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Aktualisierung der Berichterstattung über die Verteilung

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Endbericht: <strong>Aktualisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Berichterstattung</strong> <strong>über</strong> <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> von Einkommen und Vermögen 67<br />

Konzentration noch einmal grafisch. Im Zeitraum zwischen 2002 und 2005 entfernen sich sowohl das<br />

Marktäquivalenzeinkommen als auch das Nettoäquivalenzeinkommen von <strong>der</strong> Referenzlinie. Zwischen 2005<br />

und 2008 hingegen vollzieht sich eine umgekehrte Entwicklung: Für beide Einkommensarten geht <strong>die</strong><br />

Konzentration zurück. Während sich allerdings <strong>die</strong> Lorenzkurve des Marktäquivalenzeinkommens vor allem in<br />

<strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> <strong>Verteilung</strong> sichtbar nach innen, also in Richtung Referenzlinie bewegt, liegen <strong>die</strong> Lorenzkurven<br />

des Nettoäquivalenzeinkommens für beide Jahre sehr dicht beieinan<strong>der</strong>.<br />

Die sich im Berichtszeitraum abzeichnende Abnahme <strong>der</strong> Ungleichheit <strong>der</strong> Nettoäquivalenzeinkommen ist<br />

daher insbeson<strong>der</strong>e auf eine sinkende Konzentration <strong>der</strong> Marktäquivalenzeinkommen, als auf solche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen des Transfer- und Steuersystems zurückzuführen, welche <strong>die</strong> <strong>Verteilung</strong> <strong>der</strong> Markteinkommen<br />

glätten. Das Gegenteil ist im Zuge <strong>der</strong> Arbeitsmarktreformen erfolgt. Bei <strong>der</strong> Interpretation <strong>die</strong>ses Befunds ist<br />

jedoch zu beachten, dass Verän<strong>der</strong>ungen institutioneller Gegebenheiten, wie beispielsweise <strong>die</strong> Kürzung von<br />

Transferleistungen o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Verringerung von Bezugsdauern, Verhaltensreaktionen bei den Betroffenen<br />

hervorrufen. 116 Die Entwicklung <strong>der</strong> Nettoäquivalenz- und auch <strong>der</strong> Marktäquivalenzeinkommen ist damit das<br />

Ergebnis einer wechselseitigen Beeinflussung institutioneller Verän<strong>der</strong>ungen und dem Erwerbsverhalten.<br />

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass betroffene Personen versuchen <strong>die</strong> Einkommenswirkungen von<br />

Transferkürzungen abzufe<strong>der</strong>n, und sich dadurch verstärkt um Einkommen aus Erwerbstätigkeit bemühen.<br />

Letzteres führt schließlich zu einer Substitution von Transfereinkommen, welche Teil des Nettoeinkommens<br />

jedoch nicht des Markteinkommens sind, durch Erwerbseinkommen.<br />

116 Zur Problematik vgl. hierzu insbeson<strong>der</strong>e auch <strong>die</strong> Anmerkungen in Kapitel 6.

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