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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 39<br />

TEIL II: ANALYSEN ZUR EINKOMMENS- UND<br />

VERMÖGENSVERTEILUNG<br />

Ausgewiesenes Ziel <strong>der</strong> deutschen Armuts- und Reichtumsberichterstattung ist <strong>die</strong> Belebung und zugleich<br />

Versachlichung <strong>der</strong> gesellschaftlichen Diskussion <strong>über</strong> Armut und Reichtum. Dabei ist <strong>die</strong> Dokumentation <strong>der</strong><br />

materiellen Ausstattung <strong>der</strong> Haushalte, also ihres Einkommens und Vermögens, eines <strong>der</strong> zentralen Anliegen<br />

<strong>der</strong> Armuts- und Reichtumsberichterstattung.<br />

Im zweiten Teil des Gutachtens wird daher <strong>die</strong> Gestalt und <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und<br />

Vermögen, <strong>der</strong> Armut und des Reichtums in Deutschland seit dem 3. Armuts- und Reichtumsbericht sowie<br />

jeweils auch für einen längeren Zeitraum (ab 2002) insbeson<strong>der</strong>e anhand <strong>der</strong> Daten des SOEP sowie <strong>der</strong> EVS<br />

beschrieben und vor dem Hintergrund <strong>der</strong> in Kapitel 4 dargestellten makroökonomischen und<br />

gesellschaftlichen Entwicklungen, Verän<strong>der</strong>ungen im Transfersystem, dem Steuerrecht und den<br />

Sozialversicherungssystemen sowie strukturellen Verän<strong>der</strong>ungen auf dem Arbeitsmarkt interpretiert.<br />

Eine zentrale Fragestellung besteht darin, inwieweit sich Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen<br />

einerseits auf Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> am Markt erzielten Einkommen zurückführen lassen und welche Rolle<br />

an<strong>der</strong>erseits das staatliche Steuer- und Transfersystem spielt.<br />

Die ermittelten Entwicklungen im Bereich <strong>der</strong> Einkommensverteilung werden zudem einer systematischen<br />

Ursachenanalyse unterzogen. Dabei wird eine quantitative Einschätzung <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> demografischen<br />

Entwicklung, <strong>der</strong> Entwicklung von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen im Steuer- und<br />

Transfersystem sowie <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> auf dem Arbeitsmarkt erzielten Einkommen im<br />

Analysezeitraum vorgenommen. Die Ursachenanalyse ist zentral für das Gutachten, weil ein Einfluss <strong>der</strong><br />

genannten Faktoren – etwa <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Beschäftigungsstruktur o<strong>der</strong> <strong>der</strong> vielfältigen Än<strong>der</strong>ungen<br />

im Transfersystem aufgrund <strong>der</strong> so genannten Hartz-Reformen – zwar vermutet wird, <strong>über</strong> <strong>der</strong>en quantitative<br />

Bedeutung für <strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Gesamtverteilung aber wenig bekannt ist.<br />

Einkommen und Vermögen stellen zunächst zwei Komponenten <strong>der</strong> finanziellen Ausstattung eines Haushalts<br />

o<strong>der</strong> einer Person dar. Allerdings spricht viel dafür, dass <strong>die</strong> finanzielle Leistungsfähigkeit eines Haushalts bzw.<br />

einer Person sich letztlich nur aus <strong>der</strong> Verbindung von Einkommen und Vermögen ergibt. Einkommen und<br />

Vermögen stehen in einer Wechselbeziehung zueinan<strong>der</strong>. Aus Vermögen kann unmittelbar Einkommen erzielt<br />

werden. Einkommen <strong>die</strong>nt <strong>der</strong> Akkumulation von Vermögen. Beide Größen können ineinan<strong>der</strong> <strong>über</strong>führt<br />

werden. Aus <strong>die</strong>sen Gründen wird neben <strong>der</strong> getrennten Betrachtung von Einkommen und Vermögen auch<br />

eine gemeinsame Betrachtung bei<strong>der</strong> Komponenten vorgenommen. Dabei werden Abhängigkeiten zwischen<br />

Einkommens- und Vermögensverteilung ebenso untersucht wie <strong>die</strong> Zusammenhänge zwischen individuellen<br />

Einkommens- und Vermögenspositionen. Schließlich wird eine Integration bei<strong>der</strong> Größen in Form eines<br />

Integrierten Einkommens durchgeführt, auf dessen Basis ebenso wie für Einkommen und Vermögen auch<br />

Analysen zu Form und Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> durchgeführt werden können.<br />

Neben einer Analyse <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong>en von Einkommen, Vermögen sowie des Integrierten<br />

Einkommens für unterschiedliche soziodemografische Gruppen – insbeson<strong>der</strong>e mit Blick auf Niveau und<br />

Ungleichheit – wird in <strong>die</strong>sem zweiten Teil des Gutachtens ein beson<strong>der</strong>er Schwerpunkt auf <strong>die</strong> Bedeutung und<br />

Entwicklung von Armut gelegt. Dabei steht <strong>die</strong> Frage im Vor<strong>der</strong>grund, welche gesellschaftlichen Gruppen und<br />

Haushaltstypen in welchem Umfang von Armut betroffen sind und wie sich <strong>die</strong> Armutsrisikoquoten jeweils<br />

entwickelt haben.<br />

Kapitel 5 umfasst <strong>die</strong> mit <strong>die</strong>sen Zielsetzungen durchgeführten Einkommensanalysen. Darauf aufbauend erfolgt<br />

in Kapitel 6 <strong>die</strong> beschriebene Ursachenanalyse. In Kapitel 7 wird <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Vermögen betrachtet,<br />

während sich Kapitel 8 <strong>der</strong> gemeinsamen Betrachtung von Einkommen und Vermögen – einschließlich des<br />

Integrierten Einkommens – zuwendet.

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