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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 306<br />

Grenzt man den Blick auf <strong>die</strong> finanziell reichen Teile <strong>der</strong> Bevölkerung ein, so stellt man fest, dass Koinzidenz bei<br />

53,8% <strong>der</strong> einkommensreichen Personen anzutreffen ist. Knapp <strong>über</strong> <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> Einkommensreichen ist<br />

somit zusätzlich auch vermögensreich. Dagegen findet sich Koinzidenz bei lediglich 35,5% <strong>der</strong><br />

vermögensreichen Personen in Privathaushalten. Somit gilt relativ betrachtet, dass im Fall von<br />

Einkommensreichtum in Deutschland häufiger auch Vermögensreichtum vorliegt, als im Fall des<br />

Vermögensreichtums auch zusätzlich Einkommensreichtum vorhanden ist.<br />

12.3.2 Koinzidenz in soziodemografischen Bevölkerungsgruppen<br />

Tabelle 12.3.1 zeigt alle Ergebnisse zur Koinzidenz in den ausgewählten soziodemografischen<br />

Bevölkerungsgruppen im Detail. In Tabelle A12.3 im Anhang ist dokumentiert, dass <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

Beobachtungen, <strong>die</strong> jeweils in <strong>die</strong> Hochrechnung <strong>der</strong> relativen Häufigkeiten eingehen und als empirische<br />

Grundlage <strong>der</strong> gruppenspezifischen Analyse in <strong>die</strong>sem Abschnitt <strong>die</strong>nen, in je<strong>der</strong> <strong>der</strong> betrachteten<br />

soziodemografischen Gruppen ausreichend groß ist. Die mit Abstand kleinste Gruppe mit 71 Beobachtungen im<br />

Jahr 2007 ist <strong>die</strong> Gruppe <strong>der</strong> Personen in Haushalten mit zwei Erwachsenen und mindestens drei Kin<strong>der</strong>n, <strong>die</strong><br />

jeweils älter als 13 Jahre sind. Bereits <strong>die</strong> nächstgrößere Gruppe, <strong>die</strong> Gruppe <strong>der</strong> Personen mit einem<br />

„sonstigen Abschluss“, verfügt <strong>über</strong> 372 Beobachtungen. Ausgewählte Gruppen werden im Folgenden im Detail<br />

diskutiert.<br />

Abbildung 12.3.3 visualisiert regionale Unterschiede in den Reichtumsquoten.<br />

Abbildung 12.3.3: Einkommens- und Vermögensreichtum nach Regionen, 2007<br />

Quelle: SOEP. Eigene Berechnungen.<br />

Abbildung 12.3.3 zeigt, dass sich <strong>die</strong> verschiedenen Konstellationen aus Einkommens- und Vermögensreichtum<br />

zwischen Ost und West deutlich unterscheiden. Mit 18,1% (= 100% - 81,9%) aller Personen in Privathaushalten<br />

sind in Westdeutschland mehr als dreimal so viele Personen einkommens- o<strong>der</strong> vermögensreich wie in<br />

Ostdeutschland, wo <strong>die</strong>s lediglich auf 5,0% <strong>der</strong> Personen zutrifft. Noch deutlicher ausgeprägt ist <strong>der</strong><br />

Unterschied hinsichtlich <strong>der</strong> Koinzidenz von Einkommens- und Vermögensreichtum: Ein Zusammentreffen von<br />

Einkommens- und Vermögensreichtum ist in Westdeutschland bei 5,1% aller Personen zu beobachten und ist<br />

damit ein Phänomen, das in Westdeutschland mehr als fünfmal so häufig auftritt wie in Ostdeutschland (0,9%).<br />

Weitere interessante Unterschiede in <strong>der</strong> regionalen <strong>Verteilung</strong> des Reichtums finden sich, wenn man auf <strong>die</strong><br />

Gruppe <strong>der</strong> einkommens- o<strong>der</strong> vermögensreichen Personen fokussiert: Zunächst ist festzustellen, dass in<br />

beiden Regionen etwa <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> einkommens- o<strong>der</strong> vermögensreichen Personen ausschließlich reich an<br />

Vermögen ist, also ein Aspekt, in dem sich <strong>die</strong> beiden deutschen Regionen gleichen. Der Anteil <strong>der</strong> Koinzidenz<br />

am Einkommensreichtum ist jedoch in Ostdeutschland mit 56% deutlich höher als in Westdeutschland mit<br />

33,3%. Das bedeutet, dass in Ostdeutschland - bei deutlich niedrigerem Niveau <strong>der</strong> Reichtumsquoten - je<strong>der</strong><br />

zweite Einkommensreiche gleichzeitig auch vermögensreich ist, wohingegen <strong>die</strong>s in Westdeutschland lediglich<br />

auf jeden Dritten zutrifft. Unter den Vermögensreichen ist dagegen in beiden Regionen etwa je<strong>der</strong> Dritte<br />

gleichzeitig auch einkommensreich. Dies zeigt, dass <strong>die</strong> eher kurzfristige Kumulation von hohen Einkommen zu<br />

einem hohen Vermögen in Ostdeutschland einen viel höheren Teil <strong>der</strong> Koinzidenz erklären kann. In

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