29.12.2013 Aufrufe

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 160<br />

Abbildung 8.2.1 zeigt, dass <strong>die</strong> ersten sechs Dezile des Nettoäquivalenzeinkommens nahezu linear ansteigen.<br />

Im Fall <strong>der</strong> letzten drei Dezile nimmt <strong>die</strong> Steigung dagegen zu. Der Verlauf <strong>der</strong> Dezile des Pro-Kopf-<br />

Nettovermögens hat dagegen eine insgesamt exponentielle Gestalt. Zu betonen ist, dass bei den unteren 30%<br />

<strong>der</strong> Privatpersonen kaum Nettovermögen vorhanden sind. Insbeson<strong>der</strong>e wird deutlich, dass <strong>die</strong> ersten beiden<br />

Dezile <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Pro-Kopf-Vermögen im Jahr 2007 identisch sind und Null betragen. Mit Blick auf <strong>die</strong><br />

folgende Analyse auf Grundlage <strong>der</strong> Dezilklassen bedeutet <strong>die</strong>s, dass es im Fall <strong>der</strong> Pro-Kopf-Nettovermögen<br />

für das Jahr 2007 nicht möglich sein wird, <strong>die</strong> ersten beiden Dezilklassen zu unterscheiden.<br />

8.2.2 Die <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Einkommen in ausgewählten Vermögensklassen<br />

In <strong>die</strong>sem Abschnitt wird danach gefragt, wie stark sich <strong>die</strong> Einkommen zwischen Personengruppen<br />

unterscheiden, <strong>die</strong> <strong>über</strong> unterschiedlich hohe Vermögen verfügen. Zunächst werden <strong>die</strong> mittleren<br />

Nettoäquivalenzeinkommen in den Dezilklassen nach dem Pro-Kopf-Nettovermögen ermittelt. Anschließend<br />

wird mit Hilfe von Kerndichteschätzungen auch <strong>die</strong> Form <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> in den verschiedenen<br />

Vermögensdezilklassen dargestellt. In Tabelle 8.2.2 sind <strong>die</strong> mittleren Nettoäquivalenzeinkommen nach<br />

Dezilklassen <strong>der</strong> Pro-Kopf-Nettovermögen angegeben. Abbildung 8.2.2 veranschaulicht <strong>die</strong> Ergebnisse grafisch.<br />

Tabelle 8.2.2: Mittlere Nettoäquivalenzeink. in Dezilklassen des Pro-Kopf-Nettovermögens, 2007<br />

Dezilklassen (DK) des Pro-Kopf-<br />

Nettovermögens<br />

1./2. DK 3. DK 4. DK 5. DK 6. DK 7. DK 8. DK 9. DK 10. DK<br />

Nettoäquivalenzeinkommen [in Euro]<br />

Median 1.085 1.159 1.367 1.483 1.593 1.750 1.898 1.997 2.642<br />

Arithmetisches Mittel 1.211 1.230 1.468 1.593 1.754 1.858 2.076 2.179 3.301<br />

Da wie in Abschnitt 8.2.1 erläutert, das 1. und das 2. Dezil <strong>der</strong> Pro-Kopf-Nettovermögen in den Daten des SOEP (2007)<br />

identisch sind, kann nicht zwischen <strong>der</strong> 1. und einer 2. Dezilklasse unterschieden werden.<br />

Quelle: SOEP. Eigene Berechnungen.<br />

Abbildung 8.2.2 zeigt einprägsam, dass sowohl <strong>der</strong> Median als auch das arithmetische Mittel <strong>der</strong><br />

Nettoäquivalenzeinkommen mit zunehmen<strong>der</strong> Vermögensklasse stark ansteigen. Während <strong>die</strong> 20% Personen<br />

mit den niedrigsten Pro-Kopf-Nettovermögen <strong>über</strong> ein Medianeinkommen in Höhe von 1.085 Euro verfügen,<br />

beträgt das Medianeinkommen <strong>der</strong> 10% vermögensreichsten Personen mit 2.642 Euro deutlich mehr als das<br />

Doppelte. Das Durchschnittseinkommen <strong>der</strong> 10% vermögensreichsten Personen betrug im Jahr 2007 mit rund<br />

3.301 Euro fast drei Mal so viel als das Durchschnittseinkommen <strong>der</strong> 20% Personen mit den niedrigsten<br />

Nettovermögen (1.211 Euro). Schließlich wird auch <strong>die</strong> Differenz zwischen dem arithmetischem Mittel und dem<br />

Median mit zunehmen<strong>der</strong> Dezilklasse größer. Beson<strong>der</strong>s stark nimmt <strong>die</strong> Differenz beim Übergang von <strong>der</strong><br />

neunten zur zehnten. Dezilklasse zu. Dieses deutet an, dass auch <strong>die</strong> Einkommensstreuung innerhalb <strong>der</strong><br />

Vermögensklassen mit ansteigendem Vermögen größer wird.<br />

In Abbildung 8.2.3 wird deshalb <strong>die</strong> Form <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen innerhalb <strong>der</strong><br />

Dezilklassen und somit in den Personengruppen, <strong>die</strong> <strong>über</strong> ein ähnliches Vermögen verfügen, grafisch mit Hilfe<br />

von Kerndichteschätzungen aufgezeigt. Bei einer Kerndichteschätzung handelt es sich um eine möglichst exakte<br />

Schätzung <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Einkommensverteilung. Sie kann Aufschluss <strong>über</strong> zentrale Eigenschaften <strong>der</strong><br />

<strong>Verteilung</strong>, wie etwa ihre Lage, Streuung und den Typ <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen geben.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass <strong>die</strong> Einkommensverteilung grundsätzlich ihren linkssteilen Charakter in allen<br />

Vermögensdezilklassen aufweist. Im Detail wird deutlich, dass <strong>der</strong> Modus, das ist <strong>die</strong> Einkommensregion, <strong>die</strong><br />

am dichtesten besetzt ist, mit zunehmendem Vermögen anwächst. Dar<strong>über</strong> hinaus zeigen <strong>die</strong><br />

Kerndichteschätzungen, dass mit einer Zunahme des Vermögens nicht nur <strong>die</strong> mittleren Einkommen<br />

zunehmen, son<strong>der</strong>n dass <strong>die</strong> Einkommen <strong>über</strong> den gesamten <strong>Verteilung</strong>sbereich hinweg anwachsen. Somit<br />

werden niedrige Einkommen mit zunehmendem Vermögen seltener, extrem hohe Einkommen werden mit<br />

zunehmendem Vermögen häufiger. Abbildung 8.2.3 kann dar<strong>über</strong> hinaus nun deutlich entnommen werden,<br />

dass <strong>die</strong> Streuung <strong>der</strong> Einkommen mit wachsendem Vermögen zunimmt. Insgesamt wird also deutlich, dass

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!