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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 272<br />

nicht-reichen Teilbevölkerung zwar Unterschiede, <strong>die</strong>se erscheinen aber nicht beson<strong>der</strong>s ausgeprägt.<br />

Ausgeprägter ist <strong>der</strong> Unterschied des Anteils an Betriebsvermögen, welcher 11 bis 12% am Gesamtvermögen<br />

beträgt, jedoch <strong>über</strong> 15% bei den Vermögensreichen und nur ca. 3% bei den Nicht-Vermögensreichen. Ein<br />

auffälliger Unterschied im Portfolio <strong>der</strong> reichen im Vergleich mit <strong>der</strong> nicht-reichen Teilbevölkerung ergibt sich<br />

schließlich im Anteil von Schulden am Gesamtportfolio. Dieser ist mit <strong>über</strong> 30% bei <strong>der</strong> nicht-reichen<br />

Teilbevölkerung weit größer als bei <strong>der</strong> reichen Teilbevölkerung, wo er nur 10% beträgt.<br />

Auch in <strong>der</strong> Portfoliostruktur <strong>der</strong> Vermögen gab es zwischen 2002 und 2007 nur auffällig geringe<br />

Verän<strong>der</strong>ungen. Zu erwähnen sind hier lediglich <strong>der</strong> insgesamt leicht gesunkene Anteil des selbstgenutzten<br />

Immobilienvermögens und <strong>der</strong> leicht gestiegene Anteil des Geld- und Wertpapiervermögens sowie des<br />

Versicherungsvermögens.<br />

Von Interesse sind auch <strong>die</strong> im dritten Teil von Tabelle 10.1.1 gezeigten durchschnittlichen Bestände <strong>der</strong><br />

einzelnen Vermögensarten, zunächst nur für <strong>die</strong> Personen, <strong>die</strong> <strong>über</strong>haupt <strong>über</strong> <strong>die</strong> jeweilige Vermögensart<br />

verfügten. 208 So betrug <strong>der</strong> durchschnittliche Wert des selbstgenutzten Pro-Kopf Immobilienvermögens sowohl<br />

2002 als auch 2007 ca. 86.000 Euro. Erwartungsgemäß war <strong>die</strong>ser Betrag mit 164.000 Euro (pro Kopf) viel<br />

höher für <strong>die</strong> reiche Teilbevölkerung als für <strong>die</strong> nicht-reiche Teilbevölkerung. Auch beim sonstigen<br />

Immobilienbesitz und beim Betriebsvermögen gibt es drastische Unterschiede im durchschnittlichen Bestand<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Vermögensart zwischen <strong>der</strong> reichen und <strong>der</strong> nicht-reichen Teilbevölkerung. Der<br />

durchschnittliche Pro-Kopf-Schuldenstand <strong>der</strong> Personen, <strong>die</strong> tatsächlich Schulden hatten, betrug ca. 30.000<br />

Euro. Er unterschied sich erwartungsgemäß zwischen <strong>der</strong> nicht-reichen Teilbevölkerung (ca. 23.000 Euro) und<br />

<strong>der</strong> reichen Teilbevölkerung (ca. 80.000 Euro).<br />

Bildet man den durchschnittlichen Stand <strong>der</strong> jeweiligen Vermögensart <strong>über</strong> <strong>die</strong> ganze Bevölkerung und schließt<br />

also auch Personen mit ein, <strong>die</strong> in <strong>der</strong> jeweiligen Vermögensart <strong>über</strong> einen Betrag von Null verfügen, so ergibt<br />

sich für <strong>die</strong> Gesamtbevölkerung ein durchschnittlicher Nettovermögensbestand von ca. 68.000 Euro. Dieser<br />

unterscheidet sich sehr deutlich zwischen <strong>der</strong> nicht-reichen Teilbevölkerung (ca. 28.000 Euro) und <strong>der</strong> reichen<br />

Teilbevölkerung (325.000 bis 345.000 Euro). Die Analyse <strong>der</strong> durchschnittlichen Stände für das<br />

Gesamtvermögen bzw. einzelne Vermögensarten erlaubt auch <strong>die</strong> Frage, inwieweit <strong>die</strong> Vermögen und <strong>die</strong><br />

Vermögensstruktur auf konjunkturelle Einflüsse reagieren. Der Stand des Jahres 2002 repräsentiert den Stand<br />

einer mittleren bis bereits ungünstigen konjunkturellen Situation, während <strong>der</strong> Stand des Jahres 2007 (unter<br />

<strong>der</strong> Annahme, dass in <strong>die</strong>sem Jahr noch keine deutlichen Effekte <strong>der</strong> aufziehenden Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

zu spüren waren) den einer günstigen konjunkturellen Situation wie<strong>der</strong>gibt. Der Vergleich <strong>der</strong> beiden Jahre<br />

ergibt wie auch schon in den obigen Fällen, nur mäßig große Differenzen. Das nominale<br />

Durchschnittsnettovermögen pro Kopf verän<strong>der</strong>te sich aufgrund <strong>der</strong> im SOEP vorhandenen Information<br />

praktisch gar nicht. Bei Berücksichtigung <strong>der</strong> zwischen 2002 und 2007 stattgefundenen Inflation kam es sogar<br />

zu einem leichten Rückgang des realen Durchschnittsvermögens pro Kopf. 209 Bei <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung einzelner<br />

Vermögensarten zeigt sich als einziger Unterschied ein nominaler Anstieg des Geld- und Wertpapiervermögens<br />

sowie des Versicherungsvermögens, allerdings praktisch ausschließlich bei <strong>der</strong> reichen Teilbevölkerung. Dies<br />

führt zu einer deutlichen Steigerung des Pro-Kopf-Nettovermögens <strong>der</strong> Vermögensreichen von nominal<br />

325.000 auf 345.000 Euro im Jahr 2007, was real einem annähernd konstanten Stand entspricht. Die<br />

Vermögensbestände <strong>der</strong> Nicht-Vermögensreichen än<strong>der</strong>n sich dagegen nominal gar nicht bzw. sinken real<br />

leicht ab. Die beschriebenen Än<strong>der</strong>ungen deuten auf eine leichte Verschiebung <strong>der</strong> Vermögensverteilung<br />

zugunsten <strong>der</strong> Vermögensreichen hin. Es ist aber, wie bereits erwähnt, unklar, inwieweit <strong>die</strong><br />

Vermögensposition <strong>der</strong> reichen Teilbevölkerung durch <strong>die</strong> in <strong>der</strong> Folgezeit eintretende Finanzkrise beeinflusst<br />

wurde.<br />

208 Da im vorliegenden Kapitel nicht zeitliche Entwicklungen, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> Vermögensstruktur <strong>der</strong> reichen bzw.<br />

<strong>der</strong> nicht-reichen Teilbevölkerung im Vor<strong>der</strong>grund steht, werden im Folgenden <strong>die</strong> tatsächlichen, in den Daten<br />

angegebenen Vermögensstände analysiert. Siehe Kapitel 7 für Vermögensangaben unter Berücksichtigung von Inflation.<br />

209 Siehe Kapitel 7.

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