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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 48<br />

5.1.3 Quantile und Dezilverhältnisse <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen<br />

Sehr anschaulich kann <strong>die</strong> Einkommensverteilung auch anhand von Dezilverhältnissen, welche ein reicheres<br />

Dezil, das <strong>die</strong> Einkommensobergrenze einer Dezilklasse angibt, als Vielfaches eines ärmeren Dezils angeben,<br />

beschrieben werden. Abbildung 5.1.3 zeigt <strong>die</strong> Entwicklung unterschiedlicher Dezilverhältnisse. In <strong>der</strong> linken<br />

Abbildung sind <strong>die</strong> Verhältnisse zwischen oberen und unteren Dezilen (Q80/Q20- und Q90/Q10-Verhältnis), in<br />

<strong>der</strong> rechten <strong>die</strong> Verhältnisse <strong>der</strong> oberen und unteren Einkommensgruppe jeweils zur Gruppe mit mittleren<br />

Einkommen (Q90/Q50- und Q50/Q10-Relation) dargestellt. Abbildung 5.1.4 zeigt <strong>die</strong> dazugehörigen<br />

Entwicklungen <strong>der</strong> einzelnen Quantile zwischen 2002 und 2008.<br />

Abbildung 5.1.3: Ausgewählte Dezilverhältnisse <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen, 2002-2008<br />

Quelle: SOEP, EVS. Eigene Berechnungen.<br />

Anhand <strong>der</strong> Daten des SOEP zeigt sich, dass sich <strong>der</strong> Abstand zwischen dem neunten und dem ersten Dezil<br />

zwischen 2002 und 2008 um 3% vergrößerte, wodurch <strong>die</strong> bisherigen Ergebnisse einer gestiegenen<br />

Ungleichheit im Analysezeitraum bestätigt werden. Reale Einkommenszuwächse konnten zwischen 2002 und<br />

2007 nur von den obersten Quantilen erzielt werden, wobei <strong>der</strong> Anstieg mit circa 7,1% für das – am<br />

Nettoäquivalenzeinkommen gemessen – reichste Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung (99%-Quantil) am prägnantesten<br />

ausfiel. Interessant ist dabei, dass <strong>die</strong> Auseinan<strong>der</strong>entwicklung <strong>der</strong> einkommensstärksten und -schwächsten<br />

Bevölkerungsgruppen zwischen 2002 und 2005 sowohl in einer Verbesserung <strong>der</strong> Position <strong>der</strong><br />

einkommensstärksten Personen im Vergleich zum Median (steigendes Q90/Q50-Verhältnis) als auch in einer<br />

weiteren Verschlechterung <strong>der</strong> Einkommenssituation des ärmsten Dezils gegen<strong>über</strong> dem mittleren Einkommen<br />

(steigende Q50/Q10-Relation) begründet liegt. Für den Anstieg <strong>der</strong> Q90/Q50-Relation ist allerdings nicht eine<br />

Zunahme <strong>der</strong> Einkommensobergrenze <strong>der</strong> neunten Dezilklasse verantwortlich, son<strong>der</strong>n das in <strong>die</strong>sen Jahren<br />

um insgesamt 2,2% gesunkene Medianeinkommen. Der Rückgang des Median impliziert hierbei außerdem,<br />

dass <strong>die</strong> Einkommensobergrenze <strong>der</strong> ersten Dezilklasse noch stärker als <strong>die</strong> <strong>der</strong> fünften gesunken sein muss,<br />

um eine steigende Q50/Q10-Relation zu bewirken, d.h. <strong>die</strong> Abstände <strong>der</strong> einkommensärmsten und -reichsten<br />

Bevölkerungsgruppen von <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Gesellschaft haben sich weiter vergrößert. 110<br />

Im Gegensatz dazu ist <strong>die</strong> Ursache für <strong>die</strong> Vergrößerung <strong>der</strong> Q90/Q10-Relation zwischen 2005 und 2007 vor<br />

allem in einer Vergrößerung des Abstands zwischen dem reichsten und dem mittleren Dezil zu suchen. Da sich<br />

das Medianeinkommen zwischen 2005 und 2007 kaum verän<strong>der</strong>t hat, kann <strong>der</strong> Grund für <strong>die</strong> zunehmende<br />

Einkommensspreizung nur eine im Vergleich dazu positive Entwicklung des Einkommens des neunten Dezils<br />

sein. Tatsächlich steigt das neunte Dezil zwischen 2005 und 2007 von 33.030 Euro auf 33.829 Euro. Insgesamt<br />

muss beachtet werden, dass <strong>die</strong> zunehmende Auseinan<strong>der</strong>entwicklung von Reich und Arm v.a. <strong>die</strong> äußeren<br />

110 Das erste Dezil ist zwischen 2002 und 2005 um 6% gesunken.

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