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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 222<br />

9.3.2.2 Intensität und Konzentration des Reichtums am aktuellen Rand<br />

Bisher wurde ausschließlich betrachtet, wie viele Reiche es bei unterschiedlichen Reichtumsschwellen sowie<br />

innerhalb verschiedener Teilpopulationen am aktuellen Rand in Deutschland gibt. Damit ist jedoch – wie in<br />

Abschnitt 9.3.1 ausgeführt – <strong>der</strong> Reichtum noch nicht ausreichend beschrieben. Daher wird im Folgenden <strong>der</strong><br />

Frage nachgegangen, wie reich <strong>die</strong> Reichen eigentlich sind (Intensität) und wie sich <strong>der</strong> Reichtum innerhalb <strong>der</strong><br />

Reichen verteilt (Konzentration).<br />

Die Tabellen 9.3.8 bis 9.3.10 enthalten zunächst für Deutschland insgesamt sowie West- und Ostdeutschland<br />

<strong>die</strong> Intensität des Reichtums gemessen am relativen Reichtums<strong>über</strong>hang sowie <strong>die</strong> Konzentration innerhalb <strong>der</strong><br />

Gruppe <strong>der</strong> Reichen gemessen am Gini-Koeffizienten.<br />

Man erkennt zunächst, dass sich nun <strong>die</strong> Abschneidegrenze <strong>der</strong> EVS sehr viel stärker bemerkbar macht als bei<br />

<strong>der</strong> Berechnung des Ausmaßes. Insbeson<strong>der</strong>e beim Nettoäquivalenzeinkommen, aber auch beim Pro-Kopf-<br />

Vermögen und dem Integrierten Einkommen werden Intensität und Konzentration des Reichtums auf Basis <strong>der</strong><br />

EVS deutlich unterschätzt. 200<br />

Der relative Reichtums<strong>über</strong>hang und <strong>die</strong> Konzentration liegen für das Vermögen jeweils deutlich <strong>über</strong> den für<br />

das Einkommen sowie für das Integrierte Einkommen gemessenen Werten. Während beim Einkommen (nun<br />

nur auf Basis des SOEP) <strong>der</strong> relative Reichtums<strong>über</strong>hang und <strong>die</strong> Konzentration mit wachsen<strong>der</strong><br />

Reichtumsgrenze zunehmen, ist <strong>die</strong>s beim Vermögen und beim Integrierten Einkommen nicht eindeutig <strong>der</strong><br />

Fall. Hier ist eher ein U-förmiger Zusammenhang zu erkennen. Bei den unteren Reichtumsschwellen ist<br />

zunächst ein Rückgang des Reichtums<strong>über</strong>hangs zu beobachten, bei höheren Reichtumsschwellen dann wie<strong>der</strong><br />

ein Zuwachs. Allerdings gilt <strong>die</strong>s nicht für Ostdeutschland. Hier gilt für das Pro-Kopf-Nettovermögen generell,<br />

dass Intensität und Konzentration mit wachsenden Schwellenwerten abnehmen. Beim Integrierten Einkommen<br />

lässt sich kein eindeutiger Trend erkennen (Tabelle 9.3.10).<br />

Die Werte für <strong>die</strong> Intensität lassen sich wie folgt lesen und interpretieren: Die Nettoäquivalenzeinkommen <strong>der</strong><br />

Einkommensreichen in Bezug auf Deutschland liegen im Durchschnitt 52,3% <strong>über</strong> <strong>der</strong> 200%-Schwelle. Diese<br />

betrug 2008 3.152 Euro monatlich (nicht preisbereinigt) – Die Einkommensreichen weisen somit ein<br />

durchschnittliches Nettoäquivalenzeinkommen von durchschnittlich 4.802 Euro monatlich (nicht preisbereinigt)<br />

auf.<br />

200 Dies bestätigt erneut, dass <strong>die</strong> EVS aufgrund <strong>der</strong> Abschneidegrenze für <strong>die</strong> Reichtumsanalyse nicht geeignet ist. Daher<br />

beschränkt sich Darstellung <strong>der</strong> folgenden Ergebnisse auf das SOEP.

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