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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 132<br />

7.1 Privatvermögen in Deutschland<br />

Der erste Teil <strong>die</strong>ses Kapitels befasst sich mit den Privatvermögen in Deutschland. Zunächst erfolgt in Abschnitt<br />

7.1.1 eine Betrachtung auf aggregierter Ebene mit Hilfe <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> Bundesbank und des Statistischen<br />

Bundesamtes. Daran schließt sich in Abschnitt 7.1.2 <strong>die</strong> Betrachtung des Privatvermögens auf <strong>der</strong><br />

Haushaltsebene an. Dabei gibt Abschnitt 7.1.2.1 zuerst einen Überblick <strong>über</strong> <strong>die</strong> Vermögensverteilung am<br />

aktuellen Rand. Der Schwerpunkt liegt hierbei, in Analogie zu Abschnitt 5.1.1, auf dem Vergleich <strong>der</strong><br />

Vermögenssituation unterschiedlicher Subpopulationen. In Abschnitt 7.1.2.2 erfolgt ein Vergleich <strong>der</strong><br />

Vermögenssituation <strong>der</strong> verschiedenen Subgruppen <strong>über</strong> <strong>die</strong> Zeit hinweg. Abschnitte 7.1.2.3 und 7.1.2.4<br />

analysieren <strong>die</strong> Vermögensverteilung anhand von Dezilverhältnissen und Konzentrationsmaßen. In Analogie zu<br />

<strong>die</strong>sem Vorgehen erfolgt in Abschnitt 7.1.3 eine detaillierte Analyse <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Privatvermögen pro<br />

Kopf. In Abschnitt 7.2 folgt abschließend ein internationaler Vergleich <strong>der</strong> Privatvermögen.<br />

7.1.1 <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Privatvermögen auf aggregierter Ebene<br />

Vor <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> privaten Vermögen auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> EVS und des SOEP sollen zunächst<br />

jährliche Vermögensbilanzen für den Sektor <strong>der</strong> privaten Haushalte inklusive <strong>der</strong> privaten Organisationen ohne<br />

Erwerbszweck betrachtet werden. Diese zeigen <strong>die</strong> Entwicklung des privaten Vermögens und seiner<br />

Bestandteile in <strong>der</strong> Summe. Abgebildet werden dabei <strong>die</strong> preisbereinigten Entwicklungen <strong>der</strong> durch <strong>die</strong><br />

Deutsche Bundesbank ermittelten Geldvermögen sowie <strong>der</strong> durch das Statistische Bundesamt berechneten<br />

Sachvermögen (vgl. Tabelle 7.1.1) sowie <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Anteile <strong>der</strong> einzelnen Vermögensarten (vgl.<br />

Tabelle 7.1.2). 162 Da <strong>die</strong> Finanzierungsrechnung auf Angaben <strong>der</strong> Finanzintermediäre <strong>über</strong> <strong>die</strong> bei ihnen<br />

unterhaltenen Guthaben und aufgenommenen Schulden zurückgreift, wird sie zur Analyse <strong>der</strong><br />

Vermögensverhältnisse <strong>der</strong> privaten Haushalte als zuverlässiger angesehen als <strong>die</strong> Ergebnisse, welche auf Basis<br />

von Haushaltsbefragungen erhoben werden (Ammermüller et al. 2005). 163<br />

Die auf Basis <strong>der</strong> Finanzierungsrechnung ausgewiesenen privaten Reinvermögen sind im Analysezeitraum<br />

(2002-2008) preisbereinigt um 18,8% gestiegen. Die Summe <strong>der</strong> Aktiva nahm um 13,3% zu, wohingegen<br />

Verbindlichkeiten um 9,5% zurückgingen. Das Geldvermögen stieg um 13,8%. Innerhalb des Berichtszeitraums<br />

(2005-2008) erhöhten sich das Reinvermögen um 11,1% und <strong>die</strong> Summe <strong>der</strong> Aktiva um 7,7%. Die<br />

Verbindlichkeiten nahmen im Berichtszeitraum um 7,9% ab. Das Geldvermögen stieg um 7,6%.<br />

162 Methodische Grundlage ist dabei das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 95). In <strong>der</strong><br />

Finanzierungsrechnung werden dem Sektor <strong>der</strong> privaten Haushalte auch Einzelunternehmer und Selbstständige<br />

zugerechnet (Ammermüller et al. 2005).<br />

163 Zu einer Einschätzung <strong>der</strong> Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Finanzierungsrechnung mit den Daten <strong>der</strong> EVS vgl. Ammermüller et al.<br />

(2005). Insbeson<strong>der</strong>e ist hierbei von einer merklichen Untererfassung des Geldvermögens in <strong>der</strong> EVS gegen<strong>über</strong> den<br />

Ergebnissen <strong>der</strong> Finanzierungsrechnung auszugehen. Eine systematische Abweichung wird durch <strong>die</strong> in <strong>der</strong> EVS vorhandene<br />

Abschneidegrenze einkommensstarker Haushalte verursacht. Weitere Quellen <strong>der</strong> Untererfassung des Geldvermögens in<br />

Haushaltsbefragungen sind <strong>die</strong> Unkenntnis und/o<strong>der</strong> <strong>die</strong> subjektive Bewertung <strong>der</strong> individuellen Vermögenssituation <strong>der</strong><br />

befragten Personen sowie bewusste Falschangaben aufgrund <strong>der</strong> Befürchtung steuerlicher Konsequenzen o<strong>der</strong><br />

mangelnden Vertrauens hinsichtlich <strong>der</strong> Datenvertraulichkeit gegen<strong>über</strong> dem Interviewer.

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