseres Gutachtens mit den Ergebnissen aus dem 3.<br />

Armuts- und Reichtumsbericht sowie aus Grabka et al. (2007) nicht immer möglich ist, weil zum einen<br />

Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> methodischen Vorgehensweise vorgenommen wurden, <strong>die</strong> im Einzelnen in Kapitel 3 <strong>die</strong>ses<br />

Gutachtens erläutert werden. Zum an<strong>der</strong>en wurden <strong>die</strong> Daten des SOEP seit dem letzten Armuts- und<br />

Reichtumsbericht in mehrfacher Hinsicht verbessert, so dass sich <strong>die</strong> verwendete Datengrundlage verän<strong>der</strong>t<br />

hat (DIW 2011a, 2011b, Grabka 2010).<br />

1 Wir danken Markus Grabka und Hansjörg Haas für wertvolle Hinweise.

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