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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 9<br />

Einkommensteuer und des Arbeitnehmeranteils <strong>der</strong> Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung hervor. Diese<br />

Transformation kann aufgrund <strong>der</strong> Konzeption des öffentlichen Steuer- und Transfersystems nur auf <strong>der</strong><br />

Haushaltsebene erfolgen. Alternativ ergibt sich das Haushaltsnettoeinkommen aus dem<br />

Haushaltsbruttoeinkommen durch Abzug <strong>der</strong> gezahlten Einkommensteuer sowie des Arbeitnehmeranteils <strong>der</strong><br />

Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung.<br />

Die innerhalb <strong>der</strong> jeweiligen Haushalte aggregierten Einkommensdaten werden unter Berücksichtigung einer<br />

Bedarfsgewichtung (Äquivalenzskala) auf <strong>die</strong> Personenebene transformiert. Die Umrechnung <strong>der</strong><br />

Haushaltseinkommen auf <strong>die</strong> Personenebene erfolgt anhand einer so genannten Bedarfsgewichtung auf Basis<br />

<strong>der</strong> neuen (modifizierten) OECD-Skala. Darin finden <strong>der</strong> Haushaltsvorstand mit einem Gewicht von 1, alle<br />

weiteren Haushaltsmitglie<strong>der</strong> ab einem Alter von 15 Jahren mit einem Gewicht von 0,5 und Kin<strong>der</strong> (unter 15<br />

Jahren) mit einem Gewicht von 0,3 Berücksichtigung. Die Bestimmung <strong>der</strong> Markt- und<br />

Nettoäquivalenzeinkommen erfolgt durch Division <strong>der</strong> jeweiligen Haushaltseinkommen durch <strong>die</strong> Summe <strong>der</strong><br />

Äquivalenzgewichte eines Haushalts. Alle Personen eines Haushalts bekommen dann den gleichen<br />

Einkommenswert zugewiesen. Die Berechnung <strong>der</strong> bedarfsgewichteten Nettoeinkommen ist anhand eines 4-<br />

Personen-Haushalts in Abbildung 3.1.1 dargestellt.<br />

Die beiden wesentlichen Annahmen bei <strong>der</strong> Verwendung einer <strong>der</strong>artigen Äquivalenzskala sind eine bei<br />

steigen<strong>der</strong> Haushaltsgröße entstehende Fixkostendegression <strong>der</strong> Lebenshaltungskosten sowie <strong>die</strong> Vorstellung,<br />

dass gemeinsam in einem Haushalt lebende Personen durch gemeinsame Nutzung von Haushaltsgegenständen<br />

ein gleiches Wohlstandsniveau erreichen. 11<br />

Dem Prinzip <strong>der</strong> Äquivalenzgewichtung folgend werden neben <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen<br />

auch <strong>die</strong> Marktäquivalenz-, <strong>die</strong> Erwerbsäquivalenz- und Kapitaläquivalenz-, <strong>die</strong> Bruttoäquivalenz- sowie <strong>die</strong> im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Integrierten Analyse von Einkommen und Vermögen gebildeten Äquivalenzeinkommen (vgl. hierzu<br />

Kapitel 8) untersucht. 12 Die Betrachtung <strong>der</strong> Bruttoäquivalenzeinkommen <strong>die</strong>nt dabei insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

besseren Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen sozialen Gruppen, insbeson<strong>der</strong>e mit <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong><br />

Rentner und Pensionäre sowie <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Arbeitslosen, welche den Großteil ihres Einkommens aus<br />

öffentlichen Transfers beziehen. Das Bruttoeinkommen eines Haushalts umfasst im Gegensatz zu dessen<br />

Markteinkommen auch private sowie öffentliche Transferzahlungen (vgl. Abbildung 3.1.1). 13<br />

Gegebenenfalls vorgenommene Preisbereinigungen von Einkommens- und Vermögensgrößen erfolgen zum<br />

Basisjahr 2005.<br />

11 Allerdings ist <strong>die</strong>ses Konzept nicht unumstritten. Vgl. hierzu beispielsweise Sinn (2008).<br />

12 Lediglich in Kapitel 4 findet - im Gegensatz zu den Einkommensanalysen ab Kapitel 5 - eine Untersuchung <strong>der</strong><br />

Erwerbseinkommen auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Individuen statt. Die Berechnungen erfolgen hier nicht auf Basis<br />

äquivalenzgewichteter Einkommensinformationen, da <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Erwerbseinkommen vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

Beschäftigungsentwicklung (unabhängig von Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Haushaltskonstellation Erwerbstätiger) betrachtet wird.<br />

13 Auswertungen zum Bruttoäquivalenzeinkommen von Rentnern und Pensionären sowie von Arbeitslosen erfolgen in<br />

Abschnitt 5.2.4.

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