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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 143<br />

2+VZ 84.347 76.663 34.107 29.537 62.275 42.097 33.857 23.588<br />

Alle Werte in Preisen von 2005.<br />

Quelle: SOEP, EVS. Eigene Berechnungen.<br />

Ein Vergleich zwischen Ost- und Westdeutschland zeigt, dass <strong>die</strong> ostdeutschen und westdeutschen Vermögen,<br />

absolut betrachtet, ähnlich stark gesunken sind. Jedoch fällt <strong>der</strong> relative Rückgang in Ostdeutschland auf Basis<br />

des SOEP mit knapp 15% deutlich stärker aus als in Westdeutschland mit knapp 9,5%.<br />

Der geschlechterspezifische Vergleich zeigt, dass sowohl Männer als auch Frauen Vermögenseinbußen<br />

hinnehmen mussten. Während jedoch <strong>der</strong> Vermögensrückgang <strong>der</strong> Männer mit knapp 2% nur gering war,<br />

betrug er für <strong>die</strong> Frauen 10%. Betrachtet man jedoch <strong>die</strong> EVS, so sind <strong>die</strong> Unterschiede zwischen Männern und<br />

Frauen nicht ganz so stark ausgeprägt.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Altersgruppen zeigen sich zum Teil deutliche Differenzen zwischen dem SOEP und <strong>der</strong> EVS.<br />

Während das Vermögen <strong>der</strong> <strong>über</strong> 80-Jährigen im SOEP sowohl im Mittel als auch im Durchschnitt deutlich<br />

zugenommen hat, weist <strong>die</strong> EVS nur geringfügige Än<strong>der</strong>ungen aus. Auch <strong>die</strong>s ist vermutlich auf <strong>die</strong><br />

Abschneidegrenze bei den hohen Einkommen <strong>der</strong> EVS zurückzuführen. Weiterhin zeigt sich, dass <strong>die</strong> 50- bis 64-<br />

Jährigen deutlich an Vermögen verloren haben.<br />

Betrachtet man <strong>die</strong> Vermögen im Hinblick auf unterschiedliche Bildungsabschlüsse, so zeigt sich, dass das<br />

Vermögen <strong>der</strong> Personen mit Hochschulabschluss im Durchschnitt gleich geblieben (SOEP) o<strong>der</strong> sogar gestiegen<br />

ist (EVS). Personen ohne beruflichen Abschluss haben hingegen laut SOEP starke Vermögenseinbußen von<br />

mehr als 24% hinnehmen müssen.<br />

Differenziert man nach sozialer Stellung, so waren mit Ausnahme <strong>der</strong> Rentner und Pensionäre in beiden<br />

Datensätzen bei allen Personengruppen Vermögenseinbußen zu verzeichnen. Am deutlichsten wird <strong>die</strong>s im<br />

Falle <strong>der</strong> Arbeitslosen, <strong>der</strong>en durchschnittliches Vermögen sich in etwa halbiert hat, während <strong>der</strong> Median auf 0<br />

Euro gesunken ist. Dieses extreme Ergebnis zeigt sich auch unter Verwendung <strong>der</strong> EVS. Ein Grund für den hier<br />

beschriebenen Vermögensrückgang könnte in <strong>der</strong> bereits in Abschnitt 5.2.4 erläuterten Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

strukturellen Zusammensetzung <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Arbeitslosen liegen. So sind womöglich viele <strong>der</strong> schwer<br />

vermittelbaren Arbeitslosen, <strong>die</strong> bereits im Jahr 2002 arbeitslos waren, im Jahr 2007 noch immer nicht in<br />

Erwerbstätigkeit gelangt. Zudem kam es im Analysezeitraum zu einer Senkung des Vermögensfreibetrags, was<br />

zu einem Rückgang des durchschnittlichen Vermögens in <strong>die</strong>ser Personengruppe geführt haben dürfte (vgl.<br />

Abschnitt 4.2.1). Im Hinblick auf <strong>die</strong> Haushaltszusammensetzung zeigen sich ebenfalls eine Reihe<br />

bemerkenswerter Unterschiede. So haben beispielsweise Alleinerziehende mit unterhaltsberechtigten Kin<strong>der</strong>n,<br />

von denen alle älter als 13 Jahre sind, im Durchschnitt starke Vermögenseinbußen von knapp 30% hinnehmen<br />

müssen. Jedoch mussten auch Paare ohne unterhaltsberechtigte Kin<strong>der</strong> substanzielle Vermögenseinbußen von<br />

immerhin 26% hinnehmen. Hingegen verzeichneten Alleinlebende unter 35 Jahren laut SOEP im Durchschnitt<br />

eine Vermögenssteigerung von knapp 30%. Eine Übersicht <strong>über</strong> <strong>die</strong> Entwicklung weiterer Haushaltstypen gibt<br />

Tabelle 7.1.9.<br />

Differenziert man nach dem Migrationshintergrund, so haben Migranten aus <strong>der</strong> EU <strong>die</strong> deutlichsten Einbußen<br />

hinnehmen müssen, während das durchschnittliche Vermögen <strong>der</strong> Nicht-EU-Bürger sich kaum verän<strong>der</strong>t hat.<br />

Allerdings ist <strong>die</strong>ses absolut gesehen deutlich geringer als das <strong>der</strong> Migranten aus <strong>der</strong> EU.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Vermögen differenziert nach <strong>der</strong> Erwerbsbeteiligung <strong>der</strong> Haushaltsmitglie<strong>der</strong><br />

lassen sich keine eindeutigen Aussagen treffen, da hier <strong>die</strong> Ergebnisse zwischen SOEP und EVS stark differieren.<br />

Während beispielsweise in Haushalten mit einer Person in Vollzeit und mindestens einer weiteren Person in<br />

Teilzeit laut SOEP das durchschnittliche Vermögen nahezu konstant bleibt, sinkt es laut EVS um beinahe 30%.<br />

Dies deutet darauf hin, dass vor allem niedrige und mittlere Vermögen stark gesunken sind.

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