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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 105<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Einkommen aus Kapital und Vermögen zur Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong><br />

Nettoäquivalenzeinkommen geht in unserer Analyse lediglich als Residualfaktor ein, d.h. er versteckt sich im<br />

Residuum, welches verbleibt, wenn <strong>die</strong> Beiträge <strong>der</strong> sechs explizit berücksichtigten und oben diskutierten<br />

Faktoren zur Gesamtentwicklung aufsummiert werden und <strong>der</strong> tatsächlichen Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong><br />

gegen<strong>über</strong> gestellt werden. Um später zu einer angemessenen Einschätzung des sich ergebenden Residuums zu<br />

kommen, sei an <strong>die</strong>ser Stelle deshalb kurz auf den möglichen Beitrag <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Einkommen aus<br />

Kapital und Vermögen zur Gesamtentwicklung <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> eingegangen.<br />

Wie in Abbildung 6.2.5 zu sehen, gab es auch in <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>die</strong>ser Haushaltseinkommenskomponente einen<br />

deutlichen Trend zu steigen<strong>der</strong> Ungleichheit, insbeson<strong>der</strong>e während des allgemeinen Anstiegs an Ungleichheit<br />

zwischen 1999 und 2005. Es fällt auf, dass <strong>die</strong>ser Anstieg im Jahr 2005 endet und es bereits während des Jahres<br />

2006 zu einem merklichen Rückgang kommt. Über <strong>die</strong> Gründe für den generellen Anstieg <strong>der</strong> Ungleichheit in<br />

den Kapital- und Vermögenseinkommen ist weit weniger bekannt, als <strong>über</strong> <strong>die</strong> für den Anstieg <strong>der</strong> Ungleichheit<br />

in den Lohneinkommen. Ein möglicher Grund liegt freilich in <strong>der</strong> ungleicher werdenden <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong><br />

zugrunde liegenden Vermögen, welche in Kapitel 7 analysiert wird. 142<br />

Abbildung 6.2.5: Entwicklung <strong>der</strong> Ungleichheit in den bedarfsgewichteten Kapital- und<br />

Vermögenseinkommen, 1994-2008<br />

Quelle: SOEP. Eigene Berechnungen.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Einkommen aus Kapital und Vermögen sind nicht nur deswegen für <strong>die</strong> Gesamtverteilung<br />

relevant, weil eine Spreizung innerhalb <strong>die</strong>ser Einkommenskomponente festzustellen ist. Für <strong>die</strong> Ungleichheit<br />

<strong>der</strong> Gesamtverteilung spielt auch eine Rolle, in wie weit es zu einer Spreizung zwischen Kapital- und<br />

Vermögenseinkommen auf <strong>der</strong> einen und den Erwerbseinkommen auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite gekommen ist. Wie<br />

schon in Kapitel 4 dargestellt, gibt es Evidenz dafür, dass es spätestens seit 2002 zu einem Auseinan<strong>der</strong>laufen<br />

<strong>der</strong> beiden Einkommenskomponenten gekommen ist.<br />

Allerdings ist <strong>die</strong> in Kapitel 4 angegebene Entwicklung des Anteils <strong>der</strong> Kapital- und Unternehmenseinkommen<br />

am Volkseinkommen nicht unmittelbar mit <strong>der</strong> hier durchgeführten Betrachtung in Verbindung zu bringen, da<br />

in <strong>der</strong> Quote <strong>der</strong> Kapital- und Unternehmenseinkommen am Volkseinkommen auch <strong>die</strong> nicht ausgeschütteten<br />

Unternehmenseinkommen enthalten sind, <strong>die</strong> zunächst nicht den privaten Haushalten zufließen. 143 Die<br />

Entwicklung des Anteils des bedarfsgewichteten Haushaltserwerbseinkommens am bedarfsgewichteten<br />

Haushaltsmarkteinkommen (welches alle am Markt erzielten Einkommen, d.h. insbeson<strong>der</strong>e Einkommen aus<br />

Kapital und Arbeit umfasst), ist in Abbildung 6.2.6 dargestellt.<br />

142 Zur Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Vermögen in Deutschland siehe auch Frick et al. (2010b).<br />

143 Nicht ausgeschüttete Unternehmensgewinne werden innerhalb von Unternehmen reinvestiert und erhöhen daher den<br />

Unternehmenswert. Im privaten Sektor erscheint <strong>die</strong>s als eine Erhöhung des Vermögenswerts <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Unternehmensbeteiligung. Nicht ausgeschüttete Unternehmensgewinne schlagen sich deshalb zunächst nicht in <strong>der</strong><br />

Einkommens- son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Vermögensverteilung wie<strong>der</strong>.

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